Zweimal Gelb-Rot gegen Magdeburg Lautern und Magdeburg - kein Sieger nach spektakulären 90 Minuten
Es war ein regelrechtes Chancenfestival auf dem Betzenberg: Der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Magdeburg fanden in der 2. Fußball-Bundesliga nach einem dramatischen Match letztlich beim 2:2 (1:2) keinen Sieger. Die Gäste sahen zwei Gelb-Rote Karten.
Sonnenschein in der Pfalz, ein proppevolles Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg und die nächsten drei Punkte fest eingeplant: Der 1. FC Kaiserslautern hatte sich am 11. Spieltag gegen den 1. FC Magdeburg einen wunderbaren Fußballnachmittag vorgestellt.
Es kam aber erst einmal alles ganz anders gegen die spielstarken Gäste aus Sachsen-Anhalt. Den offenen Schlagabtausch, den sich beide Teams vom Anpfiff weg lieferten, eröffnete Magdeburg mit dem ersten Treffer: Martijn Kaars hatte einen Eckball flach in Richtung 16er gespielt, wo Samuel Loric heranraste, den Ball mit dem Spann voll traf und in den linken Winkel des Lauterer Tores drosch. Es stand 0:1 (11. Minute).
Magdeburger Doppelschlag in der Anfangsphase
Zwei Minuten später liefen die perplexen Pfälzer in den nächsten Konter der Gäste. Ein langer Ball von Marcus Mathisen hebelte die Defensive des FCK aus und im Eins-gegen-eins mit Julian Krahl tunnelte Philipp Hercher den Keeper beim Rechtsschuss aus zehn Metern auch noch. Nach 13 Minuten stand es 0:2.
Und es war ausgerechnet Hercher mit diesem Treffer. Jener junge Kerl, der bis zu diesem Sommer seine Fußballerkarriere noch ausschließlich beim 1. FCK vorangetrieben hatte und noch vor der Partie von den Lauterern feierlich und mit einem Präsent verabschiedet worden war. Nach sechs Jahren in der Heimat war der gebürtige Pfälzer vor der Spielzeit nach Magdeburg gewechselt.
Rot gegen Michel - Kaiserslautern in Überzahl
Magdeburg hatte die Lauterer so richtig ins offene Messer laufen lassen. Verfiel aber viel zu früh in eine Art Verwaltungsmodus, den die Lauterer direkt ausnutzten. Ein langer Ball in Richtung Daisuke Yokota überraschte den FCM und der hinter dem Japaner sprintende Falko Michel trat Yokota in die Hacken - Gelb und Elfmeter! Boris Tomiak ließ sich nicht zweimal bitten und verkürzte zum 1:2 (32.).
Lautern war wieder im Spiel und durfte sich wenig später über die nächste Schiedsrichter-Entscheidung freuen. Magdeburgs zuvor verwarnter Michel lief im Mittelfeld ungestüm ins nächste Foul und musste mit Gelb-Rot vom Platz. Der FCK war nun in Überzahl. Schaffte bis zur Pause aber keinen weiteren Treffer mehr.
Magdeburger Abwehrkampf in den zweiten Hälfte
Was das alles für den zweiten Abschnitt bedeutete, war klar: Magdeburg hatte einen Abwehrkampf vor sich. Und hatte gleich einmal das Glück auf seiner Seite, als Ragnar Ache mit einem tollen Knaller aus 17 Metern nur den linken Pfosten traf (47.). Die Chancen häuften sich nun. Dem FCK boten sich quasi im Minutentakt Gelegenheiten, beinahe jeder Angriff mündete in Torgefahr.
Allerdings war auch Magdeburg weiter offensiv aktiv und auch gefährlich. Selbst in Unterzahl bot sich den Gästen in der 60. Minte die wohl bis dato größte Chance des zweiten Abschnitts, als Kaars nach einem blitzsauberen Konter vor dem leeren Tor den Ball nicht traf.
Lauterns Ache gleicht aus, Kaars kassiert zweiten Magdeburger Platzverweis
Die Mehrzahl an Torchancen hatte aber Kaiserslautern - namentlich Ragnar Ache. Und der traf nach 68 Minuten dann auch endlich zum Ausgleich. Nach einem Eckball stand er am kurzen Pfosten goldrichtig und nickte zum 2:2 ein.
Der Treffer war da und weitere hätten folgen können. Weiter ergaben sich für die Lauterer immer wieder Möglichkeiten. Die beste hatte erneut Ache, der nach 85 Minuten mit einem Schuss aus dem Gewühl heraus noch einmal den Pfosten traf - diesmal den rechten. Am Ende blieb es beim Remis, obwohl in der Nachspielzeit auch noch Magdeburgs Kaars mit Gelb-Rot vom Platz musste.
Lautern in Nürnberg, Magdeburg gegen Ulm
Für Kaiserslautern heißt der nächste Gegner Nürnberg (08.11., 18.30 Uhr). Einen Tag später spielt Magdeburg zu Hause gegen Ulm (09.11., 13:00 Uhr).