2:0-Sieg im Vorrunden-Finale Schweden souverän Gruppensieger - Argentinien scheitert erneut
Die schwedische Fußball-Nationalmannschaft ist wie erwartet als Gruppensieger ins Achtelfinale der Frauen-WM in Australien und Neuseeland eingezogen. Argentinien schied dagegen nach dem 0:2 (0:0) im letzten Gruppenspiel am Mittwoch (02.08.2023) auch bei seiner vierten WM-Teilnahme schon nach der Vorrunde aus.
"Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss!" Die Fußballerinnen aus Schweden haben ihr für sie weitgehend bedeutungsloses Spiel gegen Argentinien mit minimalen Einsatz absolviert und dabei den maximalen Erfolg eingefahren: Tore von Rebecka Blomqvist vom VfL Wolfsburg und Elin Rubensson im zweiten Durchgang reichten für den dritten Sieg im dritten WM-Spiel. Damit brachte die "Damlandslaget" Rang 1 in Gruppe G ungefährdet ins Ziel.
Schweden trifft am Sonntag (06.08.2023, 11 Uhr MESZ, im Livestream bei sportschau.de) auf die Weltmeisterinnen aus den USA, die in Gruppe E Zweiter wurden. Bei der WM 2019 unterlagen die Skandinavierinnen den USA mit 0:2, bei den Olympischen Spielen 2021 revanchierten sie sich mit einem 3:0-Erfolg. "Dass es schon im Achtelfinale so schwer wird, ist unglaublich. Aber wir wissen, dass wir gegen sie gewinnen können", sagte Stürmerin Olivia Schough. Südafrika spielt als überraschender Zweiter der schwedischen Gruppe in der ersten K.o.-Runde am Sonntag (4 Uhr MESZ, im Livestream bei sportschau.de) gegen die Niederlande.
Argentinien hätte auch ein Sieg nicht gereicht
Für Argentinien hätte selbst ein Sieg gegen den WM-Dritten von 2019 nicht gereicht, um die Konkurrenz noch zu überholen und zusammen mit Schweden ins Achtelfinale einzuziehen - das wäre nur bei einem Remis im Spiel zwischen Italien und Südafrika (2:3) der Fall gewesen.
Die Südamerikanerinnen halten nach dieser missglückten WM-Teilnahme einen eher unschönen Rekord: Sie sind die Nation mit den meisten ausschließlich sieglosen Spielen bei Fußball-Weltmeisterschaften, nämlich zwölf - bei einem Torverhältnis von 7:41. Noch nie schafften Argentiniens Frauen den Sprung in die K.o.-Runde.
Neun Änderungen bei Schweden - 20. WM-Einsatz für Seger
Schwedens Trainer Peter Gerhardsson legte gegen Argentinien den Schongang ein: Angesichts des bereits erledigten Achtelfinal-Einzugs änderte er seine Startelf im Vergleich zum Italien-Spiel gleich auf neun (!) Positionen - nur die torgefährliche Verteidigerin Amanda Ilestedt und ihre Defensivkollegin Magdalena Eriksson blieben drin. Neu dabei war unter anderem die 38 Jahre alte Caroline Seger, die mit jetzt 20 WM-Partien Schwedens Rekordspielerin Hedvig Lindahl einholte.
Das neuformierte Team hatte zwar viel Ballbesitz, aber im Aufbau und Angriff lief es längst nicht so flüssig wie zuletzt. Auffällig agierte eigentlich nur Angreiferin Schough: Erst schoss sie einen Freistoß in die Arme der fast 40 Jahre alten argentinischen Keeperin Vanina Correa (19.), dann sah sie für ein Foul Gelb (20.) - und schließlich köpfte sie bei Schwedens bester Chance am Tor vorbei (29.).
Bonsegundo mit Knieverletzung ausgewechselt
Argentinien wusste die schwedische Schwäche und auch die Räume auf den Flügeln nicht zu nutzen. Der Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, um noch eine Chance auf den Achtelfinal-Einzug zu haben, wirkte lähmend. Dem Team von Trainer German Portanova gelang vor der Pause kein einziger Torabschluss. Bitter: In der 41. Minute musste Mittelfeldspielerin Florencia Bonsegundo mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung ausgewechselt werden.
Florencia Bonsegundo verletzte sich in der ersten Halbzeit am Knie.
Argentinien auch nach der Pause zu schwach
Argentinien war über den Zwischenstand des Parallelspiels in Wellington natürlich jederzeit informiert. Sie wussten: Wenn Südafrika und Italien dort die Punkte teilen - und danach sah es während der Partie immerhin lange Zeit aus -, reicht ein knapper Sieg gegen Schweden zum erstmaligen Weiterkommen.
Die Südamerikanerinnen gingen aber auch nach dem Seitenwechsel lange Zeit gegen die spielerisch stärkeren Vize-Olympiasiegerinnen von 2016 und 2021 nicht ins Risiko. Die Quittung für dieses zu passive Auftreten gab es in der 66. Minute, als Blomqvist die Skandinavierinnen in Führung köpfte. Kurz vor Schluss verwandelte Rubensson noch einen Foulelfmeter zum verdienten 2:0-Endstand (90.).
Neben Schweden haben nur Japan und England die Gruppenphase bei der WM in Down Under ebenfalls mit drei Siegen beendet. In der deutschen Gruppe H kann das am Donnerstag (03.08.2023) auch noch Kolumbien schaffen.