Gleiche Startpositionen? Loch und Berreiter für "Gleichberechtigung" im Rodeln
Der neue Sprint-Weltmeister Felix Loch hat sich dafür ausgesprochen, dass Frauen und Männer beim Rodeln von derselben Startposition aus ins Rennen gehen. Dies sei "definitiv möglich", sagte der 14-malige Weltmeister der Deutschen Presse-Agentur.
"Am Ende ist es eine athletische Frage, weil Starts von weiter oben für höhere Geschwindigkeiten sorgen, die Fliehkräfte sind dann größer. Dass du da topfit sein musst, ist allen klar", sagte Loch. Bislang fahren die Männer-Einsitzer die komplette Strecke, die Frauen starten von weiter unten.
"Bei Bob und Skeleton ist es schon angeglichen worden, beim Skispringen springen die Frauen auch von den Großschanzen", meinte Loch. "Die Weltklasse-Rodlerinnen haben das Niveau bereits, um von weiter oben zu starten, definitiv."
Auch Anna Berreiter, die im WM-Sprint von Oberhof Bronze gewann, meinte, es spreche grundsätzlich nichts dagegen. "Ich persönlich fühle mich aber nicht benachteiligt, weil ich als Frau von weiter unten fahren muss." Dort seien der Start und die erste Kurve oftmals sogar schwerer zu meistern.
Auch bei der WM von weiter unten
Kurios: Der Frauen-Doppelsitzer startet im Weltcup normalerweise von derselben Position wie der Männer-Doppelsitzer, bei der WM in Oberhof allerdings von weiter unten. Es habe vor ein paar Wochen "einige Bedenken aus der Trainerschaft" gegeben, erklärte Thomas Schwab, der Vorstandsvorsitzende des deutschen Verbandes. Das Thema sei deshalb nochmal neu durch den Rennrodel-Weltverband FIL, in dem Schwab Exekutivmitglied ist, bewertet worden.
"Weil es eine junge Disziplin ist und wir ein breites Starterfeld wollten, haben wir gesagt, dass wir eine Etage runter gehen", erklärte der frühere Doppelsitzer-Fahrer Schwab. Im Vorfeld der WM hatte es einen schweren Sturz einer deutschen Besatzung gegeben, der "Sicherheitsbedenken" ausgelöst habe, so Schwab.
Die Zielstellung sei aber, künftig aus derselben Höhe wie die Männer zu starten. Weltcuprennen der Frauen-Doppelsitzer finden erst seit Dezember 2021 statt.