Leichtathletik-WM 2023 in Budapest - Die wichtigsten Daten und Fakten
Zum ersten Mal findet die Leichtathletik-WM in Ungarn statt. Wann steigen die Wettkämpfe? Wie oft gibt es Gold zu gewinnen? Wer überträgt live?
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Weltmeisterschaft in Budapest.
Wann findet die Leichtathletik-WM 2023 statt?
Die Wettkämpfe werden vom 19. bis 27. August in der ungarischen Hauptstadt Budapest ausgetragen. Es ist die 19. Weltmeisterschaft. Erstmals gab es Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1983 in Helsinki.
Die Leichtathletik-WM live im TV und Stream
ARD und ZDF übertragen die Weltmeisterschaften ausführlich im TV und im Livestream. Die Livestreams von sportschau.de werden ebenfalls in der ARD-Mediathek zu sehen sein.
Neben dem Live-Angebot wird es ein umfangreiches On-Demand-Angebot geben: Highlights, Zusammenfassungen, Hintergründe. Diese sind ebenfalls sowohl auf sportschau.de als auch in der ARD-Mediathek verfügbar.
Warum gibt es bei der WM neun statt zehn Wettkampftage?
Durch die Programmstraffung verspricht sich der Leichtathletik-Weltverband World Athletics eine höhere Attraktivität und mehr Spannung an den einzelnen Wettkampftagen. In Budapest sind an jedem Tag mindestens vier Finals angesetzt, auch am ersten Tag. An den letzten beiden Tagen werden je acht Medaillenwettkämpfe ausgetragen, die jeweils mit den Staffeln der Frauen enden.
2022 in Eugene (USA) sowie bei den vier vorangegangenen Welttitelkämpfen waren die Finals noch auf zehn Tage verteilt gewesen.
Warum gibt es nur ein Jahr nach der WM in Eugene wieder Weltmeisterschaften?
Leichtathletik-Weltmeisterschaften finden eigentlich alle zwei Jahre statt. Da die Olympischen Spiele in Tokio jedoch wegen der Corona-Pandemie von 2020 auf 2021 verschoben wurden, entschied sich der Leichtathletik-Weltverband, seine WM nicht direkt im Anschluss an Olympia auszutragen.
Deshalb verlegte er die Titelkämpfe in Eugene (USA) um 12 Monate ins Jahr 2022. Die WM in Budapest findet zum ursprünglich geplanten Termin statt. In zwei Jahren ist Tokio Gastgeber.
Wie viele Entscheidungen gibt es bei der Leichtathletik-WM?
49 Mal Gold wird bei der WM vergeben. Für Frauen und Männer gibt es jeweils 24 Wettbewerbe, zudem die Mixed-Staffel über 4x400 Meter.
Wie viele Athletinnen und Athleten nehmen an der Leichtathletik-WM teil?
Am Donauufer werden etwa 2.000 Athletinnen und Athleten aus mehr als 200 Ländern starten. Bei der WM in Eugene vor einem Jahr waren es knapp 2.000 aus 192 Ländern gewesen. Das deutsche Team umfasste 78 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In Budapest geht für den DLV ein 70-köpfiges Team an Start.
Was können die Athleten verdienen?
WA zahlt erneut für die ersten acht Plätze Preisgelder aus. Für Gold beträgt die Prämie 70.000 US-Dollar (rund 64.000 Euro), für Silber 35.000 Dollar und für Bronze 22.000 Dollar. Der achte Platz wird noch mit 5.000 Dollar belohnt. Darüber hinaus gibt es eine Weltrekord-Prämie in Höhe von 100.000 Dollar. Auch für die Staffeln gibt es Preisgelder, die Sieger erhalten hier 80.000 Dollar. Insgesamt schüttet der Weltverband knapp 8,5 Millionen Dollar (7,77 Millionen Euro) an Preisgeldern aus.
Dürfen Athleten aus Russland bei der Leichtathletik-WM starten?
Nein. Der Leichtathletik-Weltverband (WA) lässt aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine keine Athleten aus Russland und Belarus zu.
Damit stellt er sich gegen die Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Sportler aus diesen Ländern unter gewissen Voraussetzungen wieder an internationalen Wettkämpfen teilnehmen zu lassen.
Mehrere Sport-Weltverbände sind der IOC-Linie bereits gefolgt.
WA-Präsident Sebastian Coe ist hingegen strikt für ein Startverbot und betonte im Frühjahr dieses Jahres, der russische Angriffskrieg und die Folgen "haben meine Entschlossenheit in dieser Angelegenheit nur noch verstärkt." Ein Trainingslager des ukrainischen Teams in der benachbarten Slowakei unterstützte der Verband finanziell.
Was ist neu?
Das Programm wird gestrafft, es stehen nur noch neun Wettkampftage auf dem Programm - anstatt zehn. Das soll für mehr Action sorgen. Zudem gibt es kleinere Änderungen am Format, so können sich die Athleten in den Mitteldistanzen nicht mehr über die Zeit für die nächste Runde qualifizieren, es zählt allein die Platzierung im jeweiligen Lauf.
Auch sollen keine Bahnen mehr frei bleiben, so gibt es nun Nachrückerplätze für Endläufe, sollte ein eigentlich qualifizierter Athlet wegen einer Verletzung kurzfristig ausfallen ("Hot-Seat-System"). Sprintern wird es außerdem erlaubt, nach einem umstrittenen Fehlstart zunächst unter Protest zu laufen, ehe eine endgültige Entscheidung über den möglichen Fehlstart nach einer genauen Analyse fällt.
Der Austragungsort: Budapest
Die ungarische Hauptstadt Budapest hat gut 1,7 Millionen Einwohner und gilt als eine der schönsten Städte in Europa. Die Lage an der Donau, zahlreiche Prachtbauten und seine facettenreiche Geschichte machen Budapest zu einem der attraktivsten europäischen Reiseziele.
Blick auf die Donau und das ungarische Parlament in Budapest.
Sportart Nummer eins ist der Fußball - nicht zuletzt aufgrund der ungarischen "Jahrhundertmannschaft" um Ferenc Puskas, die 1954 das WM-Finale gegen Deutschland verlor.
Doch auch die Leichtathletik hat in Budapest Tradition: 1966 und 1998 wurden hier Europameisterschaften ausgetragen. Damals noch im alten Nepstadion, das 2016 abgerissen wurde.
Das Stadion: Nemzeti Atlétikai Központ (Nationales Leichtathletikzentrum)
Das Stadion am östlichen Ufer der Donau wurde eigens für die Leichtathletik-WM errichtet. Während der Titelkämpfe bietet es Platz für gut 35.000 Zuschauer. Nach den Weltmeisterschaften werden einige Tribünen zurückgebaut, sodass die Kapazität auf 14.500 Zuschauer sinkt. Die Wettbewerbe im Gehen und im Marathon finden auf einem Kurs in der Innenstadt statt, Start und Ziel befinden sich am Heldenplatz.