Vor dem Heim-Grand-Prix Verstappen in Zandvoort unter Hochdruck
Noch ist sein Vorsprung komfortabel, aber seit vier Rennen wartet Max Verstappen schon auf einen Sieg. Selten stand er so unter Druck wie jetzt ab Freitag (23.08.2024, alle Sessions im Live-Ticker und Ausschnitte vom Rennen am Sonntag in der Sportschau) bei seinem Heim-Grand-Prix in Zandvoort.
Dreimal in Serie ist Verstappen Weltmeister geworden, doch vor der einmonatigen Sommerpause bröckelte seine totale und bisweilen fast langweilende Dominanz merklich.
Verstappen vor Zandvoort: "Liegt alles eng beieinander"
Zwar liegt der ehrgeizige Niederländer vor den letzten zehn Rennen immer noch 78 Punkte vor Lando Norris im McLaren. Doch sein bislang letzter Sieg war in Spanien vor zwei Monaten - inzwischen haben McLaren mit Shootingstar Oscar Piastri und Mercedes zu Red Bull aufgeschlossen. Und die Verstappen-Fans werden so langsam ungeduldig.
Er selbst zwingt sich zur Geduld. "Es liegt alles so eng beieinander", sagt Verstappen vor dem 200. Grand Prix seiner Karriere. Er sei zwar wegen des Titelkampfs noch "nicht beunruhigt. Ich denke noch nicht an Abu Dhabi, ich will nur das Auto verbessern. Wenn wir das Auto verbessern, werden wir unsere Wochenenden viel einfacher gestalten."
Rauer Ton und ständig wechselnde Verfolger
Das Auto verbessern. Mit diesen Worten drückt Verstappen ganz offen seine Unzufriedenheit aus,. Wer möchte, darf das auch als Kritik an seinem Team werten. Denn drei Jahre lang gab es am Auto wenig bis gar nichts zu verbessern. Doch der Ton bei den Red Bull ist längst rauer geworden, viele werten das als Zeichen in Richtung Abschied des Superstars, wenn auch kaum schon sofort nach dieser Saison.
Was Verstappen bislang zugutekommt, ist die Leistungsdichte hinter ihm, es gibt nicht den einen Verfolger, es deutet sich trotz des immer stärker werdenden Piastri und des wiedererstarkten Lewis Hamilton kein wirklich greifbares Duell an. Sieben verschiedene Sieger standen bislang schon auf dem Podium.
"Ich will sehen, wie es läuft"
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko fasste die Szenerie nach dem letzten Grand Prix vor der Sommerpause in Belgien fast schon etwas erleichtert so zusammen: "Die Verfolger wechseln ständig. Wir haben Gegner, die sich gegenseitig die Punkte wegnehmen. Ich hoffe, das bleibt auch so."
Mit solch vagen Aussichten mag sich Verstappen allerdings nicht trösten, er sucht mit seinen Ingenieuren intensiv die Gründe für die verloren gegangene Vorherrschaft. Inzwischen wurden sogar wieder alte Bauteile reaktiviert, das Auto in Teilbereichen quasi rückentwickelt. Über seine Zukunft im Team oder einen immer wieder kolportierten vorzeitigen Wechsel zu Mercerdes mag er aktuell nicht sprechen: "Ich denke nicht an einen neuen Vertrag, ich will sehen, wie es läuft." Im Moment nicht so richtig flüssig. Aber in Zandvoort kann sich für Verstappen alles ändern.