Sportfördergesetz DOSB kritisiert Regierung - "Mehr Anerkennung für Sport"
Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) verlangt von der Bundesregierung "erhebliche Nachbesserungen in Bezug auf den Referentenentwurf des Sportfördergesetzes".
Dies geht aus einer Stellungnahme des Dachverbandes vom Sonntag hervor. Bereits Anfang des Monats hatte der DOSB den Entwurf heftig kritisiert, am vergangenen Freitag schlossen sich die 68 Spitzenverbände sowie die 16 Landessportbünde an.
"Wir brauchen mehr Vertrauen in die Expertise der handelnden Personen, am Ende verfolgen wir alle dasselbe Ziel: die Rahmenbedingungen für unsere Athletinnen und Athleten so zu verbessern, dass sie Spitzenleistungen auf Weltniveau erreichen können", wurde DOSB-Präsident Thomas Weikert zitiert.
Verantwortung des Bundes wird vermisst
Im Gesetzentwurf fehle bislang unter anderem "das klare Bekenntnis zur Verantwortung und zur Finanzierungszuständigkeit des Bundes für den Spitzensport". Weiter forderte der DOSB zum wiederholten Mal "die sportfachliche Eigenverantwortung und Unabhängigkeit der Agentur-Vorstände" ein sowie "die Ausgewogenheit zwischen Stiftungsrat und Sportfachbeirat".
Daran fehlt es im Referentenentwurf, der einen 18-köpfigen Stiftungsrat mit Vertretern von Bund, Ländern und DOSB als Teil einer zu gründenden Agentur für Leistungssport vorsieht. In dem Stiftungsrat soll die Bundesregierung den Vorsitz übernehmen und bei Stimmengleichheit die Entscheidungsgewalt besitzen.
Mehr Anerkennung für Sport gefordert
"Selbstverständlich ist dabei für uns die Absicherung der notwendigen Kontrolle des Bundes, da für die Spitzensportförderung Steuermittel eingesetzt werden. Genauso erwarten wir, dass der Gesetzgeber auf Bundesebene den klaren politischen Willen zur nachhaltigen Förderung des Spitzensports gesetzlich verankert", erklärte der DOSB am Sonntag und kam zum Urteil: "Der aktuelle Entwurf des Sportfördergesetzes nutzt diese Chancen nicht."
Es brauche "einen grundlegenden Paradigmenwechsel, indem die gesellschaftlichen Leistungen des zivilgesellschaftlich organisierten Sports anerkannt und unter staatlicher Kontrolle zum Wohle unserer Gesellschaft gefördert werden." Dies sei dem Dachverband in den vergangenen Tagen von der Bundesregierung und den Fraktionen des Bundestags signalisiert worden.