FIFA Frauen WM Nur Trainingsgast: Segers Kampf gegen die Uhr
Hinter dem Einsatz der schwedischen Fußball-Rekordnationalspielerin Caroline Seger bei der WM in Australien und Neuseeland steht weiter ein Fragezeichen. Die im vergangenen Jahr von Verletzungen zurückgeworfene Kapitänin ist noch immer nicht fit und konnte am Donnerstag (14.07.2023) nicht am Mannschaftstraining der Skandinavierinnen teilnehmen.
Während ihre Teamkolleginnen im neuseeländischen Wellington bei stürmischen Winden und Temperaturen von sechs bis acht Grad trainierten, saß Seger mit dicker Jacke und Trainingshose am Spielfeldrand und schaute der Übungseinheit zu. Am Tag zuvor war die 38-Jährige nach einer halben Stunde aus dem Training ausgestiegen und drehte anschließend unter den Augen von Physiotherapeutin Annica Näsmark einige Runden um den Platz. Das alles sei aber kein Grund zur Besorgnis, erklärte Medienchef Fredrik Madestam. Alles laufe nach Plan und Seger werde weiter individuell trainieren, ergänzte er.
Seeger pausierte zwischenzeitlich 255 Tage
Die Mittelfeldspielerin vom FC Rosengård hatte sich kurz nach der Europameisterschaft im vergangenen Jahr in England einer Fersenoperation unterziehen müssen. Anschließend musste die frühere USA- und Frankreich-Legionärin 255 Tage pausieren.
Ende März dieses Jahres feierte Seger dann im Rosengård-Trikot ihr Comeback. Wenig später kam sie im Freundschaftsspiel Schwedens gegen Dänemark (0:1) zu einem 14-minütigen Kurzeinsatz. Auch beim darauffolgenden Test gegen Norwegen (3:3) wurde die 38-Jährige in der Schlussphase eingewechselt. Dort zog sie sich dann allerdings eine Wadenverletzung zu, die sie erneut wochenlang außer Gefecht setzte.
Potenzielle Kader-Nachrückerin Olme schon in Wellington
Obwohl Seger seit einem Jahr kein Spiel mehr über 90 Minuten bestritten hat, nominierte sie Nationalcoach Peter Gerhardsson in den WM-Kader. Ob der 63-Jährige beim Turnier in Australien und Neuseeland auch auf die 235-malige Auswahlspielerin wird zurückgreifen können, erscheint aber fraglich. Laut schwedischen Medien ziert sich der Verband, eine klare Aussage zum Fitnessstand der 38-Jährigen zu machen.
Dass Gerhardsson in Julia Zigiotti Olme vom englischen Super-League-Club Brighton & Hove Albion eine Mittelfeldakteurin mit nach Wellington genommen hat, die noch nachnominiert werden könnte, zeugt aber von Bedenken des Coaches, seine Kapitänin einsetzen zu können.