Klub steht zum Verkauf Milliardär Ratcliffe bestätigt Interesse an Manchester United
Der britische Chemiekonzern Ineos hat angekündigt, beim Kauf von Manchester United mitzubieten. Ineos-Chef Jim Ratcliffe war zuvor beim Verkauf des FC Chelsea leer ausgegangen.
Ineos bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters und der Zeitung "Times", dass das Unternehmen offiziell in das Bieterverfahren einsteigen werde. Seit 2005 ist der Klub im Besitz der amerikanischen Familie Glazer, die in der Fanszene des Klubs seit Jahren in der Kritik steht. Am 22. November 2022 hatten die Glazers mitgeteilt, dass sie "strategische Alternativen" ausloten würden - einschließlich eines Verkaufs.
Manchester United gilt als eine der wertvollsten Sportmarken der Welt. Medienberichten zufolge erhoffen die Glazers einen Kaufpreis von rund fünf Milliarden britischen Pfund, der 2014 verstorbene Vater Malcolm Glazer bezahlte 2005 insgesamt 790 Millionen Pfund für die Übernahme von Manchester United.
Ratcliffe kaufte schon OGC Nizza, kam bei Chelsea aber zu spät
Der Milliardär Ratcliffe gilt als einer der reichsten Menschen Großbritanniens. Er ist im Sport aktiv, beispielsweise in der Formel 1, im Radsport oder im Rugby. Im Fußball kontrolliert er über Ineos bereits den FC Lausanne in der Schweiz und OGC Nizza in Frankreich. Als der FC Chelsea 2022 zum Verkauf stand, zeigte Ratcliffe ebenfalls Interesse, stieg aber zu spät in das Bieterverfahren ein. Eine Investmentgruppe um den Amerikaner Todd Boehly und Clearlake Capital kaufte den Klub für 2,5 Milliarden Euro.
Der britische Milliardär Jim Ratcliffe
Ratcliffe stand in England in der Kritik, weil er den EU-Austritt befürwortete, aber gleichzeitig in Monaco lebt, um Steuern zu sparen.
Manchester United seit Jahren im Niedergang
Viele Fans von Manchester United protestieren während der Spiele für eine Ablösung der Glazer-Familie. Die bisher letzte Meisterschaft gewann United 2013, die Champions League zuletzt 2008. In den vergangenen Jahren war das Team immer öfter Teil der zweitklassigen Europa League. Die protestierenden Fans kritisieren neben dem sportlichen Niedergang vor allem die steigende Verschuldung des Klubs, die sich 2022 auf rund 500 Millionen Pfund belief.
Manchester United Fans mit "Glazers out"-Plakat
Ein potenzieller Käufer müsste neben dem Kaufpreis weitere Ausgaben schultern. Am Stadion sind Modernisierungen erforderlich, im Kader braucht es neue Spieler, zudem steht ein neues Trainingsgelände schon länger zur Debatte.