Geld im Europapokal UEFA stellt Klubs deutlich mehr Einnahmen in Aussicht
Die UEFA hat den Klubs in der Champions League und den anderen Wettbewerben für die kommende Saison deutlich mehr Geld als bisher in Aussicht gestellt. Dafür wird aber auch mehr gespielt.
In einem Rundschreiben der UEFA an ihre Mitgliedsverbände beziffert der europäische Verband die Gesamteinnahmen auf 4,4 Milliarden Euro. Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den 3,5 Milliarden Euro, die die UEFA in der Zeit von 2021 bis 2024 einnahm. Allerdings standen zwischenzeitlich Hoffnungen auf rund fünf Milliarden Euro im Raum.
Hauptgrund für den Anstieg der Einnahmen ist die Reform des Europapokals. In der Champions League wird dabei die Zahl der Spiele um mehr als 50 Prozent gesteigert, auch in den beiden anderen Wettbewerben gibt es deutlich mehr Spiele.
Wettbewerb | 2023/24 | ab 2024/25 |
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Champions League | 125 | 189 |
Europa League | 141 | 189 |
Conference League | 141 | 153 |
Summe: | 407 | 531 |
Nach Abzug von Kosten der UEFA, Geld für die Verlierer der Qualifikation, Geld für nicht im Europapokal spielende Klubs und Geld für die Champions League der Frauen bleiben 3,317 Milliarden Euro für die Klubs in den drei Wettbewerben. Und die verteilen sich so:
Geld an: | 2023/24 | ab 2024/25 |
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Klubs Champions League | 2.032.000.000 | 2.467.000.000 |
Klubs Europa League | 465.000.000 | 565.000.000 |
Klubs Conference League | 235.000.000 | 285.000.000 |
Vor allem in der Champions League ändern sich die Beträge: Das Startgeld steigt von 15,64 Millionen Euro auf 18,62 Millionen Euro. Die Prämienregelung im Turnierverlauf wird geändert. Während die Punktprämie sinkt, wird eine Prämie je nach Platzierung im neuen Ligasystem gezahlt. War der so zu erspielende Höchstbetrag bislang 85,14 Millionen Euro, beträgt er nun 108,82 Millionen.
Hinzu kommt noch Geld aus einem von der UEFA "Marktwert" getauften Einnahmensäule. Diese ist im Voraus nicht zu berechnen. Die Spitzenteams nahmen in der jüngeren Vergangenheit hier um die 50 Millionen Euro ein. Die künftigen Sieger der Champions League und auch die anderen Teams werden künftig also noch tiefer in den dreistelligen Millionenbereich vordringen. So viel gab es zuletzt für die Turniersieger:
Saison | CL-Sieger | Preisgeld |
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2022/23 | Manchester City | 134.936.000 |
2021/22 | Real Madrid | 133.709.000 |
2020/21 | FC Chelsea | 119.779.000 |
2019/20 | Bayern München | 125.468.000 |
2018/19 | FC Liverpool | 111.099.000 |
2017/18 | Real Madrid | 88.654.000 |
2016/17 | Real Madrid | 81.051.000 |
2015/16 | Real Madrid | 80.067.000 |
Geldverteilung im Europapokal ist ein Treiber der Ungleichheit
Seit Jahren kritisieren Ligen und kleinere Klubs, dass das Geld zu stark in die Richtung von wenigen großen Klubs aus den großen Ligen fließt. Die Ungleichheit in den nationalen Ligen werde dadurch verstärkt und mache sie auch kommerziell uninteressanter. Das wiederum trage ebenfalls zur stärkeren Spaltung bei. Vor allem der Verband der europäischen Ligen trug diese Kritik immer wieder vor.
Dem ausformulierten System der Geldverteilung hatte die mächtige Klub-Vereinigung ECA im September 2023 zugestimmt. "Das ist ein guter und richtiger Schritt in die richtige Richtung", sagte Jacco Swart, Geschäftsführer der European Leagues, damals im Gespräch mit der Sportschau. Einen allzu großen und kurzfristigen Effekt auf den Wettbewerb werden die Änderungen jedoch wohl nicht haben. Ein weiteres Problem: Bald steuert die neue Klub-WM der FIFA mit 32 Teams noch mehr Geld zu den größten Klubs.