Knapp vor Fenerbahce Galatasaray Istanbul zum 24. Mal Meister in der Türkei
Fenerbahce Istanbul verlor in der türkischen Süper Lig von 38 Spielen nur eins - und wurde doch nur Zweiter. Den Titel holte Galatasaray Istanbul.
Der Titelverteidiger und Rekordchampion sicherte sich am Sonntag (26.05.2024) am letzten Spieltag durch ein 3:1 (1:0) bei Konyaspor mit 102 Punkten den Titel vor dem großen Rivalen Fenerbahce (99). Für Galatasaray war es der 24. Meistertitel. Die 102 Punkte bedeuten zudem einen neuen Punkterekord in der Süper Lig - den alten hatte Fenerbahce mit 93 Zählern gehalten.
Ex-Bundesligaspieler Demirbay und Ayhan als Stammspieler
Der Präsident Dursun Ozbek hatte schon vor dem Spiel gesagt: "Jeder sollte seine Flaggen bereithalten. Am Sonntagabend werden wir alle Galatasaray-Fans in Freude versetzen." Mit dem langjährigen Leverkusener Kerem Demirbay, dem früheren Schalker Kaan Ayhan und dem Ex-Hannoveraner Derrick Köhn durften auch drei ehemalige Bundesliga-Spieler jubeln. Stützen des Teams sind Keeper Fernando Muslera, Stürmer Mauro Icardi (mit 25 Toren Torschützenkönig) und Europas Top-Vorbereiter Dries Mertens (18 Vorlagen).
Fenerbahce verliert nur ein Spiel - und wird doch nur Zweiter
"Gala" holte in 38 Spielen 33 Siege und landete vor "Fener", das in der gesamten Saison nur eine Partie verlor und zum Abschluss 6:0 (3:0) gegen Istanbulspor siegte. Trabzonspor lag als Dritter mit 67 Punkten bereits weit zurück.
Durch den Titel ist Galatasaray automatisch für die Playoffs zur Champions League-Saison 2024/2025 qualifiziert.
Feiern auch in Duisburg, Stuttgart und Hamburg
Auch in Deutschland wurde der Titel ausgelassen gefeiert: In Duisburg versammelten sich am Sonntagabend rund 1.000 Anhänger, zündeten Pyrotechnik und schwenkten Fahnen aus Autos, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Auch in Gelsenkirchen feierten mehrere Hundert Menschen den Titel, wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte.
Auch in Berlin, Stuttgart, Mannheim und Hamburg feierten Fans ihr Teams mit Autokorsos und spontanen Kundgebungen. Der ehemalige Galatasaray-Profi Lukas Podolski übermittelte seine Glückwünsche über die Plattform X.
Schlusspunkt einer skandalumwitterten Saison
Der Showdown zwischen den beiden Erzrivalen war der Schlusspunkt einer skandalumwitterten Saison. Neben körperlichen Attacken auf Schiedsrichter und Übergriffen von Fans auf Spieler wird vor allem die Farce beim Supercup-Finale in Erinnerung bleiben.
Anfang April schickte Fenerbahce zunächst seine U19 aufs Feld, um die Partie nach wenigen Minuten abzubrechen. Fener wollte mit der Protestaktion ein Zeichen gegen die vermeintlich ungerechte Behandlung durch den türkischen Verband setzten. Dieser Streit schwelt seit Monaten, der Verein droht gar mit einem Austritt aus der Süper Lig.
Besiktas siegt im Pokal
Nichts mit dem Titelkampf zu tun hatte in diesem Jahr der dritte große Istanbuler Klub Besiktas. Die "Schwarzen Adler" durften trotzdem einen Titel feiern - am Donnerstagabend (23. Mai 2024) besiegte Besiktas Trabzonspor mit 3:2 im türkischen Pokalfinale. Der entscheidende Treffer durch Al-Musrati fiel in der vierten Minute der Nachspielzeit.