Fußball | Frauen Frankreich, Spanien und Kanada gelingen Olympia-Auftaktsiege
Weltmeister Spanien ist mit einem verdienten 2:1 (1:1)-Sieg gegen Japan ins olympische Fußballturnier der Frauen gestartet. Auch Kanada sammelte zum Auftakt beim 2:1 (1:1) gegen Neuseeland drei Punkte ein. Frankreich siegte nach 3:0-Führung letztlich knapp mit 3:2 gegen Kolumbien.
Das spanische Team galt nicht nur für diese Partie als Favorit, es startet auch als heißer Anwärter auf die Goldmedaille in das olympische Turnier - und das gleich bei der allerersten Olympia-Teilnahme. Der Kader von Trainerin Montse Tome ist mit fantastischen Einzelkönnerinnen gespickt. Mit Aitana Bonmatí und Alexia Putellas ist sowohl die amtierende als auch die vergangene Weltfußballerin dabei - beide stehen beim FC Barcelona unter Vertrag.
Aber natürlich: Die Spanierinnen waren gewarnt vor Japan. Bei der WM vor einem Jahr waren sie in der Vorrunde vom mutigen Angriffsspiel der Japanerinnen total überrascht worden und mit sage und schreibe 0:4 untergegangen. Und es bahnte sich gleich schon wieder Ähnliches an: Gerade einmal gut zwei Minuten waren in Nantes gespielt, da tauchte Aoba Fujino ganz frei vor Spaniens Torsteherin Cata Coll auf, scheiterte aber an der Keeperin.
Japan nur zu Beginn offensiv stark
Der Führungstreffer war allerdings nur kurzfristig vertagt. In der 13. Minute zielte Fujino genauer: Sie nahm 20 Meter vor dem Tor Maß und versenkte einen Freistoß direkt zum 1:0. Die Spanierinnen wirkten diesmal aber nicht so ratlos wie noch vor zwölf Monaten. Sie blieben bei ihrem Kombinationsspiel und setzten die Gegnerinnen unter Druck. In der 22. Minute erreichte ein Steckpass Bonmati, die an der japanischen Keeperin vorbei zum 1:1 traf.
Dieser Treffer schien den Japanerinnen so etwas wie den offensiven Stecker zu ziehen. Ihr Angriffsspiel fand fortan eigentlich nicht mehr statt. Spanien übernahm komplett die Spielkontrolle. Und kam tief im zweiten Abschnitt zum längst verdienten Führungstreffer: Bonmati kombinierte sich mit Mariona Caldentey durch die japanische Abwehr - letztere schloss aus 16 Metern sehenswert mit einem Schuss ins rechte Eck ab - 2:1 (74.). Es war die Entscheidung in einem letztlich sogar recht einseitigen Spiel.
Spaniens weitere Vorrundengegner sind Nigeria (Sonntag) und Mitfavorit Brasilien (31. Juli), die Südamerikanerinnen schlugen den afrikanischen Außenseiter im zweiten Spiel in Gruppe C 1:0 (1:0).
Kanada bezwingt Neuseeland
Im Parallelspiel am Nachmittag geriet Favorit Kanada gegen Neuseeland überraschend früh in Rückstand. Mackenzie Barry erzielte in der 13. Minute das 1:0 für die Außenseiterinnen, die als Co-Gastgeberinnen bei der WM 2023 bereits in der Vorrunde gescheitert waren.
Kanada erhöhte allerdings den Druck, war spielerisch und taktisch besser und kam noch vor dem Seitenwechsel zum Ausgleich. Chloé Lacasse traf in der 4. Minute der Nachspielzeit zum 1:1. Im zweiten Abschnitt änderte sich nicht viel am Bild: Kanada blieb tonangebend. Gut zehn Minuten vor Schluss die Belohnung: Die eingewechselte Evelyne Viens erzielte das 2:1 für die Nordamerikanerinnen - auch Kanada hatte den erwarteten Sieg zum Auftakt in der Tasche.
Frankreich bezwingt Kolumbien
Das Team der Olympia-Gastgeberinnen startete ebenfalls mit einem Sieg ins Turnier: Am Abend schlugen "Les Bleues" die Auswahl Kolumbiens mt 3:2 (3:0). In den ersten 20 Minuten wurden die Südamerikanerinnen beinahe überrannt: Marie-Antoinette Katoto(6.) und Kenza Dali (18.) schossen eine 2:0-Führung heraus, es hätte leicht höher stehen können. Noch vor dem Halbzeitpfiff erhöhte erneut Katoto auf 3:0 (42.).
Nach dem Wechsel ließen es die Französinnen im Gefühl des sicheren Sieges etwas schleifen. Kolumbien konnte verkürzen: In der 54. Minute verwandelte Maria Usme einen berechtigten Strafstoß, nachdem Frankreichs Keeperin Pauline Peyraud-Magnin gegen Mayra Ramirez im Strafraum gefoult hatte.
Zehn Minuten später sogar das 3:2: Manuela Pavi überlupfte die französische Torfrau elegant von der Strafraumkante und brachte Kolumbien endgültig zurück ins Match. Zu mehr reichte es aber nicht mehr. Weil Frankreich sich nun wehrte und Kolumbien in der Schlussphase auch noch in Unterzahl agieren musste: Mayra Ramirez hatte nach rüdem Einsteigen Gelb-Rot gesehen (84.).