Equal Pay im Fußball Angleichung bei Siegprämien für Dänemarks Frauen-Nationalteam
Dänemarks Fußballfrauen haben sich mit dem Verband auf eine neue Rahmenvereinbarung geeinigt. Das Frauen-Nationalteam soll künftig bei Heimspielen der Nations League die gleichen Siegprämien bekommen wie das Männer-Nationalteam.
Dies teilte der Dänische Fußballverband (DBU) am Mittwoch (05.02.2025) mit. Die Vereinbarung für die Spiele der Frauen-Nationalmannschaft, die der Verband mit der dänischen Spielervereinigung Spillerforeningen ausgehandelt hatte, soll ab sofort in Kraft treten und bis 2029 gültig sein.
Dabei werden die Siegprämien für Dänemarks Fußballerinnen deutlich angehoben, zum Teil bis auf das Niveau des Männer-Nationalteams.
Gleiche Siegprämien bei Nations-League Spielen für Dänemarks Fußballerinnen
Demnach bekommt jede Spielerin bei Heimspielen in der Nations League künftig eine Siegprämie von 27.249 Dänischen Kronen (rund 3.600 Euro) - und damit genauso viel wie die Männer. Auch bei Heimspielen in der EM- und WM-Qualifikation sollen Dänemarks Fußballerinnen künftig die gleichen Siegprämien bekommen. Angeglichen werden soll zudem auch eine anteilige Ausschüttung der Zuschauereinnahmen bei Dänemarks Heimspielen.
"Wir freuen uns, dass wir mit einem neuen und verbesserten Vertrag einen guten Schritt nach vorne machen", wurde Pernille Harder, Kapitänin der Nationalmannschaft, zitiert. Sie hatte an den Verhandlungen teilgenommen. Die Bayern-Spielerin sprach von einem "guten und konstruktiven Dialog", mahnte aber auch weitere Verbesserungungen an, "die wir in den kommenden Jahren angehen müssen".
Weiter Unterschiede bei den Prämien
Unterschiede bei den Prämien bestehen nach einem Bericht der Zeitung "Berlingske" zufolge aber weiterhin: Bei einem Auswärtssieg in der EM- und WM-Qualifikation bekommen die Spielerinnen demnach pro Kopf 35.583 Kronen (DKK), das sind etwa 4.800 Euro und damit rund 500 Euro weniger als die Männer. Für die erfolgreiche Qualifikation zu einem großen Turnier bekommen dem Bericht zufolge Christian Eriksen und Co. eine Extra-Prämie von 54.231 DKK (rund 7.200 Euro), und damit mehr als zehnmal soviel wie die Nationalspielerinnen für ihr EM- oder WM-Ticket.
Dänemarks Verband knüpft Equal Pay weiter an Vermarktungserlöse
Ziel sei es, die Erfolgsprämien für Dänemarks Nationalspielerinnen und Nationalspieler künftig vollständig anzugleichen, teilte Dänemarks Verband mit, beließ es aber vorerst bei einer Absichtserklärung. Die Angleichung werde nur in dem Maße geschehen, wie die Einnahmen aus dem Fernsehen und die Preisgelder im Frauenfußball steigen, hieß es in der Mitteilung.
Die bisherige Vereinbarung für das Frauen-Nationalteam besaß eigentlich noch bis zum Ende des Jahres Gültigkeit. Der Verband war aber nach eigener Aussage bestrebt, die Prämien vorzeitig anzupassen, mit Blick auf die nun anstehenden, ersten Nations-League-Partien des Jahres.
Nationalteam der Männer hatte auf Prämienerhöhung verzichtet
Die Diskussion um Equal Pay im dänischen Fußball hatte im vergangenen Juni Fahrt aufgenommen. Seinerzeit hatte das Nationalteam der Männer eine neue Rahmenvereinbarung mit Dänemarks Verband abgeschlossen. Für Aufsehen sorgte dabei, dass sie auf eine Anhebung der Prämien verzichteten, um eine Angleichung der Bezahlung der Männer- und Frauenteams voranzubringen, wie die Spielergewerkschaft FIFPRO seinerzeit mitteilte.