EM-Qualifikation Deutsche U21 macht's zweistellig - aber muss noch mal siegen
Noch ein Sieg bis zur Slowakei: Nach einem mühelosen Erfolg in Estland steht die deutsche U21-Nationalmannschaft kurz vor der Qualifikation für die EM 2025. Am Dienstag (10.09.2024) gewann das junge DFB-Team mit 10:1 (5:0), die Tore erzielten Karim Adeyemi (3), Nick Woltemade (2), Eric Martel, Max Rosenfelder, Nicolo Tresoldi, Tim Lemperle und Ansgar Knauff.
Schon sehr früh deutete sich an, dass die Partie in Estland eher eine Art besseres Trainingsspiel wird. Zwischen der siebten und 14. Minute scheiterte das deutsche Team zwar viermal aus bester Position, doch kaum verwandelte Woltemade einen Elfmeter zum 1:0 (23. Minute) war das muntere Toreschießen eröffnet.
Tresoldi legte per Kopf nach einer starken Flanke von Merlin Röhl nach (30.), wenig später wurschtelte sich Adeyemi nach Zuspiel von Woltemade durch und blieb vor dem gegnerischen Tor eiskalt (35.). Kapitän Martel erhöhte nach einer Ecke sogar auf 4:0. Für den Höhepunkt dieses äußerst einseitigen Spiels sorgte dann Adeyemi. Der zweite Treffer des Dortmunders war der mit Abstand sehenswerteste der Deutschen, aus 20 Metern knallte er den Ball in den Winkel zum 5:0 (44.).
Woltemade zum zweiten und Blick nach Bulgarien
Sollte es noch irgendwelche Über-Pessimisten gegeben haben, die den deutschen Sieg bezweifelt hatten, sorgte Woltemade dann für die nächste Stufe der frühzeitigen Entscheidung. Keine Minute war in der zweiten Halbzeit gespielt, da jagte der Neu-Stuttgarter den Ball schon zum sechsten Mal aus DFB-Sicht ins estnische Netz (46.).
Die Spannung für die deutsche Nationalmannschaft lag allerdings längst nicht mehr im Stadion in Tallinn, sondern in der Ferne in Bulgarien. Da war mit Polen das einzige Team zu Gast, dass die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo noch vom ersten Platz der Qualifikationsgruppe D verdrängen konnte. Die Ausgangslage: Um alles klar zu machen, brauchte Deutschland einen Sieg und einen gleichzeitigen Erfolg Bulgariens.
Deutschland trifft weiter, spielt aber nicht zu Null
Die schlechte Nachricht: Kurz vor dem 7:0 von Rosenfelder (59.) hatte Polen seine Partie nach 0:1-Rückstand gedreht und war in Führung gegangen. Es deutete sich also an, dass die deutsche U21 noch nicht das EM-Ticket bejubeln darf. Dafür braucht es entweder einen Sieg im nächsten Spiel gegen Bulgarien (11.10.2024), einen Ausrutscher der Polen oder einen deutschen Punktgewinn im direkten Duell der beiden Erstplatzierten (15.10.2024).
Und für diese Aufgaben schoss sich Di Salvos Team weiter ein: Adeyemi erhöhte in der 61. Minute mit seinem dritten Treffer auf 8:0. Doch wie schon gegen Israel (5:1) gelang es dem DFB-Team nicht, das Spiel ohne Gegentor zu beenden. Aleksandr Sapovalov sorgte aus 20 Metern nicht nur für den estnischen Ehrentreffer, sondern machte auch Adeyemi Konkurrenz bei der Frage nach dem schönsten Tor des Spiels (69.).
Die Schlusspunkte kamen aber von den Deutschen. Lemperle kam nach einem Eckstoß frei zum Abschluss und erzielte mit seinem abgefälschten Schuss das 9:1 (87.), Knauff traf kurz vor Schluss zum Endstand und machte das Ergebnis zweistellig. Der Vorsprung auf Polen, das mit 3:1 gewann, beträgt zwei Spiele vor Schluss der EM-Qualifikation vier Punkte und 14 Tore - das Ticket für die Slowakei ist ganz nah. "Wir müssen jetzt noch den letzten Schritt machen, um das zu finaliseren. Und das werden wir machen", versprach Reitz bei "Pro7 Maxx".