Christina Honsel in Aktion.

Leichtathletik-Hallen-DM Volle Hütte in Leipzig - die Jugend greift an

Stand: 14.02.2024 21:04 Uhr

Die Arena in Leipzig ist ausverkauft, bei den deutschen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten am Wochenende wird beste Stimmung erwartet. Es haben viele Top-Stars gemeldet. Los geht's schon am Freitagabend mit den ausgelagerten Kugelstoß-Wettbewerben. Hier ein Überblick über die spannendsten Wettbewerbe.

60 Meter Frauen: Burghardt im Vorteil

In diesem Jahr stehen die Chancen für Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) auf den ersten Titel unterm Hallendach nicht schlecht, nachdem sie schon drei Titel im Freien in der Tasche hat. In 7,20 Sekunden bringt sie die schnellste Zeit des Jahres mit. Nicht mit dabei: Titelverteidigerin Gina Lückenkemper (SCC Berlin), die auf die Hallensaison verzichtet.

Burghardt - "Geht auf jeden Fall in die richtige Richtung"

Sportschau, 04.02.2024 19:00 Uhr

60 Meter Männer: Kranz läuft vorneweg

In Leipzig ist Kevin Kranz in der Favoritenrolle, weil der Kölner Jahresbeste Joshua Hartmann die Hallensaison zugunsten einer ausgiebigen Sommer-Vorbereitung auslässt. Der deutsche Hallenrekordler Kranz (6,52 sek) hat in der Hallensaison als einziger DM-Starter die 6,60-Sekunden-Marke unterboten (6,59 sek). Der 25-Jährige peilt seinen dritten nationalen 60-Meter-Titel nach 2019 und 2021 an, als er in 6,59 bzw. 6,52 Sekunden zu DM-Gold sprintete.

Ein Wörtchen beim Rennen um den Titel will auch Aleksandar Askovic mitsprechen. Der Münchner rangiert mit 6,63 Sekunden auf Platz zwei der Meldeliste und ist als Titelverteidiger natürlich besonders motiviert.

Sprinter Kranz - "Das kriege ich auf jeden Fall besser hin"

Sportschau, 04.02.2024 21:08 Uhr

200 Meter Frauen: Enges Rennen wird erwartet

Acht DLV-Sprinterinnen um Titelverteidigerin Louise Wieland (Hamburger SV) sind in dieser Hallensaison unter 24 Sekunden geblieben, sieben von ihnen haben für die Hallen-DM gemeldet - und hinzu gesellt sich Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar). Damit ist die Bühne für spannende Rennen bereitet, bei denen in der Halle auch immer die Bahnverteilung eine große Rolle spielt. So gilt es schon im Halbfinale Gas zu geben, um für das Finale eine günstige Außenbahn zu erwischen.

400 Meter Männer: Bredau will den ersten Titel

Der schnellste deutsche Langsprinter des Jahres ist Jean Paul Bredau. Der Potsdamer lief vor wenigen Tagen 45,78 Sekunden. Dies allerdings im Freien im Rahmen seines Trainingslagers in Südafrika.

Die deutsche Hallenbestenliste 2024 führt Marc Koch (LG Nord Berlin) mit 46,78 Sekunden relativ deutlich an. Er blieb als einziger Langsprinter in diesem Winter unter 47 Sekunden. Der 29-Jährige lief seine Hallenbestzeit 2017 in Leipzig. Vor sieben Jahren gewann er mit 46,40 Sekunden DM-Gold.

1.500 Meter Männer: Farken stellt sich Herausforderern

Robert Farken hat in diesem Winter zwei Hallenrennen über die 1.500 Meter bestritten. Beide Male lief der Leipziger mit 3:34,51 und 3:36,11 Minuten Weltklassezeiten. Damit ist der 26-Jährige in heimischer Halle natürlich Top-Favorit auf den Titel.  

Sein wahrscheinlich stärkster Konkurrent präsentierte sich diesem Winter in Top-Form. Marius Probst (TV Wattenscheid 01) lief zum Saisonauftakt 3:40,18 Minuten und bestätigte das am vergangenen Wochenende mit neuer 800-Meter-Bestzeit von 1:46,29 Minuten.

Hochsprung Frauen: Honsel und Onnen im Duell

Es deutet sich ein Duell zwischen Titelverteidigerin Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) und Imke Onnen (Hannover 96) an. Honsel knüpft an ihre starke Hallensaison im Vorjahr an und reist als Jahresbeste an. Auch der achte Platz bei der WM in Budapest hat ihr Selbstvertrauen gestärkt.

Onnen ist so gut in Form wie zu den bisher besten Zeiten ihrer Karriere im Jahr 2019 und Winter 2020. In beiden Jahren meisterte sie jeweils in der Halle auch ihre bisher größte Höhe von 1,96 Metern. In diesem Winter hat die 29-Jährige in Cottbus und Weinheim jeweils schon 1,94 Meter überwunden.

Hochsprung Männer: Potye in Topform

Einen besseren Zeitpunkt für seinen ersten 2,30-Meter-Sprung unter dem Hallendach hätte sich Tobias Potye nicht aussuchen können. Mit dieser Höhe glänzte der Vize-Europameister in dieser Woche beim Meeting in Banská Bystrica (Slowakei). Die Form stimmt also kurz vor der Hallen-DM, und seine Favoritenrolle hat der Münchner damit eindrucksvoll untermauert. Vergangenes Jahr siegte der derzeit beste deutsche Hochspringer bei der Hallen-DM mit 2,28 Metern. Ob es diesmal noch eine Etage höher geht?

Der deutsche Hochspringer Tobias Potye

Tobias Potye

Stabhochsprung Männer: Top-Athleten holen Schwung

Die ganz großen Höhen haben die DLV-Springer in diesem Winter noch nicht angeboten. Der Hallen-EM-Vierte Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) tastet sich nach einer Verletzungspause ebenso an alte Stärke heran wie Vize-Europameister Bo Kanda Lita Baehre, der wieder im Trikot des ART Düsseldorf startet.

In den vergangenen beiden Jahren musste Blech seine Goldmedaille teilen: einmal mit dem Schweriner Tom-Linus Humann, der auch diesmal mit von der Partie ist, und vor Jahresfrist mit Bo Kanda Lita Baehre. Nun brennt der Leverkusener darauf, sich als alleiniger Titelträger zu behaupten. 

Weitsprung Frauen: Mihambo wird von "jungen Wilden" gejagt

Diesmal ist alles anders. Vorne steht Laura Raquel Müller, 19 Jahre jung. Dahinter taucht der Name von Mikaelle Assani auf, nur zwei Jahre älter. Und dann erst folgt Malaika Mihambo - die Weitsprung-Queen ist vor den deutschen Hallen-Meisterschaften der Leichtathleten am Wochenende tatsächlich nur die Nummer drei im Land.

Es sei "sehr schön, dass da etwas nachkommt, ein paar Jahre lang war da ja eher ein Vakuum", sagte die Ex-Weltmeisterin bei sportschau.de. Egal was Müller (6,81 m) und Assani (6,72 m) in Leipzig springen werden, für Mihambo geht es vor allem darum, nach ihrem Comeback weiter Schwung aufzunehmen. 6,65 m ist sie nach ihrer Verletzungspause bisher "nur" gesprungen, zudem legte sie einen "Salto Nullo" hin.

Weitspringerin Mihambo - "Froh, dass da so viel Potenzial ist"

Sportschau, 04.02.2024 15:40 Uhr