Dortmunds Gegner in der Champions League Jan Oblak - große Konstante bei Atletico
Jan Oblak steht neben Trainer Diego Simeone für die erfolgreiche Ära bei Atletico Madrid. Im Viertelfinale der Champions League gegen Borussia Dortmund am Mittwoch (10.04.2024) könnte der Keeper wieder zu einem der entscheidenden Spieler werden.
Viertelfinale in der Champions League, es ist wieder die Zeit der großen Fußball-Abende - wie gemacht für Spieler wie Jan Oblak. Schon vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Inter Mailand beschwor die spanische Sportpresse die Künste des Atletico-Keepers, der im Europapokal schon manch großen Sieg festgehalten hatte. Und Oblak wurde gegen die Italiener einmal mehr zum entscheidenden Mann.
Drei Inter-Schützen scheitern gegen Oblak
In einem nervenaufreibenden Spiel rettete sich Atletico gegen den Vorjahresfinalisten mit einem Tor in der 87. Minute in die Verlängerung. Im Elfmeterschießen parierte Oblak dann die Strafstöße von Alexis Sanchez und Davy Klaassen - und brachte dadurch wohl auch den letzten Inter-Schützen Lautaro Martinez so sehr ins Grübeln, dass der den Ball übers Tor jagte. Es war das dritte Mal, das Oblak mit Atletico in der Königsklasse ein Elfmeterschießen gewann, das hat kein anderer Keeper geschafft.
Bei den Atletico-Fans hat der 31-jährige Slowene schon in anderen großen Champions-League-Nächten Heldenstatus erlangt: Im Achtelfinale 2020 brachte er Liverpool beim Sieg an der Anfield Road mit seinen Paraden zur Verzweiflung. Seine Dreifach-Abwehr gegen Bayer Leverkusen aus dem Jahr 2017 schaffte es in die Archiv-Highlights der Champions League.
Und der FC Bayern dürfte immer noch mit Schrecken an das Scheitern im Halbfinale 2016 gegen Atletico zurückdenken, als der glänzende Oblak unter anderem einen Elfmeter von Thomas Müller abwehrte.
Atleticos Finaltrauma - auch bei Keeper Oblak
Den Triumph gegen Inter widmete der Keeper auch den Fans. "Schauen wir mal, ob wir ihnen dieses Jahr etwas zum Jubeln geben und einen Titel gewinnen können", sagte er der "Marca" nach dem Viertelfinaleinzug. Oblak steht seit zehn Jahren bei Atletico zwischen den Pfosten - lange genug, um die Leidensgeschichte des Klubs zu kennen, der vier europäische Titel gewann, aber noch nie die wertvollste Trophäe, den Champions-League-Pokal. Bei der unglücklichen Finalniederlage 2016 im Elfmeterschießen gegen Real Madrid war auch Oblak machtlos.
Atletico jagt weiter den Champions-League-Titel
Auch in dieser Saison bleibt Atletico, das am Mittwochabend im Viertelfinal-Hinspiel Borussia Dortmund empfängt, wohl nur noch die Chance auf den Titel in der Champions League. In der Liga liegen die "Rojiblancos" abgeschlagen 17 Punkte hinter der Spitze zurück. Auch weil die lange Jahre gefürchtete Abwehr ungewohnt anfällig wirkt. In der bisherigen Saison kassierte Atletico im Schnitt 1,2 Gegentore pro Spiel - und damit mehr als doppelt so viel wie in der Rekordsaison 2015/16, als Oblak nur 26 Gegentore in 51 Pflichtspielen bekam.
Coach Simeone und Keeper Oblak - Konstanten bei Atletico
Die Experten in Spanien lasten dies aber überwiegend Oblaks Vorderleuten und nicht dem nach wie vor zuverlässigen Torhüter an, der nach "Marca"-Statistik mit bislang mehr als drei Paraden pro Spiel sogar auf dem Weg zu einem neuen Saisonbestwert ist.
Wie hoch die Wertschätzung für den Keeper aus Ljubljana bei Atletico ist, konnte man auch daran ablesen, dass sein 2023 ausgelaufener Vertrag (mittlerweile verlängert bis 2028) laut Medienberichten eine Ausstiegsklausel in Höhe von 120 Millionen Euro hatte. Eine beachtliche Summe für einen über 30 Jahre alten Torhüter. Doch Oblak ist, neben Trainer-Derwisch Diego Simeone, seit Jahren die große Konstante bei Atletico.
Torwarttrainer Vercellone - Oblaks Einflüsterer
Ein großer Anteil daran wird in Madrid auch dem Torwarttrainer Pablo Vercellone zugeschrieben, einem langjährigen Vertrauten von Coach Simeone, der bei Atletico schon Thibaut Courtois zum Spitzenkeeper machte. Oblak gewann unter Vercellones Anleitung sogar fünfmal die Ricardo-Zamora-Trophäe für den besten Torwart der spanischen Liga.
Zur Spezialität von Vercellones Team sollen auch eigene, umfassende Analysen über gegnerische Elfmeterschützen zählen. Damit sei Oblak auch im Viertelfinale gegen Inter versorgt worden, wie es im Anschluss hieß - offenbar mit Erfolg. Es ist davon auszugehen, dass der Keeper auch schon ein Dossier über die Dortmunder Elfmeterschützen vorliegen hat, für einen möglichen Showdown im Viertelfinale.