Finale im DFB-Pokal Leverkusen zwischen Dublin und Berlin - dann eben das Double
Der ausgelassenen Meistersause folgte der Stimmungskiller von Dublin. Mit dem Pokalsieg, der wie eine Pflichtaufgabe erscheint, will Bayer Leverkusen heute die historische Saison mit einem weiteren Titel beenden. Dann eben das Double.
Mit Frust und einer Jetzt-erst-recht-Haltung geht Leverkusen in das ungleiche DFB-Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern heute (Ab 19 Uhr live im Ersten und im Stream bei der Sportschau). Nach dem bitteren 0:3 im Endspiel der Europa League gegen Atalanta Bergamo hofft der deutsche Meister nun auf einen glorreichen Abschluss einer historischen Spielzeit.
Trainer Alonso: "Wir müssen den Schmerz in Energie verwandeln"
"Wenn nicht Triple, dann Double. Wir haben immer noch die Chance, die fast perfekte Saison zu spielen", sagte Mittelfeldstratege Granit Xhaka nach dem geplatzten Titeltraum von Dublin. Trainer Xabi Alonso gab die Parole aus: "Wir müssen den Schmerz in Energie verwandeln."
Xhaka nimmt sein bis vergangenen Mittwoch fast ein Jahr ungeschlagenes Team in die Pflicht. "Jetzt müssen wir schauen, was diese Mannschaft wirklich für einen Charakter hat", sagte der Schweizer. "Natürlich ist es einfacher, wenn alles schön läuft. Wenn man 51 Spiele nicht verliert, ist es einfach, zueinanderzustehen und zu lachen. Jetzt ist die Zeit zu sehen, welcher Spieler Charakter hat und schnell wieder aufstehen kann."
Feier mit bis zu 80.000 Fans erwartet
Die Leverkusener wollen gegen den krassen Außenseiter nach der Enttäuschung einen Mix aus Selbstbewusstsein und Trotzigkeit zur Schau stellen. "So eine Situation hatten wir noch nicht", sagte Xhaka. Sportchef Simon Rolfes betonte jedoch, dass seine Mannschaft "innerhalb der Spiele schon oft gezeigt hat, dass sie wieder aufstehen kann".
Zudem sei die Stärke in dieser Saison "aus der Enttäuschung der vergangenen entstanden". Leverkusen will den Ärger rauslassen Doch im Hinterkopf des ein oder anderen Profis könnten zum anderen vielleicht auch Befürchtungen aufkommen, die Stimmung am Ende dieser einmaligen Saison ausgerechnet im Schlussspurt und vor der Feier am Sonntag in Leverkusen mit bis zu 80.000 erwarteten Fans zu verderben.
"Uns allen ist klar, dass diese Saison etwas glücklicher beendet werden muss", sagte Kapitän und Torhüter Lukas Hradecky: "Deshalb müssen wir dieses scheiß Gefühl verarbeiten und den Ärger am Samstag rauslassen." Ähnlich sieht es Abwehrchef Jonathan Tah. "Wir dürfen uns nicht durch diese eine Niederlage alles kaputt reden lassen."