Deutschland-Spiel in Dortmund EM-Vorfall - Stadionkletterer soll Geldstrafe zahlen
Nach einer Klettertour durch das Dach des Stadions beim EM-Achtelfinale in Dortmund hat die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl über insgesamt 1.050 Euro gegen einen 21-Jährigen beantragt.
Das bestätigte die Dortmunder Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dem Osnabrücker wird Hausfriedensbruch vorgeworfen. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hatte ihn aus der Dachkonstruktion geholt.
Der junge Mann hatte der Polizei nach dem Vorfall am 29. Juni beim Spiel zwischen Deutschland und Dänemark gesagt, er habe Fotos von oben machen wollen. Er wird der sogenannten Roofer-Szene zugerechnet, in der illegal auf hohe Gebäude geklettert wird.
Nach früheren Angaben war der Beschuldigte bereits im April 2022 in Herne und im Mai 2024 in Ulm wegen ähnlicher Fälle aktenkundig geworden. Der aktuelle Strafbefehl umfasst 70 Tagessätze á 15 Euro. Der Antrag liegt jetzt dem Amtsgericht vor.
Schiedsrichter war informiert
Beim EM-Achtelfinale in Dortmund war im Fernsehen zu sehen, wie der Schiedsrichter nach der Halbzeitpause mit den Mannschaftskapitänen von Deutschland und Dänemark nach oben schaute. Später kam heraus, dass die Polizei den 21-Jährigen zu diesem Zeitpunkt bereits im Blick und den Schiedsrichter informiert hatte. Die Partie lief daher weiter.
Die englische Zeitung "Daily Mail" hatte ein längeres Video veröffentlicht, auf dem zu sehen war, dass der Mann zeitweise vermummt war und einen Rucksack bei sich hatte. In diesem wurde eine Kameraausrüstung gefunden.