DFB-Team Nagelsmann streicht Nübel aus EM-Kader
Klarheit in Sachen EM-Kader: Bundestrainer Julian Nagelsmann hat Torhüter Alexander Nübel aus seinem Kader für für die Endrunde in Deutschland gestrichen.
Vor dem letzten Testländerspiel vor der Europameisterschaft gegen Griechenland am Freitagabend (07.06.2024) bestätigte Nagelsmann am Mikrofon des übertragenden Senders "RTL", dass Nübel nicht zum 26 Spieler umfassenden Aufgebot der Nationalmannschaft bei der EM gehören wird.
"Das hat erstmal nichts mit der Leistung von Alex zu tun, er hat sich sehr gut eingegliedert, hatte auch eine gute Trainingsleistung", sagte Nagelsmann. Er habe dem Schlussmann versichert, dass dieser in der Nationalelf eine Zukunft habe, "solange ich im Amt bin".
Seine Entscheidung begründete Nagelsmann mit der Personalie Leroy Sané. Er sagte: "Wir mussten umdisponieren." Bei Sané habe es "Unwägbarkeiten" gegeben wegen dessen hartnäckiger Schambein-Blessur. "Wir wissen nicht, ob wir etwas machen müssen. Leroy ist jetzt bei knapp 100 Prozent, aber das war er bei Bayern auch, dann hat es sich aber wieder schlagartig geändert", sagte Nagelsmann. Deshalb habe er sich entschlossen, "einen Feldspieler mehr" zur EURO mitzunehmen anstelle eines vierten Torhüters, wie er das zunächst angedacht hatte.
Statt Nübel kommt ein vierter Torhüter nur für die Trainingseinheiten
Bereits am Donnerstagabend hatte er gesagt, dass die Entscheidung über den Streichkandidaten für seinen finalen EM-Kader bereits getroffen sei. Dass es sich bei dem Spieler, der nicht beim Turnier dabei sein wird, um Nübel handelt, darüber hatte die Sportschau schon am Freitagmittag berichtet.
Auf einen vierten Keeper muss Nagelsmann bei der EM dennoch nicht verzichten. Er werde für die Trainingseinheiten "einen jungen Nachwuchstorwart dazuholen", sagte er. Den Namen wollte er noch nicht verraten: "Das wäre der falsche Zeitpunkt."
Nübel hatte es geahnt
Der 27-jährige Nübel, der eine hervorragende Bundesliga-Saison mit dem VfB Stuttgart spielte, hatte seine Streichung bereits befürchtet. "Es kann sein, dass das doch noch passiert. Um ehrlich zu sein, weiß ich es einfach nicht", sagte er im Interview mit "t-online".
Klar sei, "dass auf Feldspieler-Positionen während eines Turniers eben mehr gewechselt wird als hinten im Tor".
Koch galt als Streichkandidat
Als erster Streichkandidat galt eigentlich zuletzt Robin Koch von Eintracht Frankfurt, der Innenverteidiger Nummer fünf in der DFB-Hierarchie hinter Antonio Rüdiger, Jonathan Tah, Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat den Nationaltrainern eine Frist bis Mitternacht gesetzt, um die endgültigen 26er-Kader zu benennen. Die EM-Generalprobe gegen Griechenland am Abend in Mönchengladbach will Nagelsmann noch abwarten. Änderungen sind bei verletzten Spielern nur noch vor dem Auftaktspiel am 14. Juni gegen Schottland möglich, Torhüter können auch noch im Turnierverlauf ersetzt werden, wenn auch ein UEFA-Arzt eine Blessur bestätigt.