EM-Teamcheck, Gruppe B Italien - Mit dem Titelverteidiger ist zu rechnen
Italien wird alles daran setzen, den EM-Titel zu verteidigen. Mit großen Turnieren in Deutschland haben die Italiener schließlich Erfahrung - und sie haben einen äußerst selbstbewussten Trainer.
Die Tifosi werden mit einem breiten Lächeln an das vergangene Turnier in Deutschland zurückdenken. Bei der WM 2006 fuhr die "Squadra Azzurra" schließlich mit dem WM-Titel nach Hause. Bei der EM 2024 sind die Italiener Titelverteidiger und werden mit einem guten Gefühl an die Stätte eines ihrer größten Triumphe im Fußball zurückkehren.
Ausgangslage
Italien startet - obwohl es Titelverteidiger ist - sicher nicht als Topfavorit in das Turnier und in die starke Gruppe B. Nicht zuletzt, weil die Italiener die WM 2022 in Katar kläglich verpasst hatten und sich das Team im entscheidenden Spiel in der Qualifikation in Leverkusen mit einem ganz engen 0:0 gegen die Ukraine erst in die Endrunde zittern musste. Nur drei Spieler des aktuellen Kaders spielen außerhalb des italienischen Stiefels, die "Squadra Azzurra" setzt voll auf den Gemeinschaftssinn.
Trainer
Es wird sein erstes großes Turnier als Nationaltrainer: Luciano Spalletti hat das italienische Team erst im Herbst 2023 von Roberto Mancini übernommen. Als Klub-Trainer feierte der 65-Jährige schon große Erfolge. Mit Zenit St. Petersburg wurde er zwei Mal Meister (2010, 2012), mit der SSC Neapel gewann er den ersten Meistertitel nach 33 Jahren. Und mit der AS Rom hatte er sich den italienischen Pokal (2007, 2008) gesichert.
Luciano Spalletti
So ein EM-Turnier ist zwar eine besondere Herausforderung, aber der erfahrene Spalletti gibt sich im Vorfeld selbstbewusst: "Wir spielen in Deutschland für den Sieg. Daher müssen meine Spieler besser werden als sie jetzt sind. Ich habe keine Zeit, sie zu trainieren, sie müssen die Überzeugung haben, dass sie es schaffen. Uns fehlt nichts, um mit den besten Teams zu konkurrieren."
Superstar
Er wurde zum besten Spieler der EM 2020 gewählt, die wegen der damaligen Corona-Pandemie im Jahr 2021 ausgespielt wurde: für einen Torhüter eine besonders seltene Ehre. Gianluigi Donnarumma (Paris St. Germain) war damals gerade erst 22 Jahre alt, reihte sich aber nahtlos in die Historie der großen italienischen Torhüter um Gianluigi Buffon, Dino Zoff oder Walter Zenga ein.
Gianluigi Donnarumma
Der heute 25-Jährige ist Kapitän der "Squadra Azzurra" und hat damit großen Einfluss auf sein Team. Als sicherer Schlussmann will er seinen Vorderleuten den nötigen Halt geben, um erfolgreich spielen zu können.
Player to watch
Mateo Retegui debütierte erst im März 2023 für die Italiener, hat seitdem aber in sieben Länderspielen gleich vier Tore geschossen - wahrscheinlich wären es sogar mehr, wenn der 25-Jährige nicht mehrere Wochen wegen einer Knieverletzung verpasst hätte.
Der 1,86 Meter große Mittelstürmer, der erst vor einem Jahr aus seinem Geburtsland Argentinien in die Serie A zu Genua wechselte, ist im Sturmzentrum zwar wahrscheinlich nicht die allererste Wahl und auch auf keinen Fall der bekannteste Name, stand aber zuletzt immer wieder mal in der Startformation. Gut möglich, dass sein trotzdem nicht ganz unbekannter Nachname - Vater und Schwester waren, beziehungsweise sind Feldhockey-Nationalspieler(in) Argentiniens - bald noch bekannter wird.
Nice to know
Eine der Lieblings-Beschäftigungen von Fußball-Profis wohl weltweit fällt für die italienischen Spieler während der EM definitiv flach: Trainer Spalletti hält offenbar wenig von Videospielen und verbietet deshalb seinen Spielern die Nutzung von Spielkonsolen.
"Die Spieler müssen die PlayStation zu Hause lassen. Ich gebe ihnen Hausaufgaben für den Abend, wenn die Aufgaben am Tag nicht genügen. In der Nationalelf muss man konzentriert sein, man scherzt nicht", sagte er im Vorfeld der EM im Brustton der Überzeugung. Die italienischen Profis müssen sich also einen anderen Zeitvertreib in ihrer Freizeit suchen.
So könnten sie spielen:
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