FIFA WM 2022 Unterschiedsspieler Shaqiri gegen Brasilien vor Schweizer Rekord
Xherdan Shaqiri weist in der Schweizer Nationalmannschaft bei großen Turnieren eine bärenstarke Quote auf. Gegen Brasilien wird dem 31-Jährigen wohl eine ganz besondere Ehre zuteil.
Xherdan Shaqiri ist da, wenn es drauf ankommt: Der 31-Jährige ist zwar auf Klubebene ein bisschen aus dem Rampenlicht des großen Fußballs verschwunden, er läuft mittlerweile für Chicago Fire in der Major League Soccer auf.
Für die Schweizer Nationalmannschaft ist Shaqiri indes weiterhin unverzichtbar. Das stellte der Mittelfeldspieler gleich in der ersten Partie der Eidgenossen bei der WM 2022 gegen Kamerun (1:0) unter Beweis.
Vorlage Shaqiri, Treffer Embolo, Sieg Schweiz
Lange Zeit agierte er unaufällig, um dann die Vorlage zum Tor des Tages zu geben. Nach Pass von Remo Freuler nutzte er den freien Raum, bediente mit einem perfekten Querpass Breel Embolo, der im Zentrum für die Schweiz einnetzte.
Starke Quote in der "Nati"
Damit stellte der frühere Bayern-Profi (2012 bis 2015) bereits in seinem ersten Spiel bei der WM 2022 unter Beweis, dass er ein absoluter Turnierspieler ist. In seinen jüngsten 18 Spielen bei einer Welt- oder Europameisterschaft (seit 2014) war Shaqiri an zwölf Treffern (acht Tore, vier Assists) beteiligt.
Dem nur 1,69 Meter großen Rechtsaußen, Spitzname "Kraftwürfel", reicht mit einer Mischung aus Genialität und Effizienz oft nur eine einzige Aktion, um ein Tor oder zumindest eine hochkarätige Chance zu kreieren.
Bereits die vierte WM für Shaqiri
Auf seine Erfahrung baut die Schweiz in Katar. Shaqiri geht in seine bereits vierte WM. 2010 in Südafrika war der damals 18-Jährige hauptsächlich zum Lernen dabei und kam lediglich im letzten Gruppenspiel der Schweizer gegen Honduras zu einem zwölfminütigen Einsatz. 2014 in Brasilien war er bereits unumstrittener Stammspieler und machte unter anderem mit einem Dreierpack beim 3:0 gegen Honduras auf sich aufmerksam.
Eklat durch Doppeladler-Geste
2018 in Russland sorgte er für einen Eklat, als er beim 2:1 gegen Serbien in der letzten Minute den Siegtreffer erzielte und beim Torjubel mit den Händen den Doppeladler formte, der die Flagge Albaniens ziert. Ein Hinweis auf seine kosovarischen Wurzeln. Shaqiri und sein Teamkollege Granit Xhaka waren von der FIFA damals mit einer Geldstrafe sanktioniert worden.
Bald der alleinige Rekordhalter
Nun bestreitet er seine vierte WM. Im zweiten Gruppenspiel gegen Brasilien wird ihm eine besondere Ehre zuteil werden: Shaqiri wird mit seinem elften Einsatz zum Rekord-WM-Spieler der Schweiz. Im Spiel gegen Kamerun war er durch seinen zehnten Einsatz mit Valon Behrami und Stephan Lichtsteiner gleichgezogen, nun wird er zum alleinigen Rekordhalter.
Es könnte keine bessere Bühne dafür geben als das Spiel gegen den Rekordweltmeister (28.11.2022, ab 17 Uhr live in der ARD und im Livestream auf sportschau.de).
Shaqiri: "Wir haben Fortschritte gemacht"
Eine Partie, die es bereits 2018 in der Vorrunde gab. Damals trotzten die Eidgenossen der "Selecao" ein 1:1 ab, die Vorlage zum Schweizer Tor kam - natürlich - von Shaqiri.
"Es war damals ein schwieriges Spiel, aber wir holten ein Unentschieden", blickte der 31-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem neuerlichen Aufeinandertreffen zurück. "Wir wissen, was wir können und haben Fortschritte gemacht. Und haben jetzt noch mehr Erfahrung. Dass wir gegen grössere Teams gepunktet haben, gibt der Mannschaft Selbstvertrauen."
Yakin: "Sind bereit für ein gutes Spiel"
Die Schweizer gehen mit breiter Brust in die Partie gegen die Südamerikaner. Und mit Shaqiri, das beteuerte Trainer Murat Yakin vorab. Für ihn ein Spieler, "der diese genialen Momente im Spiel hat, auch wenn man ihn nicht immer sieht".
Der Coach freut sich auf die Partie gegen Brasilien. "Wir sind bereit, ein gutes Spiel zu zeigen. Wir wollen den Gegner von Anfang an aggressiv stören und zu Chancen kommen", sagte er.
Genau das hat auch Shaqiri vor. Möglichkeiten herausspielen, um diese dann "knallhart auszunutzen. Wenn du in Führung gehst, wird es vielleicht ein ganz anderes Spiel".
Rekord für Shaqiri zweitrangig
Dass er in diesem Spiel Geschichte schreiben kann, interessierte Shaqiri vor der Partie indes herzlich wenig. Er gab auf der Pressekonferenz vor der Partie sogar an, nicht um seinen bevorstehenden Rekord zu wissen. "Ach wirklich?", fragte Shaqiri, um zu ergänzen: "Ich schaue nicht groß auf solche Dinge."
Sein Fokus liege darauf, etwas Zählbares mitzunehmen. Und dazu will er wieder seinen Teil beitragen.