Russlands Sportler sollten nicht für den Angriffskrieg ihres Landes bestraft werden, sagt IOC-Präsident Thomas Bach.

Sportpolitik IOC-Gipfel öffnet Tür für Russlands Sportler

Stand: 09.12.2022 15:42 Uhr

Trotz des Krieges in der Ukraine hat ein Olympia-Gipfel des IOC den Athleten aus Russland und Belarus die Tür zur Rückkehr in internationale Sportwettkämpfe geöffnet.

Die Gipfel-Teilnehmer votierten einstimmig dafür, einen Antrag des asiatischen Dachverbands zu prüfen, der Sportlerinnen und Sportlern der beiden Länder eine Teilnahme an seinen Wettbewerben ermöglichen will. Bedingung sei, dass diese Athleten die Olympische Charta und die bestehenden Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs respektieren, teilte das Internationale Olympische Komitee mit.

OCA-Präsident Singh für Wiedereingliederung

Randhir Singh, Präsident der Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees Asiens OCA, sprach sich für die Wiedereingliederung der sanktionierten Sportler aus. IOC-Präsident Thomas Bach bedankte sich für die "kreative Initiative" des OCA. Auf dem asiatischen Kontinent soll bald der erste Schritt folgen.

Laut IOC-Mitteilung habe der OCA-Vertreter argumentiert, dass in Asien keine Gründe mehr für "Schutzmaßnahmen" bestünden - weder für ukrainische noch russische oder belarusische Athleten. Diese könnten bei Wettbewerben in Asien starten, dabei sollen Sanktionen wie der Verzicht auf Flaggen, Farben und Hymnen beibehalten werden.

Eine Teilnahme unter neutraler Flagge und ohne das Abspielen der Hymnen der beiden Länder sei daher möglich. Das könnte auch Qualifikationswettbewerbe für die Sommerspiele 2024 in Paris umfassen.

IOC: Strafmaßnahmen bleiben bestehen

Grundsätzlich bekräftigte der Gipfel, dass die Strafmaßnahmen gegen Russland und Belarus vorerst bestehen bleiben sollen. Erleichterungen für die Sportlerinnen und Sportler sollen aber nun in weiteren Gesprächen auf IOC-Ebene mit Weltverbänden, Athletenvertretern und Nationalen Olympischen Komitees diskutiert werden. Auch die IOC-Exekutive will die aktuellen Maßnahmen auf den Prüfstand stellen.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte zuletzt immer wieder gesagt, der Sport dürfe nicht politisiert und russische Sportler nicht für den Angriffskrieg ihres Landes bestraft werden. Der Chef des Russischen Olympischen Komitees, Stanislaw Posdnjakow, war zum Gipfel eingeladen.