Kalender bis zur EM 2024 DFB-Team: Nur Testspiele und ein Fahrplan mit Fragezeichen
Bis zur EM 2024 stehen für die deutsche Nationalmannschaft nur Testspiele an. Die Termine sind weitestgehend vorgegeben, die Gegner offen.
Die deutsche Nationalmannschaft wird am 14. Juni 2024 ihr nächstes Pflichtspiel bestreiten. Auch der Ort steht schon fest, denn das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft ist in die Arena nach München vergeben worden.
Wann die Möglichkeiten bestehen, sich für das Turnier im eigenen Land einzuspielen, ergibt sich aus dem internationalen Rahmenterminkalender, der Fenster vorsieht, in denen die Klubs ihre Profis für Nationalmannschaften abstellen müssen.
Dieser Kalender wird in der Saison 2023/24 wieder wie gewohnt aussehen, nachdem die WM in Katar im November und Dezember Abweichungen nötig gemacht hatte. Vor der EM endet die Bundesliga-Saison 18. Mai 2024, gefolgt von der Relegation am 23. und 27. Mai 2024 und dem DFB-Pokalfinale am 25. Mai 2024.
Maximal zwölf Testspiele bis zur Heim-EM
Bis zur EM 2024 stehen sechs Fenster offen, in denen je maximal zwei Spiele für die deutsche Mannschaft möglich sind: im März, September, Oktober und November 2023 sowie im März 2024. In der direkten Vorbereitung auf die EURO ist der Deutsche Fußball-Bund (DFB) frei in seiner Entscheidung, wie viele Testspiele er austragen möchte. Die Erfahrung zeigt aber, dass es auch dann auf maximal zwei Spiele hinausläuft.
Die Allianz Arena in München. Hier wird 2024 das Eröffnungsspiel der EM stattfinden.
Da Deutschland als Gastgeber automatisch für die EM 2024 qualifiziert ist, wird es bis zum Turnier nur Testspiele geben. Es hätte die Möglichkeit bestanden, außer Konkurrenz an der Quali teilzunehmen, wie es Frankreich etwa vor der Europameisterschaft 2016 getan hatte. Dagegen entschied sich der DFB. Oliver Bierhoff sah dadurch "größtmögliche Flexibilität", um sich "gegen mehrere spielstarke Testspielgegner optimal" auf das Turnier vorzubereiten.
Enge Auswahl an Testspielgegnern
Die freie Auswahl aber werden Bundestrainer Hansi Flick und der neue Sportdirektor, der nach Bierhoffs Ausscheiden gesucht wird, nicht haben. So stehen in den meisten offiziellen Abstellungsfenstern etwa Portugal, die Schweiz und Dänemark als Gegner nicht zur Verfügung, weil diese Mannschaften in Sechsergruppen gelost wurden, die an jedem Spieltag in der Qualifikation gefordert sind. Möglich wären Spiele gegen diese Teams höchstens im März 2024, falls sie nicht in den Playoffs gefordert sind.
Deutlich anders sieht das bei Gegnern wie Italien, Spanien, England, den Niederlanden und Frankreich aus. Diese Mannschaft wurden in Fünfergruppen gelost und haben so jeweils zweimal spielfrei. Es dürfte aber auch unter diesen Teams den Wunsch geben, gegeneinander anzutreten. Somit hat der DFB in den Verhandlungen um attraktive Testgegner, die derzeit laufen, aber noch nicht zum Abschluss gekommen sein sollen, starke Konkurrenz.
Testspiele auch auf anderen Kontinenten?
Möglich wäre es auch, auf andere Kontinente zu reisen, etwa nach Südamerika. Mannschaften wie Brasilien und Argentinien haben den Vorteil, dass sie keine Qualifikationsspiele zur kontinentalen Meisterschaft austragen, der Verband Conmebol hat nur zehn Mitglieder, die alle an der Copa América teilnehmen.
Infrage dürfte aber nur das Fenster im Sommer 2023 kommen, denn der Widerstand der Klubs gegen eine weite Reise mitten in der Saison dürfte groß sein. In den USA steht vom 24. Juni bis 16. Juli 2023 der Gold Cup an, für den sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die anderen beiden Gastgeber der WM 2026, Mexiko und Kanada, qualifizieren werden.
Ein Test vor dem Gold Cup im freien Fenster vom 12. bis 20. Juni gegen Mexiko und/oder die USA, die bei der Weltmeisterschaft in Katar im Achtelfinale an den Niederlanden scheiterten, wäre sportlich attraktiv und erscheint auch unter PR-Gesichtspunkten lohnenswert.