Ex-Wasserspringer Missbrauchsfall Hempel: Frist für Verband bis 6. Juni
Im Streit um Schmerzensgeld und Schadenersatz in Millionenhöhe wegen jahrelangen Missbrauchs durch seinen Trainer hat der frühere Wasserspringer Jan Hempel dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) laut Angaben seines Managers Oliver Hillebrecht eine Frist gesetzt.
Er habe fünf verschiedene Angebote vorgelegt, sagte Hillebrecht am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Wenn der DSV darauf nicht bis zum 6. Juni mit einer seriösen Antwort reagiere, werde er vor Gericht ziehen. Unter anderem gehe es auch darum, ob Hempel als Schwimmtrainer eingesetzt werden könnte. Der DSV wollte sich auf dpa-Anfrage nicht äußern. "Die beteiligten Anwälte haben in dieser Sache Vertraulichkeit vereinbart. Daran wird sich der Verband halten", hieß es.
In einer Dokumentation der ARD unter dem Titel "Missbraucht - Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmsport" hatte der frühere Weltklasse-Wasserspringer Hempel im August vergangenen Jahres erstmals die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen seinen 2001 gestorbenen langjährigen Trainer Werner Langer öffentlich gemacht. Demnach hatte Langer sich von 1982 bis 1996 an dem Olympia-Zweiten von Atlanta 1996 vergangen. In dem Film warf Hempel dem DSV vor, schon 1997 von den Vorwürfen gewusst, aber nichts Entscheidendes getan zu haben.
Der Fall löste eine breite Diskussion über Missbrauch und Gewalt im deutschen Sport und deren Aufarbeitung aus.