Vor Spiel gegen Türkei "Ausländer raus" - österreichische Fans singen rechtsextreme Parole
Österreichische Fans haben vor dem EM-Achtelfinale gegen die Türkei in Leipzig rechtsextreme Gesänge angestimmt.
Im Schweizer Fernsehen war zu sehen, wie Fans des österreichischen Teams zur Melodie von "L'amour toujours" die rechtsextreme Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" sangen. Die Leipziger Polizei teilte laut der Deutschen Presse-Agentur mit, dass sie "einem Anfangsverdacht" nachgehe.
Bundesweit bekannt geworden war die rassistische Parole durch ein Video von der Insel Sylt. Mittlerweile sind zahlreiche weitere Vorfälle bekannt. Auf einigen Volksfesten soll das Lied daher nicht gespielt werden, auch bei der EM ist es nicht zugelassen. Der Österreichische Fußballverband ÖFB wollte das Lied nach siegreichen EM-Spielen in den Stadien in Deutschland spielen lassen, die UEFA lehnte das ab.
Gregoritsch: "Sollten uns von rechtem Gedankengut entfernen"
Der österreichische Spieler Michael Gregoritsch mahnte beim österreichischen Sender Servus TV: "Wir sollten uns ganz weit entfernen von rechtem Gedankengut und wissen, wie wichtig es ist, dass wir alle gleich sind, dass wir alle für unser Land da sind und für eine Sache so brennen können."
Im Turnierverlauf hatte auch Österreichs Teamchef Ralf Rangnick vor dem Erstarken des Rechtsextremismus in Europa gewarnt.
Mehrere rechtsextreme Zwischenfälle bei verschiedenen Teams während der EM
Im Lauf der Gruppenphase kam es mehrfach zu Zwischenfällen aus dem Bereich Rechtsextremismus oder Nationalismus. Meist geht es um Fans. Österreichische Anhänger zeigten beispielsweise ein Banner mit der Aufschrift "Defend Europe" - ein Slogan, hinter dem sich Rechtsextreme für eine radikale Änderung in der Migrationspolitik versammeln. Auch nach deutschen Spielen berichtete die Polizei von rechtsextremen Zwischenfällen in mehreren deutschen Städten.
Österreichische Fans mit "Defend Europe"-Banner
Mit Mirlind Daku wurde aber auch ein Spieler auffällig und bestraft. Nachdem der albanische Nationalspieler sich über ein Megafon abfällig über Mazedonien geäußert hatte, wurde Daku für zwei Spiele gesperrt.