Der Champion greift wieder an Pep Guardiola findet die Titelverteidigung leichter
Dass sich bei Manchester City nach dem Premieren-Sieg in der Königsklasse kein Sättigungsgefühl eingeschlichen hat, sieht man in der Liga. Der Triumph hat dennoch Auswirkungen, findet Coach Pep Guardiola vor dem Auftakt am Dienstag (19.09.2023, 21 Uhr/Live-Ticker bei sportschau.de) gegen Roter Stern Belgrad.
Sie machen einfach weiter, als wäre nichts gewesen. Fünf Spiele, fünf Siege, 14:3 Tore, Tabellenplatz 1 in der Premier League - Guardiola und seine Mannschaft haben sich den Hunger bewahrt. Mit dem 3:1-Sieg über West Ham United am vergangenen Samstag hat City die ebenfalls sehr stark gestarteten Verfolger aus Liverpool und Tottenham auf Distanz gehalten.
"Sehr stolz auf die Mannschaft"
Der Coach war hochzufrieden: "Wir haben während der 90 Minuten sehr viele Chancen kreiert. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“, sagte Guardiola nach der hochkonzentrierten Vorstellung, die die Konkurrenz ein wenig frustriert haben dürfte: Selbst wenn der Start in das "Unternehmen Titelverteidigung" ansteht, hält diese Mannschaft auch im Alltag den Fokus.
Pep Guardiola sorgte mit dafür, indem er vor dem Duell mit den Serben nicht etwa die große Rotation ausrief, sondern sehr große Teile des Teams aufbot, das auch am Dienstag erste Wahl ist: In Abwesenheit des verletzten Kevin De Bruyne nimmt der argentinische Weltmeister Juliám Álvarez derzeit die zentrale Mittelfeld-Position ein, Phil Foden hat den nach Saudi-Arabien abgewanderten Riyad Mahrez auf der rechten Außenbahn beerbt.
Doku macht jetzt Druck über links
Das belgische Juwel Jérémy Doku kam für 65 Millionen Euro von Stade Rennes und macht jetzt Druck über die linke Seite, der für Guardiolas Architektur unverzichtbare Bernardo Silva ist etwas nach hinten gerückt und bildet mit Champions-League-Held Rodri die Doppel-Sechs.
Vorne ist weiterhin Erling Haaland der Fixpunkt, und auch er macht nahtlos da weiter, wo er in der Vorsaison aufgehört hat. Nach fünf Ligaspielen steht er bereits bei sieben Toren, führt damit in der Premier League, auch gegen West Ham hat er getroffen.
Erling Haaland gewann mit Manchester City in der letzten Saison die Champions-League.
Zu den Aussichten im diesjährigen Königsklassen-Wettbewerb sagt Guardiola etwas überraschend: "Es wird leichter. Am schwersten ist es, das erste Mal zu gewinnen. Für uns war das unglaublich. Aber wir haben es jetzt erst ein einziges Mal geschafft und noch nichts Außergewöhnliches erreicht."
Motiviert und stark als Motivator
Er wirkt bei seinen Worten nicht wie ein Getriebener, auch Guardiola hat den Triumph nach all den vergeblichen Anläufen durchaus genossen. Aber er, der irgendwie immer hoch motiviert wirkt, versteht es offenbar auch hervorragend, die Motivation bei seinen Mitarbeitern hochzuhalten.
Seinen Profis hat er vor dem Duell mit Belgrad eine Frage mit auf den Weg gegeben: "Wie viele Klubs haben die Champions League einmal gewonnen?" Seine Antwort: " Viele." Er will nun aber eine Liga weiter nach oben, zu den Vereinen, die diesen großen Erfolg wiederholen konnten.
23 Siegerklubs, aber zehn Eintagsfliegen
Tatsache ist: Seit Einführung des einstigen Europapokals der Landesmeister 1955/56 stehen 23 Klubs aus zehn Ländern in der Siegerliste - darunter auch City-Gegner Roter Stern (1991). Nur 13 Vereine gewannen den Henkelpott zweimal oder häufiger. Zu den zehn Eintagsfliegen gehören Borussia Dortmund (1997), der Hamburger SV (1983) - und seit dem 1:0 vom 10. Juni dieses Jahres eben auch City.
Real Madrid liegt mit 14 Titeln vorne
Rekordsieger in diesem Wettbewerb ist Real Madrid mit 14 Erfolgen, das wird Guardiola mit Manchester aller Voraussicht nach nicht mehr schaffen. Aber die anderen neun Klubs, die es nur einmal geschafft haben, die will der chronisch ehrgeizige Katalane möglichst schnell hinter sich lassen.