Asiatische Champions League Saudischer Klub Al-Ittihad bestreikt Spiel im Iran
Der saudi-arabische Fußball-Meister Al-Ittihad ist Medienberichten zufolge aus Protest gegen die Büste eines ehemaligen hochrangigen iranischen Militär-Offiziers nicht zum Champions-League-Spiel gegen Sepahan FC in Isfahan angetreten.
Wie die asiatische Fußball-Konföderation (AFC) am Montag (02.10.2023) mitteilte, wurde die Partie wegen "unerwarteter und unvorhergesehener Umstände" abgesagt.
Streitobjekt: Büste eines durch die USA getöteten Generals
Den Medienberichten zufolge befand sich im Naghsh-e-Jahan Stadion eine Büste von Kassem Soleimani. Der General der Revolutionsgarden war am 3. Januar 2020 durch einen US-Drohnenangriff im Irak getötet worden.
"Die Anwesenheit der Büste ist völlig irrelevant", sagte ein Offizieller der Saudis: "Wir haben sie gebeten, die Büste vor dem Spiel zu entfernen, aber das haben sie nicht getan." Anschließend sei es deshalb zu einem Streit gekommen.
Al-Ittihad mit Stars wie Benzema und Kanté
Laut "Arab News" hätten sich saudische Spieler und Offizielle geweigert, das Stadion zu betreten. Auch englische Medien wie "Mirror" und "Sun" griffen das Thema auf. Bei Al-Ittihad stehen auch die europäischen Stars Karim Benzema, Jota und N’Golo Kanté unter Vertrag.
Mohammed Reza Saket, Geschäftsführer von Sepahan, sagte dem iranischen Staatsfernsehen, seine Seite werde sich wegen des Vorfalls "sofort bei der AFC beschweren". "Die Anfrage des Ittihad-Teams war außerhalb der sportlichen Gepflogenheiten und verstieß gegen die üblichen Grundsätze", fügte Saket hinzu, das Stadion in Isfahan habe bereits Dutzende internationale Spiele mit dem gleichen Erscheinungsbild ausgetragen.
Frühjahr 2023: Entspannung zwischen Saudi-Arabien und Iran
Erst kürzlich war es zum ersten Spiel eines Klubs aus Saudi-Arabien im Iran gekommen. Am 19. September hatte Al-Nassr mit Cristiano Ronaldo den iranischen Spitzenverein Persepolis in Teheran 2:0 bezwungen. Es war das erste Mal seit mehreren Jahren gewesen, dass wieder ein saudi-arabischer Klub im Iran empfangen worden war. Jahrelang hatte es diplomatische Spannungen zwischen Teheran und Riad gegeben, im März verkündeten die Regionalmächte am Golf eine Wiederaufnahme der Beziehungen.