Halbfinale im DFB-Pokal Leverkusen ist viel zu stark für Düsseldorf - und fährt nach Berlin
Bayer 04 Leverkusen steht im Finale des DFB-Pokals in Berlin. Gegen Fortuna Düsseldorf ließ die Werkself zu keiner Sekunde Zweifel daran aufkommen, dass sie ihrer Favoritenrolle gerecht werden wollte.
Die Spannung war nicht nur bei den rund 30.000 Zuschauern in der Arena schon früh auf ein Minimum geschrumpft: Zu groß war die Überlegenheit von Bayer 04 Leverkusen gegen Fortuna Düsseldorf im Halbfinale des DFB-Pokals. Zu früh war die Partie zugunsten der Werkself entschieden.
Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso setzte sich hochverdient mit 4:0 (3:0) gegen den Zweitligisten durch, blieb wettbewerbsübergreifend auch im 40. Spiel in Folge ungeschlagen, und kann sich nun auf das Finale am 25. Mai in Berlin freuen, wo der 1. FC Kaiserslautern, ebenfalls Zweitligist, als Gegner warten wird.
"Wir sind froh, dass wir ins Finale eingezogen sind. Wir sind das Spiel sehr seriös von der ersten Sekunde an angegangen. Die Vorfreude auf das Finale ist sehr groß. Wir dürfen es aber nicht unterschätzen. Ein Gegner, den wir respektieren sollten und der verdient im Finale steht. Wenn wir das aber wieder so seriös wie heute angehen, bin ich überzeugt, dass wir den Pott mit nach Leverkusen nehmen", sagte Bayer-04-Verteidiger Jonathan Tah der Sportschau.
Thioune: "Willkommen in der Realität"
"Wir haben einen sehr starken Gegner gehabt und haben am Anfang nicht das gemacht, was wir wollten. Das Spiel war zu keiner Zeit für Leverkusen gefährdet in der zweiten Halbzeit. Das geht so in Ordnung. Das ist natürlich brutal ärgerlich und nervt auch", sagte Fortuna-Verteidiger Tim Oberdorf der Sportschau.
Daniel Thioune hatte die Pleite noch nicht verdaut. "Ein kleines bisschen enttäuscht bin ich. Der Traum von Berlin war ja da. Aber die Träume waren ja auch schnell erledigt. Willkommen in der Realität", so der Fortuna-Trainer zur Sportschau.
Frimpong mit der frühen Führung
Die Partie begann wie erwartet: Die Leverkusener hatten viel Ballbesitz und die Spielkontrolle, die Düsseldorfer versuchten eine kompakte Defensive zu bilden. Allerdings gelang es dem Alonso-Team schon sehr früh, Lücken in der Fortuna-Abwehr zu finden.
Erst konnte F95-Verteidiger Emmanuel Iyoha nach einer Leverkusener Hereingabe noch gerade vor dem heranstürmenden Jeremie Frimpong klären (4.). Nur drei Minuten später stand der Bayer-04-Offensivspieler - ebenfalls nach einer Hereingabe - dann aber völlig frei vor dem Düsseldorfer Tor und verwandelte eiskalt aus sieben Metern zum 1:0 (7.).
Leverkusener Überlegenheit
Der frühe Rückstand sorgte beim Team von Trainer Daniel Thioune allerdings nicht für verfrühte Resignation. Die Fortuna versuchte, spielerische Lösungen zu finden und dadurch gefährlich vor das Tor der Werkself zu gelangen. Über einige gute Ansätze aber letztlich harmlose Abschlussversuche kamen die Düsseldorfer- mit einer Ausnahme - in der ersten Hälfte indes nicht hinaus.
Die Übermacht der Leverkusener war einfach viel zu groß. Und: Durch die Düsseldorfer Offensivbemühungen ergaben sich immer wieder große Räume für Bayer 04. An der Überlegenheit des Erstligisten änderte sich zudem nichts.
Torhüter Kastenmeier mit Abspielfehler
Die Leverkusener bestimmten die Szenerie, kamen immer wieder zu gefährlichen Torannäherungen. Nach 20 Minuten führte ein Konter der Werkself dann auch bereits zum 2:0. Florian Wirtz bediente Amine Adli, der aus rund 14 Metern per Flachschuss zum 2:0 verwandelte.
Die Leverkusener kamen auch nach dieser deutlichen Führung gar nicht erst auf die Idee, ihren Stil zu ändern. Sie dominierten weiter, ließen Ball und Gegner laufen - und trafen erneut. Wirtz markierte nach Abspielfehler von Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeier und schneller Reaktion seiner Mitspieler aus rund zwölf Metern das 3:0 (35.).
Hoffmann mit Düsseldorfer Torchance
Doch auch die Düsseldorfer kamen noch überraschend zu einer guten Möglichkeit. Fortuna-Verteidiger André Hoffmann versuchte es nach einem Konter kurz vor der Pause (45.) aus der Drehung, seinen Schuss aus acht Metern konnte Bayer-04-Torhüter Matej Kovar allerdings mit einer bemerkenswerten Reaktion parieren.
Auch in der zweiten Hälfte war Leverkusen das dominierende Team, erspielte sich einige gute Chancen. Aber es fehlte zunächst ein wenig an der Entschlossenheit, diese auch zu verwandeln. Patrik Schick hatte bei seinem Kopfball nach 57 Minuten allerdings zunächst Pech, dass er nur den Pfosten traf.
Wirtz trifft per Elfmeter
Allerdings hatte Fortuna-Verteidiger Matthias Zimmermann dabei den Ball an den weit ausgestreckten Arm bekommen, Schiedsrichter Christian Dingert entschied nach Studium der Videobilder auf Strafstoß. Wirtz schnappte sich die Kugel und verwandelte zum 4:0 (60.).
Die Luft war so gut wie raus aus dem Spiel nach diesem Treffer. Frimpong hatte noch eine gute Torchance (84.), Fortuna-Torhüter Kastemnmeier konnte aber parieren.
Eine weitere gute Nachricht in eigener Sache hatte Leverkusen noch: Angreifer Victor Boniface (23) kam erstmals seit seiner Verletzung, die er sich Ende Dezember zugezogen hatte, wieder für ein paar Minuten zum Einsatz. Beide Teams spielten die letzten Minuten herunter und warteten auf den Abpfiff.