
WM 2026 WM-Qualifikation weltweit - kleine Teams mit großen Träumen
In den Länderspielen im März fallen erste Entscheidungen in der WM-Qualifikation - Japan und Neuseeland könnten die ersten qualifizierten Teams sein, auch ganz Kleine haben Hoffnung. Ein Streifzug über den Planeten.
Die Fußballwelt hat sechs Konföderationen. Eine davon ist die UEFA, doch auch in den anderen Gebieten läuft die WM-Quali. Überall gibt es durch die Erweiterung der WM nun mehr Plätze zu verteilen als bisher.
Konföderation | 2022 | 2026 |
---|---|---|
Afrika | 5 | 9 |
Asien | 4 | 8 |
Europa | 13 | 16 |
CONCACAF | 3 | 3 |
Ozeanien | 0 | 1 |
Südamerika | 4 | 6 |
Gastgeber | 1 | 3 |
Interkontinentale Playoffs | 2 | 2 |
Summe | 32 | 48 |
Ozeanien: Neuseeland könnte Montag qualifiziert sein
Elf Länder, weitgehend Inselgruppen, sind in der Konföderation Ozeaniens organisiert. Dort läuft es nach einer Vorausscheidung und einer Gruppenphase nun auf das Finalturnier zu. Und das lautet (Modus ohne Rückspiele):
- Neukaledonien - Tahiti
- Neuseeland - Fidschi
Der Sieger des Turniers bekommt den einzigen direkten Startplatz Ozeaniens. Seit Australien vor der WM 2010 in die asiatische Konföderation gewechselt ist, war stets Neuseeland der Sieger der Quali in Ozeanien - Montag steigt in Auckland das Finale.

Ort der Entscheidung: Im Eden Park in Auckland steigt das Finale der Quali Ozeaniens.
Doch Obacht: Neukaledonien hat sich von seiner Quali für die WM 2022 mit null Punkten gut erholt und steht nun mit Trainer Johann Sidaner aus Nantes im Finalturnier. "Ich glaube, wenn es so viele Neukaledonier wie Brasilianer gäbe, würden Neukaledonien zu den besten Fußballnationen der Welt gehören", sagte Sidaner in einem von der FIFA verbreiteten Interview. "Sie verfügen über außergewöhnliche körperliche Fähigkeiten. Sie verletzen sich nie. Die Liste der Qualitäten ist endlos."
Durch die Erweiterung der WM auf 48 Teams hat Ozeanien nun einen festen Startplatz. Der Verlierer des Endspiels bekommt einen Platz im interkontinentalen Playoff-Turnier, bei dem sechs Teams aus allen Konföderationen außer der UEFA zwei weitere Plätze bei der WM ausspielen.
Asien: Streit ums Heimrecht der palästinensischen Mannschaft
Einige Favoriten haben schon große Vorsprünge und können auf die direkte Qualifikation hoffen: Japan, Südkorea und Iran sind auf einem guten Weg. Japan könnte mit einem Sieg gegen Bahrain schon am Donnerstag alles klarmachen. Dahinter geht es teilweise eng zu - und da werden aus Sicht der Verbände Details wichtig. Der Irak weigert sich, sein Auswärtsspiel bei der palästinensischen Mannschaft im Westjordanland oder in Jordanien zu spielen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wollte Irak nicht im Faisal Al-Husseini International Stadium in der Stadt Al-Ram nahe Jerusalem spielen. Doch nicht etwa aus Sicherheitsbedenken - sondern weil die Technik für den Video-Assistenten fehlt. Die FIFA hatte das Spiel anschließend laut Reuters deshalb in einem Stadion in Jordaniens Hauptstadt Amman angesetzt.

Das Amman International Stadium
Doch auch das kritisiert der der Irak. "Diese Entscheidung wirft angesichts der hohen Konkurrenz in Gruppe B ernsthafte Fragen zur Integrität und Fairness des Wettbewerbs auf", teilte Iraks Verband mit. Irak ist in seiner Gruppe derzeit Zweiter, was eine direkte Qualifikation bedeuten würde - Jordanien steht in derselben Gruppe nur zwei Punkte dahinter.
Afrika: Frühere Außenseiter in guten Positionen
In Afrika sind die Gruppen noch alle eng. Einige Teams, die noch nie bei einer WM gespielt haben, wären nach jetzigem Stand dabei: Ruanda, der Sudan und die Komoren führen ihre Gruppen jeweils an.
Die meiste Unruhe herrscht in Gruppe C: Eritrea zog seine Teilnahme vor Beginn zurück, nach Medienberichten aus Sorge, dass sich Spieler bei Auslandsreisen im Rahmen der Spiele absetzen könnten, um der Diktatur in der Heimat zu entkommen. Seit 2020 nahm Eritrea an keinem Spiel mehr teil und wird in der FIFA-Weltrangliste nicht mehr geführt.
Der Verband der Republik Kongo wurde von der FIFA suspendiert, die Spiele des Teams abgesagt. Grund sei "ein besonders schwerwiegender Fall unzulässiger Einflussnahme Dritter auf die Geschäfte der Organisation", teilte die FIFA mit. Der Weltverband verlangt, dass der Verband in Kongo wieder die Kontrolle haben müsse: sowohl über seinen Verbandssitz als auch über seine Konten.
Südamerika: Argentinien kaum aufzuhalten
Sechs statt bisher vier Plätze hat Südamerikas Konföderation bei der WM, hinzu kommt ein Platz im Playoff-Turnier. Bei zehn Ländern, die mitspielen, wird es für die großen Teams mittlerweile immer schwieriger, überhaupt auch nur in Verlegenheit zu geraten. Brasilien kriselt etwas - und muss sich trotzdem kaum Sorgen machen. Schon nach 12 von 18 Spielen ist Argentinien mit 25 Punkten fast durch.

Kaum gefordert: Lionel Messi und Argentinien werden sich problemlos qualifizieren
Der härteste Konkurrent wäre eigentlich Ecuador mit 22 Punkten, doch dem Team wurden drei Punkte abgezogen, es belegt nur noch Platz drei. Hintergrund ist die Posse um den Spieler Byron Castillo. Chile und Peru behaupteten, der Mann sei gar nicht in Ecuador geboren und forderten eine Annullierung der Spiele mit seiner Beteiligung.
Der internationale Sportgerichtshof CAS urteilte, dass Castillo zwar in Kolumbien geboren, aber trotzdem für Ecuador spielberechtigt sei. Doch Ecuador wurden drei Punkte in der Qualifikation zur WM 2026 abgezogen, weil der Verband "falsche Dokumente" vorgelegt habe.
Nord- und Mittelamerika: Die Spitzenteams fehlen - Curacao und Surinam auf Höhenflug
Mit den USA, Mexiko und Kanada sind die drei Gastgeber direkt für die WM 2026 qualifiziert. Sie fehlen deshalb im Quali-Wettbewerb der CONCACAF, der Konföderation für Nordamerika, Mittelamerika und die Karibik. Bislang machen dort zwei Außenseiter eine gute Figur: Surinam und Curacao haben in ihren beiden ersten Spielen bereits sechs Punkte eingesackt und damit gute Chancen, zumindest die nächste Runde zu erreichen.

Curacao feiert einen Sieg gegen Barbados
Doch im März pausiert hier die WM-Quali zugunsten von Nations-League-Spielen und Quali-Spielen für den Gold Cup.