Remis im Tabellenkeller Kaiserslautern entgleitet Spiel gegen Wiesbaden
In der 2. Fußball-Bundesliga hat der abstiegsbedrohte 1. FC Kaiserslautern schon wieder Punkte nach eigener Führung verspielt, diesmal gegen einen direkten Konkurrenten. Dafür sorgte Wehen Wiesbadens Ivan Prtajin mit einem Traumtor.
Am Samstag (20.04.2024) trennten sich Lautern und der SVWW auf dem Betzenberg mit 1:1 (1:0). Der Tag begann mit dem Führungstor von Filip Kaloc (30. Minute) gut für die Hausherren, doch Kaiserslautern entglitt das Spiel in Hälfte zwei zunehmend. Das bestrafte Wiesbadens Stürmer Ivan Prtajin (74.) mit einem Sonntagsschuss zum Ausgleich.
Kaiserslautern hat in dieser Saison nun schon 31 Punkte nach einer Führung noch verspielt. Die Pfälzer verbleiben auf dem vorletzten Tabellenplatz (30 Punkte), Wiesbaden rutscht mit 32 Zählern durch den Sieg von Eintracht Braunschweig gegen Schlusslicht VfL Osnabrück ab auf Platz 15.
Trainer Funkel teilt Hengens Spieleinschätzung nicht
Lauterns Trainer Friedhelm Funkel äußerte sich trotz des verspielten Sieges am Sportschau-Mikrofon optimistisch: "Ich war schon des Öfteren in solchen Situationen. Ich bin wahrscheinlich der einzige, der jetzt die Ruhe und Nerven behält. Das will ich auf die Mannschaft übertragen und deswegen bin ich nach wie vor überzeugt, dass wir nicht direkt absteigen werden."
FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen forderte von Funkels Team "mehr Leidenschaft, mehr Laufstärke" und "mehr Basics auf den Platz" zu bringen. Er kritisierte, Lautern habe später nicht genug für das Spiel getan: "Wir müssen immer nach vorne spielen, das können wir. Verwalten ist suboptimal."
Funkel teilte diese Einschätzung nicht: "Wir wollten das gar nicht verwalten. Die Wiesbadener haben relativ viel Druck gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, es ist uns einfach nicht gelungen, das 2:0 zu machen."
Wiesbaden-Coach Markus Kauczinski freute sich darüber, wenigstens die Punktlos-Serie von drei Spielen beendet zu haben: "Das war wichtig für den Kopf. Wir hatten in der ersten Halbzeit leichte Ballverluste. Die zweite war mega, da haben wir richtig gut gespielt."
Zwei Eckbälle bringen Gefahr auf dem Betzenberg
Das Kellerduell der beiden schwächsten Rückrundenteams startete spielerisch verhalten. Doch nach und nach erarbeiteten sich die Lauterer mehr Spielanteile, wussten damit aber nicht allzu viel anzufangen. Wiesbaden kam hin und wieder auch mal zum Zug, fabrizierte aber auch keine echten Tormöglichkeiten.
Es war eine intensive, aber fußballerisch wenig begeisternde Partie. Kaiserslauterns Ragnar Ache vergab die erste vielversprechende Chance in der 25. Spielminute, Wiesbadens Torwart Florian Stritzel konnte den Ball dabei sogar festhalten.
Aus dem Spiel ging fast nichts, also musste eine Standardsituation her. Tymoteusz Puchacz brachte einen Eckball der "Roten Teufel" schnittig auf den ersten Pfosten, dort verlängerte Boris Tomiak - und Kaloc köpfte ein zur Führung. Allerdings hätten auch die Hessen plötzlich fast nach einer Eckstoß-Variante jubeln können: Marcus Mathisen verzog knapp (45+1).
Wiesbadener Druckphase gegen passiven FCK
Und aus dieser Szene schöpfte der SVWW für Hälfte zwei offenbar Mut. Wiesbadens Trainer Kauczinski brachte für Abwehrspieler Lasse Günther den Stürmer Nikolas Agrafiotis ins Spiel (46.), die Marschroute war nun klar. Offensiv präsentierten sich die Gäste im zweiten Durchgang dann auch wirklich besser, hatten nach gemütlichen ersten Minuten dann mal eine echte Druckphase.
Agrafiotis hatte den Ausgleich auf dem Kopf, aber FCK-Torwart Julian Krahl reagierte glänzend (61.), wenig später durfte auch Prtajin es mit dem Schädel versuchen, doch die Kugel flog vorbei (64.). Lautern bettelte um den Ausgleich.
Prtajin schockt Lauterer mit Traumtor
Das sah auch Trainer Funkel so. Und er reagierte, brachte mit Dickson Abiama und Ben Zolinski für Richmond Tachie und Kenny Redondo zwei Neue in die Partie (66.). Danach glichen sich die Kräfteverhältnisse wieder an, Lautern schien eigentlich wieder ins eigene Spiel gefunden zu haben.
Aber dann ereignete sich die Szene des Tages: Wiesbadens Stürmer Prtajin bekam beim Dribbling keinen Druck und entschloss sich gut 20 Meter vor dem Tor, einfach mal abzuziehen. Sein Spannstoß schlug unhaltbar für Krahl in der rechten Ecke ein. Danach kam es noch zu einer hitzigen Schlussphase, aber keinem der Teams gelang der "Lucky Punch".
Kaiserslautern in Kiel, Wiesbaden empfängt Fürth
Der 1. FC Kaiserslautern spielt am 31. Spieltag beim Top-Klub Holstein Kiel (Samstag, 13 Uhr), Wehen Wiesbaden empfängt die SpVgg Greuther Fürth (Sonntag, 13.30 Uhr).