Weltcup in Whistler Erster Saisonerfolg - Rodel-Olympiasieger Loch schlägt zurück
Der dreimalige Olympiasieger Felix Loch hat sich beim Weltcup der Rodler im kanadischen Whistler seinen 50. Sieg geholt. Auch im Doppelsitzer gab es Grund zum Jubeln.
Der 33-Jährige, der eine Woche zuvor beim Auftaktrennen in Innsbruck gestürzt war, zeigte sich am Freitag (Ortszeit, 09.12.2022) gut erholt von dem Missgeschick und brachte seinem früheren Trainer Georg Hackl die erste Niederlage bei.
Loch setzte sich bereits nach dem ersten Lauf an die Spitze des Feldes. Dabei erzielte der Berchtesgadener in 49,798 Sekunden einen neuen Bahnrekord.
Doppelsieg im Doppelsitzer
Am Samstag legten die deutschen Doppelsitzer dann nach. Angeführt von Toni Eggert/Sascha Benecken landete das deutsche Team einen Doppelsieg. Platz zwei ging an Tobias Wendl/Tobias Arlt vor den Österreichern Juri Gatt/Riccardo Schöpf. Nach dem ersten Durchgang hatte es sogar nach einem deutschen Dreifacherfolg ausgesehen, doch die Drittplatzierten Hannes Orlamünder/Paul Gubitz (Schwarza/Zella-Mehlis) fielen im zweiten Durchgang auf Rang fünf zurück.
Bei den Frauen verpasste das Rodel-Doppel Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal trotz guter Ausgangslage den ersten Sieg der noch jungen Weltcup-Saison. Die zur Halbzeit führenden Deutschen rutschen nach dem zweiten Lauf noch auf den dritten Platz ab. Der Sieg ging an Andrea Vötter/Marion Oberhofer (Italien) vor Selina Egle/Lara Michaela Kipp (Österreich).
Loch behält die Nerven
Tags zuvor hatte Loch seine Führung im zweiten Lauf behaupten können, obwohl er eine Tausendstelsekunde langsamer war als der Österreicher Wolfgang Kindl. Auf dem dritten Rang landete der Italiener Dominik Fischnaller. Der ebenfalls für das Team Austria startende Nico Gleirscher, der am ersten Weltcup-Wochenende vor Kindl triumphiert hatte, kam diesmal nur auf den siebten Platz. Mit dem Sieg meldete sich Loch im Kampf mit den seit diesem Winter von seinem einstigen Mentor Hackl trainierten Österreichern eindrucksvoll zurück.
Nach dem Auftakt in Innsbruck-Igls, als drei Österreicher auf dem Podium standen, kam es in Whistler zum ersten Duell auf einer "neutralen" Bahn. Und prompt meldete sich der Mann vom Königssee zurück: "Es war Zeit, dass endlich die Fünf vorne steht", sagte Loch mit Blick auf sein Jubiläum, "und es ist schön, mal wieder ganz oben zu stehen. Nach der vergangenen Woche tut das besonders gut."
Hochklassiges Rennen mit geringen Abständen
Loch nahm es allein mit der internationalen Konkurrenz auf, zweitbester Deutscher war David Nössler (Schmalkalden) auf Rang 13. Mathis Ertel aus Altenberg und der Chemnitzer Timon Crancagnolo, beendeten die Rennen auf den Rängen 13, 15 und 17.
An der Spitze war es ein enges, hochklassiges Rennen: Der österreichische Ex-Weltmeister Wolfgang Kindl wurde mit 34 Tausendsteln Rückstand Zweiter, Dominik Fischnaller aus Italien mit 70 Tausendsteln Abstand Dritter.
Österreicher entzaubert
Ein bisschen Genugtuung verspürte Loch nach dem ersehnten Sieg gegen die Konkurrenz aus Österreich aber schon: "Ich will nicht sagen, es ist alles zurechtgerückt", sagte Loch, "aber wir müssen uns keine Sorgen machen, dass die Österreicher uns um die Ohren fahren und wir kein Land mehr sehen."