Gegen Sükrü Altay Ex-Box-Weltmeister Sturm siegt bei Comeback nach Punkten
Der frühere Box-Weltmeister Felix Sturm hat bei seinem Comeback einen mühsamen Sieg gefeiert. Er gewann gegen Sükrü Altay in Stuttgart zwar einstimmig nach Punkten, musste sich dabei aber gewaltig strecken.
"Es war nicht einfach, ich war lange weg. Step by step geht es weiter", sagte Sturm, 44, nach seinem Punktsieg bei seinem ersten Kampf seit fast elf Monaten. Im März 2022 hatte Sturm nach dem Verbüßen einer Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung und Verstoßes gegen das Dopinggesetz mit vorsätzlicher Körperverletzung letztmals geboxt, in einem WM-Ausscheidungskampf aber gegen den Ungarn Istvan Szili nach Punkten verloren.
In der Folge war viel darüber spekuliert worden, ob Sturm, der eigentlich Adnan Catic heißt, nun seine Karriere beenden werde. Er beendete sie nicht, und es scheint, als habe er das auch nicht vor. Nach dem Kampf gegen Altay kündigte Sturm stattdessen an, seine Karriere gerne noch eine Weile fortsetzen zu wollen.
Sturm träumt von einem Kampf gegen Roy Jones junior
Es gebe verschiedene Optionen, die ihn reizen würden, sagte er. Eine davon sei ein Kampf gegen den zehn Jahre älteren Amerikaner Roy Jones junior, der einst als weltbester Profi galt. "Er ist für mich persönlich der talentierteste und begabteste Boxer, der je auf unserem Planeten gelebt hat. Gegen so jemanden in den Ring steigen zu können, wäre eine tolle Sache", sagte Sturm über den Ex-Champion.
Für Sturm mag das wie eine tolle Sache klingen, aber was Roy Jones junior denkt, das weiß man nicht. Sollte es tatsächlich zu einem Kampf kommen, sollte Sturm schon ein bisschen besser boxen als bei seinem Comeback gegen Altay.
Womöglich noch ein sechstes Mal Weltmeister zu werden, wäre auch "eine schöne Option", sagte Sturm, der mittlerweile ins Halbschwergewicht aufgerückt ist und dort seine Zukunft sieht.
Altay reckt die Faust, aber die Punktrichter waren anderer Meinung
Gegen Altay trat der mittlerweile ins Halbschwergewicht aufgerückte Sturm wie gewohnt eher abwartend und konternd auf, phasenweise aber auch extrem passiv. Wenn er mal nach vorne ging, wurde das vom Großteil des Publikums in der Arena frenetisch gefeiert.
Doch das Selbstbewusstsein seines Herausforderers wuchs mit jeder Runde - in der sechsten reckte der 38-jährige Altay, der im Allgäu lebt, zwischendurch schon mal provokant eine Faust nach oben. Am Ende stimmten trotzdem alle drei Punktrichter für Sturm.
Für Altay war es die dritte Niederlage im 18. Profikampf. Routinier Sturm gelang der 43. Sieg im 53. Fight als Profi.