Nach Ausschreitungen Stockholmer Derby nach Unterbrechung als Geisterspiel beendet
Das Stockholmer Fußball-Derby zwischen Hammarby IF und Djurgårdens IF war nach Fan-Ausschreitungen abgebrochen worden - am Montag wurde es ohne Fans zu Ende gespielt.
Die restlichen 15 Minuten wurden ohne Fans ausgetragen, Hammarby entschied die Partie ohne weitere Tore mit 2:0 für sich. Am Sonntag war das Spiel etwa 15 Minuten vor Spielende abgebrochen worden, nachdem Fans von der Tribüne aus Pyrotechnik auf das Spielfeld geworfen hatten. Daraufhin hatte die Polizei beim Stande von 2:0 angeordnet, dass die Zuschauer das Stadion verlassen müssen.
Polizei: "Veranstalter kann Sicherheit nicht gewährleisten"
Es hatte bereits vor Spielbeginn Befürchtungen gegeben, dass Djurgården-Fans randalieren könnten, falls ihre Mannschaft hinten liege. Der Traditionsclub liegt in der Tabelle auf Rang drei, hat in dieser Saison aber alle drei bisherigen Derbys gegen Hammarby sowie AIK Stockholm verloren.
Die Polizei teilte am Sonntag mit, sie habe eine öffentliche Veranstaltung in der Tele2 Arena aufgelöst. Andere Maßnahmen seien unzureichend. "Der Grund dafür ist, dass der für die öffentliche Veranstaltung verantwortliche Veranstalter nicht in der Lage ist, Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten", hieß es zur Begründung. Große Teile der Fans des Gastgebers Hammarby weigerten sich jedoch, das Stadion zu verlassen. Schließlich wurde das Stadionlicht abgeschaltet.
Das Spiel zwischen Hammarby und Djurgardens in der schwedischen Liga musste abgebrochen werden
Hammarby-Vertreter: "Politische Entscheidung"
Die Klubvertreter hatten sich gegen die Räumung der Tribünen ausgesprochen. "Wir waren uns einig, dass das Spiel zu Ende gespielt werden sollte. Wir erklärten der Polizeibehörde, welche Maßnahmen wir ergriffen hatten und dass wir der Meinung waren, dass die Verursacher der Unterbrechung das Stadion verlassen hatten", sagte Göran Rickmer, Sicherheitsbeauftragter von Hammarby: "Die Polizei sagte jedoch, dass dies nicht ausreiche."
Rickmer sagte, es sei eine "politische Entscheidung", die er bedauere. Die Maßnahme spiele "den Verursachern der Absage in die Hände, denn jetzt können die Fans plötzlich Einfluss auf den Ausgang des Spiels nehmen." Außerdem ginge Hammarby nun der Heimvorteil verloren.
Djurgården aus dem Rennen, Hammarby mit kleienr Titelchance
Der Ausgang des Spiels war auch sportlich von Brisanz. Djurgårdens IF hat nach der Niederlage als Tabellendritter drei Spieltage vor dem Saisonende keine Chance mehr auf den Titel. Hammarby verkürzte den Rückstand auf Tabellenführer Malmö FF auf acht Punkte und hielt seine kleine Chance am Leben.