Formel-1-Saisonabschluss in Abu Dhabi Krimi zwischen Mercedes und Ferrari - um Platz zwei
21 Rennen dieser Formel-1-Saison sind absolviert, auf dem spektakulären Yas Marina Circuit in Abu Dhabi steht am Sonntag (26.11.2023, Live-Ticker bei sportschau.de) der 22. und letzte Lauf an. Ganz speziell: Das Rennen startet bei Einbruch der Dunkelheit und wird unter Flutlicht beendet. Sportschau.de gibt einen Überblick, was trotz der längst gefallenen WM-Entscheidung in der Fahrer- und Konstrukteruswertung noch zu erwarten ist.
Welche Entscheidungen stehen noch aus?
Max Verstappen vor Sergio Perez vor Lewis Hamilton - die ersten drei Plätze in der WM-Wertung sind vergeben. Auch Red Bull steht als Titelverteidiger bei den Konstrukteuren fest. Dahinter geht es für Mercedes und Ferrari noch um Platz zwei - und damit auch um viele Millionen an Prämien vom Weltverband FIA. Der Abstand ist minimal: Mercedes nimmt mit 392 Punkten ganze vier Zähler Vorsprung auf Ferrari (388) mit auf die Strecke.
Bei den Fahrern ist ab Platz vier auch noch sehr viel möglich: Aktuell liegen Carlos Sainz (Ferrari) und Fernando Alonso (Aston Martin) mit je 200 Punkten gleichauf, in Schlagdistanz sind auch noch Lando Norris (6./McLaren/195) und Charles Leclerc (7./Ferrari/188).
Kann Verstappen noch weitere Rekorde sammeln?
Durch seinen 53. Grand-Prix-Sieg beim Rennen in Las Vegas zog Max Verstappen mit Sebastian Vettel gleich, den kann er nun abhängen. Nur Lewis Hamilton (103) und Michael Schumacher (91) haben jetzt noch mehr Grand-Prix-Siege auf dem Konto als Verstappen - dabei ist der gerade einmal 26 Jahre alt. Dass der Niederländer in diesem Jahr einfach in einer anderen Liga fährt, beweisen weitere Zahlen: Er hat mehr als doppelt so viele Punkte gesammelt wie Vizeweltmeister Perez, er alleine würde die Teamwertung locker anführen. Unfassbar: 18 der bisher 21 Rennen hat Verstappen gewonnen, nur ein einziges Mal in dieser Saison stand er nicht auf dem Podium (Singapur). Zudem liegt ihm auch die Strecke in Abu Dhabi - die vergangenen drei Jahre hat er dort gewonnen.
Wird es nächstes Jahr wieder spannender?
Wohl kaum. Okay, wer kann sich nicht an das Herzschlag-Finale in Abu Dhabi zwischen Verstappen und Hamilton vor zwei Jahren erinnern? Doch seitdem ist die Formel 1 eine One-Man-Show - und das dürfte sich auch 2024 nicht ändern. Zu riesig erscheint der Vorsprung von Red Bull. Dabei musste der Brauserennstall sogar eine Windkanal-Strafe im Zuge des Verstoßes gegen die Budgetobergrenze verkraften. Größere Regeländerungen, die womöglich das Feld wieder durcheinander wirbeln, sind erst zur Saison 2026 geplant - dann greift das neue Motoren-Reglement.
Um welche Cockpits für 2024 geht es noch?
Letztes Rennen, letzte Chance für die Piloten, Eigenwerbung zu betreiben. Bisher allerdings klar: Mick Schumacher hat keinen der begehrten Jobs ergattert, der 24-Jährige bleibt Ersatzmann bei Mercedes - und fährt zudem für Alpine in der Langstrecken-WM unter anderem beim Klassiker in Le Mans. Überhaupt ist der Fahrermarkt in diesem Jahr überraschend ruhig geblieben. Zwar gab es bei Red Bull immer wieder Gerüchte um einen Rausschmiss von Perez, aber letztlich wird der Mexikaner wohl auch 2024 an der Seite von Verstappen fahren.
Auch die anderen Top-Teams wie Ferrari oder die Silberpfeile um Hamilton gehen unverändert in die neue Saison. Eigentlich ist nur noch bei Williams ein Platz offen. Ob Logan Sargeant nach seiner durchwachsenen Debütsaison (exakt ein WM-Punkt) bleiben darf, ist bisher nicht bekannt.