Mehrjährige Sperre droht Doping - Auch B-Probe bei Pogba positiv
Dem wegen Dopings vorläufig gesperrten französischen Fußball-Nationalspieler Paul Pogba ist auch bei der Nachkontrolle ein zu hoher Testosteronwert nachgewiesen worden. Unterdessen prüft sein Verein Juventus Turin offenbar rechtliche Wege für eine Trennung von Pogba.
Mehrere italienische Medien berichteten am Freitag übereinstimmend, auch die vom 30-Jährigen beantragte B-Probe sei positiv gewesen. Der Mittelfeldspieler ist bereits seit Bekanntwerden seiner positiven A-Probe am 11. September vorläufig gesperrt.
Die Probe wurde nach dem Serie-A-Spiel zwischen Juve und Udinese Calcio am 20. August genommen. Pogba kam in der Partie nicht zum Einsatz, saß beim italienischen Rekordmeister aber auf der Bank. Ihm droht nun eine vierjährige Sperre. Diese könnte um die Hälfte reduziert werden, sofern er die fehlende Absicht bei seinem Fehltritt nachweisen kann.
Der Franzose bleibe gesperrt und die Untersuchung der italienischen Anti-Doping-Staatsanwaltschaft könne nun eingeleitet werden, berichtete die Zeitung "Gazzetta dello Sport". Demnach wird eine Vernehmung Pogbas mit Spannung erwartet, in der er versuchen könnte, den fehlenden Vorsatz zu beweisen.
Vertragsauflösung bei mehr als sechs Monaten Sperre
Italienische Medien berichten, dass Juventus Pogba nun loswerden wolle. Bis zur Sperre war der Mittelfeldspieler mit acht Millionen Euro Nettogehalt der bestbezahlte Profi im Kader. Nach dem positiven Dopingtest wurde der Verdienst auf den Mindestlohn von 42.477 Euro pro Jahr reduziert - so sehen es die Regeln vor.
Sollte gegen Pogba eine Sperre von mehr als sechs Monaten verhängt werden, könnte Juventus laut "Gazzetta dello Sport" den Vertrag auflösen. Im Falle einer Sperre von über einem Jahr könnte der Klub demnach nicht nur die für die kommenden Jahre fälligen Zahlungen einsparen, sondern vom Spieler auch einen hohen Schadenersatz fordern.
Keine Absprache mit Juve-Ärzten
Laut "Gazzetta dello Sport" stand Pogba unter Aufsicht eines US-Spezialisten, der ihm ein Ergänzungsmittel verschrieben habe, das Testosteron enthielt. Pogba habe das Mittel eingenommen, ohne sich davor mit den Juve-Ärzten zu beraten.
In Turin hat Pogba ein schwieriges Jahr hinter sich. Wegen einer Knie-OP und weiterer Verletzungen kam der Weltmeister von 2018 in der Vorsaison gerade einmal auf zehn Einsätze. Wegen der Verletzungsmisere verpasste Pogba auch die WM 2022 in Katar.
Der 81-malige französische Nationalspieler läuft seit 2022 wieder für den Serie-A-Klub auf, für den er bereits von 2012 bis 2016 gespielt hatte. Anschließend stand Pogba sechs Jahre beim englischen Rekordmeister Manchester United unter Vertrag. Für den zuletzt immer wieder verletzten Pogba ist die Sperre der nächste Rückschlag.