Champions League, 1. Spieltag "Zu viel Larifari" - Paris zeigt dem BVB die Grenzen auf
Borussia Dortmund ist mit einem Misserfolgserlebnis in die neue Champions-League-Saison gestartet. Bei Paris St. Germain kassierte der BVB eine Niederlage.
Das Schlimmste verhindert, aber eine verdiente Pleite im Gepäck. Der Auftakt von Borussia Dortmund in die Champions-League-Saison bei Paris St. Germain ging in die Hose. Die Mannschaft von Trainer Edin Terzic unterlag dem Team von Trainer Luis Enrique mit 0:2 (0:0). Kylian Mbappé (49. Minute) und Achraf Hakimi (58.) trafen für die Franzosen.
"Wir haben uns das anders vorgestellt. Wir hatten, ganz nett formuliert, zu großen Respekt. Klarer gesagt: Uns hat einfach der Mut gefehlt", analysierte Terzic.
Auch Sportdirektor Sebastian Kehl kritisierte die Leistung. "Es gibt eine gewisse Unsauberkeit, das ist mir ein bisschen zu viel Larifari. Wir brauchen mehr Klarheit in unserem Spiel."
Dortmund zu beginn hellwach in Paris
Dabei startete der BVB hellwach in die Partie und präsentierte sich auf Augenhöhe. Die Pariser versuchten das Spiel an sich zu reißen. Aber das Terzic-Team wusste sich lange zu wehren. Den Spielern gelang es immer wieder, sich von dem Druck zu befreien, den die Gastgeber zu erzeugen versuchten.
BVB: Malen scheitert am Torhüter
Nach 13 Minuten hatten die Dortmunder dann sogar die bis dahin größte Chance, allerdings scheiterte Donyell Malen nach seinem Solo über das halbe Feld mit seinem Schuss an PSG-Torhüter Gianluigi Donnarumma.
Diese Möglichkeit der Gäste wirkte allerdings wie ein Weckruf für die Franzosen. Sie erhöhten plötzlich das Tempo und wirbelten von nun an dauerhaft um den BVB-Strafraum herum. Die Torchancen blieben aber zunächst rar.
Vitinha hatte die beste PSG-Chance der ersten Hälfte. Der Portugiese nutzte eine Lücke in der Abwehr, sein Distanzschuss landete am Pfosten des Dortmunder Tores (18.) und sprang vorbei an Freund und Feind zurück ins Spielfeld.
PSG präsentiert spielerische Möglichkeiten
In der Folge hatte der BVB große Mühe, sich aus der Umklammerung zu befreien. Und die gelegentlichen Kontermöglichkeiten ließen die Dortmunder ungenutzt verpuffen.
Die Franzosen zeigten ihre überdurchschnittlichen spielerischen Möglichkeiten, der BVB hielt mit guter defensiver Organisation und großem Einsatz dagegen und konnten sich ohne Gegentreffer in die Pause retten.
Diskussionswürdiger Elfmeter für Paris
Einen herben Dämpfer erhielten die Dortmunder unmittelbar nach Wiederanpfiff. Nach einem Torschuss von Mbappé bekam BVB-Verteidiger Niklas Süle den Ball aus kürzester Distanz im eigenen Strafraum an den Arm. Schiedsrichter Jesús Gil Manzano zeigte sofort Strafstoß an. Diese Entscheidung dürfte noch für Gesprächsstoff sorgen.
Mbappé verwandelte vom Elfmeterpunkt zum 1:0 für Paris. "Er fällt auf seine Hand, und er muss sich ja abstützen. Ich habe dem Schiedsrichter mehrfach gesagt, dass er sich das anschauen soll. Das hat er leider nicht getan", sagte Can.
Kylian Mbappe (r) jubelt mit Paris Saint-Germains Achraf Hakimi (M) und Ousmane Dembele (l)
BVB-Trainer Terzic: "Es bringt nichts"
Auch Terzic hatte kein Verständnis für den Pfiff. "Es bringt nichts. Wir haben in den letzten Jahren darüber diskutiert, wir werden in den nächsten Jahren darüber diskutieren. Solange es keine klare Linie gibt, können wir wenig dagegen tun", sagte der BVB-Coach.
Nach der Führung ließen sich die Gastgeber nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. Der Ex-Dortmunder Hakimi erzielte das 2:0, nachdem er sich mit einem sehenswerten Doppelpass mit Teamkollege Vitinha durch die in diesem Moment überforderte Abwehrreihe kombiniert hatte.
Bynoe-Gittens trifft den Pfosten
Der BVB versuchte nochmal Energie freizusetzen und einen Treffer zu erzielen. Und einen echten Schreckmoment für die Pariser konnten die Dortmunder noch kreieren. Der kurz zuvor eingewechselte Jamie Bynoe-Gittens schlenzte den Ball aus 16 Metern gegen den Pfosten des PSG-Tores (79.).
Die Dortmunder gaben nicht auf, Paris wirkte zunehmend müde und kraftlos. Am Ende musste sich der BVB aber torlos geschlagen geben.