WM in England "Nicht konkurrenzfähig" - WM-Debakel für Slalomkanuten
Die deutschen Slalomkanuten haben ein Jahr vor Olympia in Paris eine äußerst enttäuschende WM erlebt.
Mit Ricarda Funk, Andrea Herzog und Sideris Tasiadis blieben alle Titelverteidiger medaillenlos. "Das Ergebnis ist nicht das, was wir uns alle erhofft und vorgestellt hatten. Keiner aus der gesamten Mannschaft war in der Lage, seinen individuellen Fähigkeiten hier abzurufen. Von daher waren wir auch nicht konkurrenzfähig", sagte Cheftrainer Klaus Pohlen vom Deutschen Kanu-Verband (DKV).
Bei Olympia in Tokio mit vier von vier möglichen Olympia-Medaillen sowie bei der Heim-WM in Augsburg 2022 mit fünfmal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze hatte der DKV Traumergebnisse verbucht.
Ricarda Funk auf Rang sieben
Selbst Olympiasiegerin Funk patzte. Nach einem Fehler an Tor sechs fehlten ihr im Kajak als Siebte 3,26 Sekunden für den Sieg 30 Kilometer nördlich von London. Den holte sich einmal mehr Australiens Superstar Jessica Fox. "Oben ist mir einmal das Boot verlaufen, dann musste ich korrigieren und habe es nicht geschafft, die Geschwindigkeit beizubehalten. Die zwei Strafsekunden waren dann ein Brett", sagte Funk.
Pohlen will nun die unmittelbare WM-Vorbereitung hinterfragen, "denn vor allem die Frauen dominierten die Saison und fuhren Topergebnisse ein. Zum Schluss waren wir aber nicht in der Lage, diese hier umzusetzen".
Dabei hatte Doppelstarterin Lilik mit Platz vier im Canadier noch für die beste Platzierung gesorgt. Im Kajak kenterte sie am letzten Tor und verpasste das Finale.
Auch Tasiadis macht Fehler
Der Olympia-Dritte Sideris Tasiadis aus Augsburg kam als Titelverteidiger im Canadier nach zwei Fehlern auf Rang acht. Als Trost bleiben drei von vier olympischen Quotenplätzen für Paris 2024: Zwei im Canadier und einer im Kajak der Frauen. Da diese Plätze nicht personengebunden sind, werden die Paris-Tickets im Frühjahr in Augsburg und Markkleeberg ausgefahren.
Nicht dabei sind die Kajak-Männer um den Olympia-Dritten Hannes Aigner, der nur 29. wurde. "Wir sind schon etwas geschockt", sagte Pohlen, der jetzt den Fokus auf die neue Disziplin Kajak-Cross legen will. Beim Weltcup in Prag im nächsten Jahr werden noch drei Tickets für Paris vergeben. "Da haben wir noch eine Chance", sagte Pohlen mit Blick auf Cross-Spezialist Stefan Hengst aus Hamm, der im Kajak nicht über Platz 37 hinauskam.