FC Liverpool "Es ist meine Verantwortung" - Klopp reagiert auf Liverpools Talfahrt
Die Talfahrt des FC Liverpool in der Premier League nimmt bedrohliche Züge an. Jürgen Klopp zeigt sich nach der jüngsten Abfuhr in Brighton ratlos.
Jürgen Klopp hatte sich entschlossen - er entschuldigte sich einfach bei den Fans. Mit erhobenen Händen und gesenktem Kopf stellte sich der Trainer den mitgereisten Anhängern und nahm nach einer erneut enttäuschenden Leistung seines FC Liverpool die Schuld auf sich. "Es ist meine Verantwortung", sagte Klopp, "das weiß ich."
Nach dem 0:3 (0:0) bei Brighton & Hove Albion stehen die "Reds" auch nach dem dritten Spiel des Jahres ohne Sieg da - und Klopp sparte nicht an Eingeständnissen. Er könne sich "an kein schlechteres Spiel erinnern", betonte der 55-Jährige: "Es spielte ein organisiertes Team gegen ein unorganisiertes Team". Und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison.
Abgerutscht auf Platz neun
Für Klopp und Liverpool war es bereits die fünfte Auswärtsniederlage der laufenden Spielzeit. In der Premier League rutscht der 19-malige Meister immer weiter ins Tabellenmittelfeld ab. Sowohl Brighton als auch Brentford zogen am Samstag an Liverpool vorbei, das nur auf dem neunten Platz liegt.
Klopp wirkte auf der Suche nach Gründen für die Misere ratlos. "Wie soll man das erklären?", haderte er. Schließlich hätten "dieselben Spieler" bereits "herausragende" Leistungen gezeigt.
Liverpools Spieler - nicht wiederzuerkennen
Unrecht hat er nicht. In der vergangenen Saison gewann Klopps Mannschaft noch beide Pokalwettbewerbe, wurde mit nur einem Punkt Rückstand Liga-Zweiter und scheiterte in der Champions League erst im Finale an Real Madrid. Doch eben diese Plätze für die Königsklasse geraten in immer weitere Ferne.
Als wäre das nicht schlimm genug, setzt sich dort nun auch noch der größte Rivale fest. Nach einem völlig verkorksten Start unter dem neuen Teammanager Erik ten Haag zeigt sich Manchester United aktuell in bestechender Form. Mit einem 2:1 (0:0) im Stadtderby gegen Manchester City rückte United bis auf einen Punkt an den Lokalrivalen und Titelverteidiger heran.
"Können nichts mitnehmen"
Nach einem desaströsen 3:6 im Hinspiel gegen City verloren die "Red Devils" nur noch eines von 19 Pflichtspielen. Eine Serie, von der Liverpool nur träumen kann. Immerhin: Die Leistung von Brighton "zu verbessern, wird nicht allzu schwierig sein", sagte Klopp: "Aus diesem Spiel können wir absolut nichts mitnehmen, abgesehen von Dingen, die nicht funktionieren."
Allen voran kritisierte der deutsche Fußballlehrer sein Mittelfeld: "Wir sind dort mit Fabinho, Henderson und Thiago eigentlich stark besetzt. Aber was passiert? Wir verlieren ständig den Ball", so Klopp in der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Transfers noch im aktuellen Fenster?
Die Angst geht nun um an der Merseyside. Die Champions-League-Plätze scheinen für diese Saison schon beinahe außer Reichweite, zudem geht es in der aktuellen Runde demnächst gegen Real Madrid. "Wie soll das Team da bestehen?", fragen die Gazetten.
Die Vereinsführung hat sich demnach zu einer möglichst schnellen Reaktion entschlossen, wird berichtet. Dem Vernehmen nach wird Liverpool versuchen, noch im aktuellen Transferfenster zuzuschlagen. Dortmunds Jude Bellingham steht offenbar ganz oben auf der Wunschliste. Aber auch Mittelfeldspieler wie Enzo Fernandez, Moises Caicedo und Declan Rice sollen auf dem Radar stehen.
"Fehlendes Selbstvertrauen"
Mittelfeldmann Jordan Henderson glaubt indessen erkannt zu haben, woran es vor allem derzeit liegt: "Wir haben fast alle mit fehlendem Selbstvertrauen zu kämpfen. Das ist der Grund für die derzeit schlechteste Phase seit sieben Jahren", so der Teamkapitän nach dem Brighton-Spiel.