
Serie A Juventus kann die Saison doch noch retten
In der Champions League und in der Copa Italia hat sich Juventus Turin vorzeitig verabschiedet - umso wichtiger war jetzt der späte Sieg gegen Hellas Verona.
Die Begegnung spiegelte aber jede Menge von der Saison wieder, die die "Alte Dame" aktuell spielt. Nichts fällt leicht, alles ist harte Arbeit. Es sieht selten schön aus, was Juve abliefert, auch dieses 2:0 (0:0) gegen den Tabellen-14. der Serie A war kein Produkt von spielerischer Klasse, sondern defensiver Disziplin gepaart mit Geduld und Beharrlichkeit bis in die Schlussphase.
Erlösung erst in der 90. Minute durch Koopmeiners
Bis in die 72. Minute durfte Hellas davon träumen, im Kapmf um den Klassenerhalt einen echten Befreiungsschlag zu landen. Dann gelang Khéphren Thuram der Führungstreffer, es blieb zwar eng bis in die letzten Minuten, doch das Juve-Bollwerk hielt dicht wie in den besten Zeiten von Giorgio Chiellini, Leonardo Bonucci und Andrea Barzagli.
In der 90. Minute erlöste Teun Koopmeiners die Fans in Turin mit dem Treffer zum 2:0, der den Sprung auf Platz vier bedeutete: Mit 52 Zählern zog Juventus an Lazio Rom (50) vorbei und darf sogar wieder von mehr als der erneuten Champions-League-Teilnahme träumen: Inter Mailand auf Platz 1 ist sechs Punkte entfernt, Neapel fünf, Atalanta Bergamo vier.
Doppel-Aus im Februar
Alles andere als dieser Pflichtsieg hätte die Lage bei Juve verschärft, denn vergangene Monat war für den Verein schlimm gewesen. Am 19. Februar ging das Rückspiel in der Königsklassen-K.o.-Runde bei der PSV Eindhoven nach Verlängerung 1:3 verloren, das 2:1 aus dem Hinspiel reichte also nicht. Ebenfalls ausgeschieden ist Juve sieben Tage später in der Copa: Im Elfmeterschießen setzte sich in Turin das Serie-A-Kellerkind SC Empoli im Elfmeterschießen durch - und das mit zuvor nur 31 Prozent Ballbesitz.
Thiago Motta fand nach dieser Vollblamage erneut sehr deutliche Worte über seine Mannschaft. Schon nach dem Aus in der Königsklasse urteilte er: "Es hat uns einfach an allem gefehlt." Nach Empolis Triumph gab er zu: "Ich schäme mich, wir sind am Tiefpunkt angekommen. Wir können Fehler machen, aber die Einstellung in der ersten Halbzeit war beschämend. Empoli hatte sogar noch einige Spieler geschont, wir haben es sportlich nicht verdient, ins Halbfinale einzuziehen."
Sieg gegen Verona bringt etwas Zeit
Motta war erst in diesem Sommer für den gefeuerten Massimo Allegri zu Juventus gekommen, nach dem Doppel-Aus in Pokal und Champions League wurde schon wieder über seine Ablösung debattiert. Der Sieg über Hellas Verona hat ihm nun etwas Zeit verschafft. Wie nachhaltig der Aufschwung ist, wird sich in den kommenden beiden Wochen mit den Wegweiser-Spielen gegen Atalanta Bergamo und beim AC Florenz zeigen - alles andere als ein Platz in den Top-Vier am Saisonende würde auf jeden Fall seinen Job gefährden.