Verrücktes Remis in Magdeburg HSV verliert im Aufstiegsrennen an Boden
Es war eine Wahnsinnspartie in Magdeburg, dennoch verliert der Hamburger SV im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga an Boden. Zehn Hamburgern gelang beim 1. FC Magdeburg nach 0:2-Rückstand noch der Ausgleich.
Am Ende hieß es am Sonntag (14.04.2024) nach einer enorm spannenden Partie 2:2 (2:0). Hamburg liegt jetzt drei Punkte hinter dem Tabellendritten Fortuna Düsseldorf und hat damit ein dickes Brett im Aufstiegskampf zu bohren. Rang zwei ist bereits acht Zähler entfernt. Die Magdeburger müssen mit zwei Punkten Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsrang weiter zittern.
HSV-Trainer Steffen Baumgart war zufrieden, dass seine Mannschaft nach Rückstand in Unterzahl noch einen Punkt holte. "So stelle ich mir meine Jungs vor", sagte er. Sein Gegenüber Christian Titz vom 1. FC Magdeburg war enttäuscht: "Wir haben unsere Marschroute verlassen. Dann wurde es schwierig."
Der HSV stand nach dem Sieg von Düsseldorf am Samstag mächtig unter Zugzwang. Nur ein Dreier garantierte die Tuchfühlung auf Relegationsplatz drei. Auch die Magdeburger brauchten mal wieder dringend Punkte, um nicht tief in den Abstiegskampf hineingezogen zu werden. Und vor allem: Tore. Vor der Partie standen 495 torlose Spielminuten des FCM zu Buche.
Strafstoß für Magdeburg, Rot gegen Hamburgs Ramos
Dazu kamen schnell weitere, denn Hamburg übernahm vom Anpfiff weg das Kommando und belagerte das Tor der Gastgeber. Erst nach etwa 20 Minuten kamen auch die Magdeburger besser in die Partie - und wie. Luca Schuler startete mit Ball in der 23. Minute in den HSV-Strafraum und wurde dort von Guilherme Ramos umgestoßen. Konsequenz: Rot für Ramos wegen Notbremse, Strafstoß für den FCM. Den verwandelte Mo El Hankouri platziert ins untere linke Eck (26.). Damit endete die inzwischen 521-minütige Magdeburger Torlos-Serie.
Und der dezimierte HSV? Drängte dennoch auf den Ausgleich, rückte oft weit auf und ermöglichte den Magdeburgern damit Konterchancen. Die nutzten Hernbert Bockhorn und Schuler aber nicht, auf der Gegenseite beförderte FCM-Keeper Dominik Reimann einen Ball von Ransford Königsdörffer gerade noch von der eigenen Torlinie.
Strafstoß für Magdeburg, El Hankouri verwandelt erneut
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann der zweite Elfmeterschock für den HSV. Dieses Mal rauschte Keeper Matheo Raab in Leon Bell Bell hinein, den folgenden Strafstoß setzte erneut El Hankouri in die Maschen (45.+7).
Nach dem Wiederanpfiff veränderte sich die Spielstatik zunächst kaum: Hamburg drängte auf den Anschluss, Magdeburg ließ den Gegner kommen und setzte bevorzugt auf Konter. Ein Doppelwechsel von HSV-Coach Steffen Baumgart sollte nochmal für frischen Wind in der Offensive sorgen. Und tatsächlich verfehlte Jean-Luc Dompé eine Minute nach seiner Einwechslung das Magdeburger Tor nur hauchzart (62.).
Schonlau lässt HSV wieder hoffen, Meffert trifft Sekunden vor Schluss
Den viel bejubelten Anschluss erzielte allerdings ein Abwehrspieler: Sebastian Schonlau knallte den Ball aus spitzem Winkel über Reimann hinweg ins Tor, der bei diesem Treffer keine gute Figur abgab (68.). Nur drei Minuten später krachte ein Schuss von Laszlo Benes an die Latte, der HSV schöpfte wieder Hoffnung.
Elf Magdeburger gerieten gegen zehn Hamburger nun mächtig ins Schwimmen, der HSV wollte den Ausgleich erzwingen. In der nun enorm spannenden Partie traf Ludovit Reis ein weiteres Mal Aluminium - ehe Jonas Meffert in der Nachspielzeit noch der erlösende Ausgleich gelang (90.+4).
HSV nun gegen Kiel, Magdeburg in Rostock
Der HSV empfängt am 30. Spieltag Holstein Kiel zur Top-Partie am Samstagabend (20.30 Uhr). Einen Tag später gastiert Magdeburg bei Hansa Rostock (13.30 Uhr).