Juri Knorr ballt die Faust

Gegen die Schweiz Knorr vor Rückkehr, Semper bleibt draußen

Stand: 16.01.2025 14:20 Uhr

Das Knie der (Handball-)Nation scheint zu halten: Juri Knorr steigt vor dem Spiel gegen die Schweiz (Freitag, 20.30 Uhr im Live-Ticker bei sportschau.de) wieder ins Training ein, Franz Semper bleibt in der Warteschleife.

Von Christian Hornung, Herning (Dänemark)

Nationalmannschafts-Manager Benjamin Chatton wirkte am Donnerstagmittag schon wieder deutlich optimistischer als am Abend zuvor, als er über den Gesundheitszustand des Spielmachers sprach. Knorr war beim 35:28 gegen Polen in der 39. Minute weggeknickt, wurde am linken Knie behandelt und konnte im weiteren Verlauf der Partie nicht mehr mitwirken.

Jetzt sagt Chatton: "Ich bin kein Mediziner, aber es sieht grundsätzlich positiv aus, dass er uns morgen zur Verfügung steht. Nach jetzigem Stand ist es keine strukturelle Verletzung, hundertprozentig wissen wir aber noch nicht Bescheid." Knorr wird auf jeden Fall wieder beim Training dabei sein und dort Belastungstests absolvieren.

"Beim Frühstück ging es ihm gut"

Fallen die positiv aus, wird der 16er-Kader unverändert bleiben, was für Franz Semper keine gute Nachricht ist: Der Rückraumspieler war wegen leichter muskulärer Probleme als 17. Mann vor dem Polen-Spiel aus dem Kader gestrichen worden. Das bleibt laut Chatton nun auch zunächst mal so - wenn kein anderer Spieler ausfällt.

Linksaußen Lukas Mertens ist zuversichtlich, was das Knorr-Comeback angeht: "So wie ich ihn beim Frühstück erlebt habe, geht es ihm gut."

Zuletzt zwei hohe Siege gegen die Schweiz

Fraglich ist allerdings, ob ein Einsatz von Knorr gegen die Schweiz wirklich sinnvoll ist. Schaut man auf die beiden jüngsten Duelle, dann lohnt sich definitv kein Risiko: Bei der EM in Düsseldorf zerlegte das DHB-Team das Nachbarland beim 27:14 vor über 53.000 Zuschauern in alle Einzelteile. Auch beim EM-Qualifikationsspiel zuvor in Mannheim gab es ein glattes 35:26.

Rückraum-Riese Julian Köster warnt allerdings gegenüber der Sportschau eindringlich davor, diese beiden Partien zum Maßstab zu nehmen: "Dafür können wir uns hier bei der WM gar nichts mehr kaufen. Ich erwarte ein ähnlich schweres Spiel wie gegen Polen." Köstners Begründung: "Die Schweizer haben bei ihrem 17:17 gegen Tschechien gezeigt, wie hart sie verteidigen können und was sie in Nikola Portner für einen überragenden Torhüter haben. Wir müssen einfach konzentrierter im Abschluss sein als in der ersten Halbzeit gegen Polen."

Zehnder fehlt den Schweizern extrem

Während des DHB-Team eine Pause für Knorr sehr gut durch Luca Witzke oder auch Nils Lichtlein kompensieren könnte, haben die Schweizer eine enorme Schwächung zu verkraften: Wie sehr sie in der Offensive durch die Verletzung von Magdeburg-Torjäger Manuel Zehnder geschwächt sind, zeigte ihr Match gegen die Tschechen deutlich. Zehnder war in der abgelaufenen Saison mit 277 Treffern für Aufsteiger ThSV Eisenach Torschützenkönig der Bundesliga, ehe er nach Magdeburg wechselte. Jetzt fällt er mit einem Riss des Kreuzbandes, des Innenbandes und des Meniskus auf unbesteimmte Zeit aus.