Reaktionen auf das CL-Finale Man City "berührt den Himmel" - Inters bittere Tränen
Die britische Presse feiert den "epischen Erfolg" von Manchester City in der Champions League, während die Leistung von Verlierer Inter Mailand in den Medien ebenfalls gewürdigt wird. Nationalspieler Robin Gosens reagiert gefrustet auf die Niederlage seiner Inter-Mannschaft.
"Ehrlich gesagt, fühle ich mich total beschissen", gab Gosens nach dem 0:1 im intensiven Endspiel in Istanbul gegen Manchester City zu. "Es ist gerade ein Kindheitstraum geplatzt."
Beinahe wäre der 28-Jährige noch zu einem Final-Helden für den italienischen Pokalsieger aufgestiegen. Weit in der Nachspielzeit hatte der Nationalspieler die letzte Chance für Inter, scheiterte mit seinem schwer zu setzenden Kopfball aber an Keeper Ederson.
Inter Mailands Gosens ist "weiter hungrig"
So sei leider der Fußball, meinte Gosens, "wenn du die Dinger nicht machst, dann kannst du leider auch kein Spiel gewinnen".
Der entscheidende Treffer fiel auf der anderen Seite durch Rodri. "Das passt irgendwie zum Spiel, dass so ein Kack-Tor, so ein Eier-Tor dann den Ausschlag gibt", befand Gosens, der nach einer kurzen Pause zur Nationalmannschaft stößt und sich dort "aufs Neue beweisen" will.
Haaland: "Es ist unglaublich"
Frust bei Gosens, Riesenfreude beim Siegerteam. "Es ist ein Traum, so ein Moment wird nicht mehr passieren. Wir hoffen, dass wir das im nächsten Jahr wiederholen können. Aber jetzt wird erst einmal gefeiert", sagte City-Torschütze Rodri.
Manchesters Star-Stürmer Erling Haaland genoss die Minuten nach dem Abpfiff auf seine Weise. Immer wieder schüttelte er den Kopf, als könne er das Geschehene gar nicht richtig fassen. "Es ist unglaublich. Ich komme aus einem kleinen Dorf, und jetzt kann ich das erleben. Wenn man hart arbeitet, kann man Träume erfüllen", sagte der Norweger.
Haaland mit Pokal
Auch der Ex-Dortmunder Manuel Akanji strahlte über das ganze Gesicht: "Ich bin einfach glücklich, hier und Teil dieser Mannschaft zu sein." Akanji gab offen zu, dass sein Team in Istanbul von der Leistung eines der schlechteren Saisonspiele gemacht habe. "Das nötige Spielglück" habe seiner Mannschaft zum Sieg verholfen, so der Schweizer.
Pressestimmen - "Inter, wie ärgerlich!"
Dass die "Himmelblauen" schon stärkere Leistungen zeigten, fand bei den Kritikern höchstens am Rande Erwähnung. Vielmehr zogen Teile der britischen Presse den Vergleich mit Stadt-Rivale Manchester United zurate, der vor 24 Jahren ebenfalls das Triple gewonnen hatte. "Pep Guardiolas Männer eifern Man Uniteds legendärem Team von 1999 nach und schlagen Inter Mailand", titelt das Boulevardblatt "The Sun".
"In zwölf Jahren waren sie bereits sieben Mal englischer Meister, und nun hat das Team von Pep Guardiola den epischen Erfolg von Sir Alex Fergusons Manchester United aus dem Jahr 1999 in einer einzigen Saison wiederholt - Premier League, FA Cup und die Champions League", schreibt "The Telegraph".
In den italienischen Medien findet die weitgehend ebenbürtige Leistung der "Nerazzurri" trotz der Niederlage Nachklang. "Tränen der Champions. Inter, wie ärgerlich! Inter verlässt den Platz mit Tränen, aber erhobenen Hauptes. Es gab keine ehrenhaftere Art, das Finale zu verlieren gegen eine stärkere Mannschaft, die beste der Welt, vielleicht die größte in der langen Historie der Premier League", steht es in der "Gazzetta dello Sport".
"La Repubblica" sieht es so: "Inter hat den Löwen fast 70 Minuten lang im Käfig eingesperrt, war dann aber einen Moment abgelenkt, einen einzigen nur, und wurde aufgefressen."
Weitere Pressestimmen
"Marca" (Spanien): "City und Guardiola berühren den Himmel. Ein Tor von Rodri beschert Peps City den ersten Champions-League-Titel überhaupt."
"Corriere dello Sport" (Italien): "Inter, bittere Tränen in Istanbul. City gewinnt die Champions League. Ein Tor von Rodri besiegelt die Niederlage der Mannschaft von Inzaghi, die eine Leistung voller Stolz und Bedauern zeigt. Lautaro und Lukaku vergeben im Finale große Chancen."
"Tuttosport" (Italien): "Der zerplatzte Traum. Die Nerazzurri spielen ebenbürtig, aber werden von den Fehlern und vom Pech bestraft: Lukuku "pariert" gegen Dimarco und vergibt dann per Kopf. Guardiola schafft das Triple - ein Triple aber gibt es auch für Italien: Alle drei europäischen Finals in diesem Jahr wurden verloren."