Leichtathletik-WM in Budapest Sprint-König Lyles holt auch Gold über 200 m
Auf den Spuren von Usain Bolt: Der Amerikaner Noah Lyles hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest nach Gold über 100 auch den WM-Titel über 200 m gewonnen. Teamkollege Erriyon Knighton sicherte sich Silber, Letsile Tebogo aus Botswana holte Bronze.
In 19,52 Sekunden lief Noah Lyles souverän zu seinem zweiten Titel. Erriyon Knighton (19.75) und Tebogo (19,81), der über 100 m mit Silber als erster Afrikaner eine Medaille über die prestigeträchtige Strecke gewonnen hatte, folgten in gebührendem Abstand. Lyles hatte angekündigt, den Weltrekord von Usain Bolt (19,19) angreifen zu wollen. Dafür fehlte noch ein gutes Stück. Aber den dritten WM-Titel in Folge über seine Paradestrecke konnte ihm auch so niemand streitig machen.
"Das ist ein großartiges Gefühl", sagte Lyles, für den dieser Titel mehr ist. "Die 100 m sind Spaß, aber die 200 m sind etwas Persönliches für mich." Der 26-Jährige zeigte sich nach seiner Machtdemonstration demütig.
"Die 100 m sind Spaß, aber die 200 m sind etwas Persönliches für mich."
"Nach Tokio glaube ich nicht mehr daran, dass man den Sieg verdient. Man muss sich ihn nehmen", sagte der Amerikaner, der bei den Spielen "nur" Bronze geholt hatte. "Nur weil ich ihn zwei Jahre in Folge gewonnen habe, heißt das nicht, dass er mir gehört.
Auf den Spuren von Usain Bolt
Tut er nun aber wieder und der neue Sprint-König wandelt damit auf den Spuren einer Legende. Das WM-Double aus 100 und 200 m hatte zuletzt Bolt 2015 in Peking geholt. Mit der jamaikanischen 4x100-m-Staffel machte der Weltrekordler damals sogar das Gold-Triple perfekt. In diese Fußstapfen könnte Lyles in Budapest treten, wenn es am Samstag (21.40 Uhr, live im Ersten und bei sportschau.de) mit seinen US-Staffelkollegen klappt.
Unfall-Schock vor dem Halbfinale für Lyles und Co.
Lyles' Weg zum zweiten Titel war vor allem vom Unfall am Vortag geprägt. Auf dem Weg zu seinem Halbfinallauf kollidierten das Fahrzeug mit dem Amerikaner und seinen Sprint-Kollegen vor dem Stadion mit einem anderen Transportfahrzeug. Lyles kam mit dem Schrecken davon, lief anschließend locker ins Finale.
Der Jamaikaner Andrew Hudson bekam bei dem Crash allerdings Glassplitter ins Auge, musste medizinisch behandelt werden und konnte nur mit "verschwommener" Sicht das im Zeitplan nach hinten verschobene Halbfinalrennen angehen. Als Fünfter schied Hudson zunächst aus, doch die Jury sprach dem Jamaikaner nachträglich einen Platz im Finale zu.
Im Kampf um die Medaillen konnte Hudson dann aber nicht eingreifen. Er wurde im Finale Achter (20,40).