
WM-Quali weltweit Neukaledonien feiert, Brasilien atmet auf
Neukaledonien hat durch einen Sieg gegen Tahiti das interkontinentale Playoff-Turnier um die WM-Teilnahme erreicht - Brasilien atmet nach einem Sieg auf.
Die Fußballwelt hat sechs Konföderationen. Eine davon ist die UEFA, doch auch in den anderen Gebieten läuft die WM-Quali. Überall gibt es durch die Erweiterung der WM nun mehr Plätze zu verteilen als bisher.
Konföderation | 2022 | 2026 |
---|---|---|
Afrika | 5 | 9 |
Asien | 4 | 8 |
Europa | 13 | 16 |
CONCACAF | 3 | 3 |
Ozeanien | 0 | 1 |
Südamerika | 4 | 6 |
Gastgeber | 1 | 3 |
Interkontinentale Playoffs | 2 | 2 |
Summe | 32 | 48 |
Ozeanien: Neukaledonien erreicht Finale und Playoff-Turnier
Neukaledonien feierte nach dem klaren 3:0 gegen Tahiti einen Sieg, der eine nie da gewesene Chance eröffnet. Die Inselgruppe, ein französisches Überseegebiet mit rund 270.000 Menschen, steht im Finale des Qualifikationsturniers in Ozeanien und könnte sich mit einem Sieg direkt für die WM qualifizieren. Gegner ist der große Favorit Neuseeland, der Fidschi mit 7:0 besiegte. Tahiti erzielte das vermeintliche Anschlusstor zum 1:2, das aber wegen Abseits aberkannt wurde. Fernsehbilder suggerierten später eine Fehlentscheidung, einen Video-Assistenten gibt es in Ozeanien nicht.
Georges Gope-Fenepej war der Mann des Tages mit zwei Toren. Er erinnerte an einen 2:0-Sieg seines Teams gegen Neuseeland vor 13 Jahren. "2012 haben wir eine großartige Leistung gezeigt. Und wir glauben, dass in einem Spiel alles möglich ist", sagte Gope-Fenepej.

Neukaledonien Doppeltorschütze und Kapitän Georges Gope-Fenepej
Der Sieger des Turniers bekommt den einzigen direkten Startplatz Ozeaniens. Seit Australien vor der WM 2010 in die asiatische Konföderation gewechselt ist, war stets Neuseeland der Sieger der Quali in Ozeanien - Montag steigt in Auckland das Finale.
Durch die Erweiterung der WM auf 48 Teams hat Ozeanien erstmals einen festen Startplatz. Der Verlierer des Endspiels bekommt einen Platz im interkontinentalen Playoff-Turnier und den hat nun auch Neukaledonien sicher. Bei diesem Turnier spielen sechs Teams aus allen Konföderationen außer der UEFA zwei weitere Plätze bei der WM aus.
Südamerika: Brasilien mit Befreiungsschlag
Das aktuell etwas kriselnde Brasilien brachte die Qualifikation mit einem knappen 2:1 gegen Kolumbien unter Dach und Fach. Vinicius Junior traf in der neunten Minute der Nachspielzeit zum Sieg - es war sein erstes Tor in der Qualifikation. "Ich schulde der Selecao so viel für alles, was sie für mich getan hat", sagte Vini Jr. "Das war der Befreiungsschlag, den wir brauchten", jubelte auch Barcelonas Leistungsträger Raphinha, der mit seinem verwandelten Foulelfmeter früh die Führung (5. Minute) erzielt hatte. Kolumbien war durch Luis Diaz zum zwischenzeitlichen Ausgleich gekommen (41.).

Vinicius Jr. bejubelt sein Tor zum 2:1 gegen Kolumbien
Vor dem Duell am Dienstag in Argentinien (25 Punkte) ist die "Selecao" (21) damit erster Verfolger des Weltmeisters. Argentinien spielt in der Nacht zum Samstag noch in Uruguay (20). Kolumbien bleibt mit 19 Punkten als Tabellensechster trotzdem noch sechs Punkte vor Platz sieben. Die ersten sechs qualifizieren sich direkt für die WM. Der Tabellensiebte nimmt an dem Playoffturnier mit Neukaledonien oder Neuseeland teil, derzeit belegt Bolivien diesen Platz.
Asien: 28 Minuten Nachspielzeit - aber Iran fast durch
28 Minuten Nachspielzeit gab es bei Irans Sieg gegen die Vereinigten Arabischen Emirate am Ende der ersten Hälfte, weil es Probleme mit dem Flutlicht gab.

Sadar Azmoun feiert sein Tor gegen die Vereinigten Emirate.
Und so erzielte der frühere Leverkusener Sardar Azmoun, der heute für Al-Ahli Dubai in den Emiraten spielt, in der 27. Minute der Nachspielzeit das 1:0 für den Iran. Mohammad Mohebi erhöhte (70.), damit ist Iran die direkte Qualifikation kaum noch zu nehmen.
Die hatte Japan bereits am Donnerstag erreicht. Daichi Kamada, früher bei Eintracht Frankfurt, erzielte das Führungstor beim 2:0 (0:0) gegen Bahrain, womit der viermalige Asienmeister vorzeitig die Qualifikation perfekt machte. Für Japan ist es die achte WM-Teilnahme in Serie.
Afrika: Kamerun patzt, Kap Verde vorne
In Afrika leistete sich Kamerun zum Auftakt des Spieltags beim bisher punktlosen Eswatini einen folgenschweren Ausrutscher.
Durch das 0:0 Kameruns konnte Kap Verde in der Gruppe vorbeiziehen und ist durch den 1:0-Sieg gegen Mauritius nun Tabellenführer. Nur die Gruppensieger erreichen sicher die nächste Runde.
Europa: Deutschland spielt frühestens im Juni WM-Quali
In dieser Woche starten auch in Europa die ersten Gruppen zur WM-Qualifikation. Deutschland spielt entweder ab Juni oder ab September mit, was vom Ausgang der Spiele im Nations-League-Viertelfinale gegen Italien abhängt. Weil die Sieger der Viertelfinalspiele aus Termin-Gründen zwingend in einer der Vierergruppen der WM-Qualifikation spielen müssen, wurden bei der Auslosung Platzhalter verlost. Für Deutschland und Italien gibt es zwei mögliche Gruppen:
- Gruppe A: Sieger Deutschland/Italien, Slowakei, Nordirland, Luxemburg
- Gruppe I: Verlierer Deutschland/Italien, Norwegen, Israel, Estland, Republik Moldau
Nordamerika: Nations League statt WM-Quali
In der CONCACAF, der Konföderation für Nordamerika, Mittelamerika und die Karibik, gibt es aktuell keine Qualifikationsspiele.
Dort finden die Nations League und die Qualifikation zum mit der EM vergleichbaren Gold Cup statt.