Ausschluss von Olympia Russlands Sportminister kritisiert Forderungen
Die Debatte um eine Zulassung russischer Sportler bei Olympia geht unvermindert weiter. Nach einer Positionierung von Politikern aus 35 Ländern äußert sich nun Moskaus Sportminister.
In der Debatte um die Zulassung von russischen Athleten zu den Olympischen Spielen hat Moskaus Sportminister Oleg Matyzin das IOC aufgefordert, sich nicht dem Druck westlicher Politiker zu beugen.
Wenn das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Weltsportverbände da Zugeständnisse machten und die russischen Sportler nicht zuließen, dann wirke sich das auf die Einheit des Sportes aus, sagte Matyzin Moskauer Staatsmedien zufolge.
Er reagierte damit auf eine Videokonferenz von Sportministern am Freitag, die gegen die IOC-Linie sind, Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus unter bestimmten Voraussetzungen die Tür zu den Wettkämpfen wieder zu öffnen.
35 Sportminister forden Ausschluss von Spielen
Mit ihrer Forderung nach Ausschluss von russischen und belarussischen Sportlern von den Olympischen Spielen 2024 in Paris hatten die Sportpolitiker aus 35 Nationen, darunter Deutschland, den Druck auf das IOC erhöht. Die Ukraine sieht auch Belarus, das Russland bei dem Krieg unterstützt, als Konfliktpartei. Das von Russland überfallene Land droht mit einem Boykott in Paris, sollten Vertreter beider Staaten dort starten würfen.
"Die Nationalen Olympischen Komitees sollten zeigen, dass sie eine unabhängige Kraft sind", sagte dagegen Minister Matyzin. Er warf den westlichen Sportministern vor, sich in die Tätigkeit unabhängiger Sportverbände einzumischen. Auch für das IOC sei das eine "Herausforderung".
IOC strebt Rückkehr unter neutraler Flagge an
"Der Versuch, die Bedingungen zu diktieren für eine Teilnahme von Sportlern an internationalen Wettkämpfen, ist absolut unzulässig", sagte Matyzin. Sie sollten sich dafür einsetzen, "dass der Sport Botschafter des Friedens ist und Brücken baut zwischen den Völkern". Dagegen setzen sich die Ukraine und eine Vielzahl von Staaten dafür ein, dass Russland den Krieg erst beenden müsse, um wieder bei Olympischen Spielen vertreten zu sein.
Derzeit sind Russland und Belarus von vielen internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen. Das IOC strebt aber eine Rückkehr von Athletinnen und Athleten aus beiden Ländern auf die internationale Sportbühne unter neutraler Flagge an, sofern sie sich klar zur olympischen Charta bekennen und den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen. IOC-Präsident Thomas Bach hatte jüngst erklärt, ein Ausschluss "wegen eines Passes oder des Geburtsorts" verstoße gegen das Diskriminierungsverbot.