Wolfsburgs Nuria Rabano macht Fotos mit den Fans

"Saisonreport 2023/24" Frauen-Bundesliga immer beliebter, aber mit Baustellen

Stand: 31.01.2025 14:35 Uhr

Die Fußball-Bundesliga der Frauen ist weiter auf Expansionskurs. In der Saison 2023/2024 wurden Rekorde bei den Finanzen sowie bei der Reichweite und den Zuschauerzahlen erzielt, wie aus dem Saisonreport des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hervorgeht. Profitabel sind die Vereine aber noch lange nicht.

Der Report zeige, "dass die Entwicklung in die richtige Richtung" gehe, sagte DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch. Allerdings weisen die Bundesligisten im Durchschnitt wieder ein negatives Saisonergebnis auf. Dies sei laut DFB aber "Ausdruck des stetig steigenden und immer intensiveren Engagements der Lizenz-Klubs im Frauenfußball" und "als Investition" zu verstehen, heißt es in dem Report.

Unter dem Strich steht pro Klub im Durchschnitt ein negatives Saisonergebnis von rund 1,9 Millionen Euro. Das soll sich ändern, möglichst schon ab der kommenden Saison. Dann wird die Bundesliga von zwölf auf 14 Teams erweitert.

Gestiegene Einnahmen bei den Klubs

"Das ist ein zusätzliches Invest, wenn der Kuchen durch mehr Vereine geteilt werden muss. Aber es war auch ein klares Statement der Vereine, wir wollen das, weil es als Mehrwert in der mittelfristigen Entwicklung gesehen wird", sagte Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb in der DFB GmbH & Co. KG.

Laut DFB-Bericht nahmen die zwölf Bundesliga-Klubs zusammen durch gestiegene Erträge aus Werbung und Sponsoring sowie Zusatzeinnahmen aus der Champions League mehr als 31 Millionen Euro ein - so viel wie noch nie. Die durchschnittlichen Einnahmen verdoppelten sich demnach innerhalb der vergangenen drei Spielzeiten auf 2,65 Millionen Euro pro Ligamitglied.

Immer mehr Menschen schauen Frauenfußball

Auch bei den Fans wird der Frauenfußball immer beliebter. An den 22 Spieltagen der 1. Liga kamen insgesamt 379.653 Zuschauer in die Stadien, die bisherige Bestmarke lag in der Vorsaison bei 359.404 Fans. Durchschnittlich kamen pro Partie 2.876 Besucherinnen und Besucher, somit stiegen auch die durchschnittlichen Spielerträge pro Verein auf den Rekordwert von 370.000 Euro.

Die Zuschauerzahlen im Free-TV gingen ebenfalls nach oben. Die 31 frei empfangbaren Partien verfolgten im Schnitt 390.000 Zuschauer (Vorsaison 240.000), ein Anstieg um 62 Prozent. Die Top-Reichweite wurde erneut im Spitzenspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München am 17. Spieltag mit 2,04 Millionen Zuschauern in der ARD erreicht.

Das gestiegene Zuschauerinteresse und die kumulierte Reichweite der Free-TV-Spiele zeigten, "dass die Frauen-Bundesliga und damit auch der Frauenfußball eine immer größer werdende Fanbase hat", erklärte Mammitzsch.

Spielerinnen verdienen mehr Geld - und Vereine sollen das auch

Dass Klubs immer mehr in den Frauen- und Mädchenfußball investieren und sich damit die sportlichen Rahmenbedingungen für die Spielerinnen weiter verbesserten, zeige auch der signifikante Anstieg des Monatsgrundgehalts auf durchschnittlich rund 4.000 Euro.

"Es gelingt immer mehr Spielerinnen, vom Fußball leben zu können", sagte Hartmann. Dennoch sei es zugleich immens wichtig, sich auf die Zeit nach der Karriere vorbereiten. Grundsätzlich versprach Mammitzsch aber auch, dass man wisse, dass "alle gemeinsam mehr Tempo an den Tag legen müssen, was Professionalisierung und Wachstum angeht, um in allen Bereichen positive Ergebnisse zu erzielen".