Champions League der Frauen Bayern-Frauen im "Endspiel" gegen Paris
Von Nervosität war bei Klara Bühl nicht viel zu spüren - doch den Druck, der auf den Fußballerinnen des FC Bayern vor ihrem vorgezogenen Königsklassen-"Endspiel" lastet, konnte auch die Nationalspielerin nicht leugnen. "Wir wissen, dass das eine große Herausforderung ist", sagte Bühl vor dem wegweisenden Duell mit Paris St. Germain, "aber ich bin mir sicher, dass wir ab der ersten Minute 100 Prozent geben werden."
Am Dienstagabend (30.01.24, 21.00 Uhr) stehen die Münchnerinnen im letzten Champions-League-Gruppenspiel dieser Saison mit dem Rücken zur Wand. "Es ist eine verzwickte Situation", sagte Trainer Alexander Straus, "wir wissen, was von uns erwartet wird." Für die mit großen Zielen in die Saison gestarteten Bayern zählt gegen Paris nur ein Sieg, alles andere wäre zu wenig für ein Weiterkommen.
Dabei droht nicht nur dem deutschen Meister das jähe Ende aller Träume, sondern auch dem deutschen Fußball eine bittere Premiere: Seit Einführung der Champions League zur Saison 2001/02 - damals noch als UEFA Women's Cup - stand immer mindestens eine deutsche Mannschaft im Viertelfinale.
Internationales Geschäft "wichtigster Faktor" für den Frauen-Fußball
Weil Vorjahresfinalist VfL Wolfsburg (Qualifikation) und Eintracht Frankfurt (Gruppenphase) bereits ausgeschieden sind, müssen die Bayern die Verantwortung alleine schultern. Und sogar die Konkurrenz drückt die Daumen. Dass Bundesligisten international weit kommen, ist laut Wolfsburg-Trainer Tommy Stroot "vielleicht der wichtigste Faktor, um die Frauen-Bundesliga auf Dauer wertvoll zu halten".
Schließlich hat der Erfolg eines einzigen Jahres wesentlichen Einfluss auf die Möglichkeiten der Zukunft. Dank des zweiten Platzes in der Fünfjahreswertung der UEFA hinter Frankreich hätte Deutschland ab 2025 zwei Startplätze in der Königsklasse sicher. Wenn, ja wenn, des bis dahin nicht noch von Spanien um Titelverteidiger FC Barcelona oder den stetig wachsenden englischen Vereinen überholt wird.
Aufsteigende Form
Auch Straus ist sich der Bedeutung des Spiels für den deutschen Fußball bewusst. "Aber", sagte der Norweger, "wir müssen in erster Linie die Verantwortung für uns selbst übernehmen." Immerhin gab es für die zuletzt schwächelnden Münchnerinnen einen Mutmacher. Der Sieg gegen die TSG Hoffenheim (1:0) gebe der Mannschaft "auf jeden Fall Selbstvertrauen", sagte Nationalspielerin Giulia Gwinn, wenngleich sie mit Blick auf das "Finale" gegen Paris betonte, "da kommt wieder ein Brocken auf uns zu."
Wie es gegen die Französinnen dennoch klappen kann, hatten die Bayern im Hinspiel gezeigt. Im November gewannen sie in Paris 1:0, bis jetzt der einzige Sieg in der Gruppenphase. Ein zweiter wäre am Dienstag mehr als willkommen.