Vorentscheidung in der Frauen-Bundesliga Sieg in Wolfsburg - Bayern-Frauen kurz vor dem Titel
In der Frauen-Bundesliga dürfte die Entscheidung über den Titel gefallen sein: Bayern München hat am Samstag (23.03 2024) bei Verfolger VfL Wolfsburg souverän mit 4:0 (0:0) gewonnen und damit den Vorsprung an der Spitze ausgebaut.
Sieben Zähler Abstand hat München jetzt bei fünf noch ausstehenden Partien, zudem ist das Restprogramm vom Schwierigkeitsgrad her überschaubar - da dürfte nach normalen Maßstäben nichts mehr anbrennen.
"Sollten das easy über die Bühne bringen"
"Ich habe noch nie in Wolfsburg gewonnen, jetzt 4:0 mit so einer Leistung, das ist überragend", jubelte Torschützin Lea Schüller in der ARD und bestätigte eine Vorentscheidung zugunsten des Titelverteidigers: "Wenn wir uns jetzt nicht dumm anstellen, sollten wir das easy über die Bühne bringen."
Bayern setzte vor 24.437 Fans laut Bayern-Nationalspielerin Giulia Gwinn ein "Riesenausrufezeichen" und ist saisonübergreifend nun seit 34 Ligaspielen ungeschlagen.
Das Spiel begann mit einem Übergewicht der Bayern, die sofort Druck auf die Wolfsburger Deckung ausübten. Die erste Großchance nach knapp vier Minuten war aber auch ein wenig vom Zufall geprägt: Eine Mischung aus Schuss und hoher Hereingabe von Giulia Gwinn senkte sich auf die Latte, da hätte VfL-Torfrau Merle Frohms wohl keine Abwehrchance gehabt.
Jönsdöttir vergibt Großchance zur Führung
Doch auch die Wolfsburgerinnen versteckten sich keineswegs und hätten in der 13. Minute in Führung gehen müssen. Ewa Pajor legte den Ball nach einem Konter kurz vor dem Strafraum perfekt quer für Sveindi Jonsdottir. Die Isländerin stand völlig frei vor Maria Luisa Grohs, verlor aber die Nerven und jagte den Ball weit links am Winkel vorbei.
Danach waren wieder die Bayerinnen am Zug. Pernille Harder versuchte es in der 33. Minute ganz unkonventionell mit dem Außenrist und schlenzte die Kugel hauchdünn links vorbei. Kaum eine Minute später hatten die Münchenerinnen schon wieder den Torjubel auf den Lippen, doch Frohms lenkte mit einem überragenden Reflex den Schuss von Schüller um den rechten Pfosten.
Tore erst in der zweiten Hälfte
Die "Wölfinnen" retteten das 0:0 in die Pause, doch nach Wiederanpfiff sorgten die Gäste schnell für klare Verhältnisse. In der 48. Minute ließ sich Wolfsburg klassisch auskontern. Klara Bühl manövrierte im VfL-Strafraum Kathin Hendrich aus und setzte Harder in Szene - die Dänin traf mit einem abgefälschten Schuss zum inzwischen überfälligen 1:0.
Knapp zehn Minuten später war die Partie und damit ziemlich sicher auch der Titelkampf entschieden. Nach einer Ecke von Bühl berührte Jovana Damnjanović die Kugel leicht mit dem Kopf und traf zum 2:0 ins lange Eck.
Schüller macht alles klar
Wolfsburg ließ sich auch danach nicht hängen, hatte aber ohne die am Knie verletzte Top-Stürmerin Alexandra Popp keinerlei Durchschlagskraft. Eine Viertelstunde vor Schluss war das Spitzenspiel dann endgültig entschieden: Harder spielte einen Traumpass flach in die Tiefe, Schüller vollstreckte eiskalt an Frohms vorbei zum 3:0 ins rechte Eck.
Dass für Wolfsburg an diesem Vorabend nahezu alles schieflief, dokumentierte die 87. Minute: Georgia Stanway erzielte mit einem abgefälschten Ball auch noch das 4:0 für die Bayern.
Wolfsburg in Freiburg, Bayern in Duisburg
Die Wolfsburgerinnen haben nun drei Wochen Zeit, diese Niederlage zu verarbeiten, dann geht es am 13. April mit dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg weiter. Bayern München kann einen Tag später beim MSV Duisburg den nächsten Schritt Richtung Meistertitel machen.