Remis gegen Ulm HSV gibt weiter Rätsel auf
Nur ein Sieg aus den vergangenen sieben Spielen: Der Hamburger SV hat auch bei Aufsteiger SSV Ulm nicht gewonnen. Nach 0:1-Rückstand drehten die ambitionierten Hamburger die Partie in der 2. Fußball-Bundesliga noch in ein 1:1, gaben aber mit ihrer Unbeständigkeit erneut Rätsel auf.
Die Mannschaft von Interimstrainer Merlin Polzin feierte damit in den vergangenen sieben Spielen nur einen Sieg, den allerdings unter Polzin, der sein drittes Spiel an der Seitenlinie machte. Ob er auch im neuen Jahr Trainer bleibt, ist offen. Ulm kletterte auf den Relegationsplatz, kann aber am Sonntag von Braunschweig wieder überholt werden.
HSV-Coach Polzin will hart arbeiten
"Am Ende müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein, hatten uns aber natürlich mehr vorgenommen", erklärte Polzin am Sportschau-Mikro. Und kündigte an: "Wir wollen uns dieses Quäntchen Glück, das uns letzte Woche und auch diese Woche gefehlt hat, wieder hart erarbeiten."
Ulms Trainer Thomas Wöhrle war unentschlossen, ob er sich freuen oder enttäuscht sein sollte: "Ich glaube, aufgrund der starken ersten Halbzeit hätte heute ein Sieg für uns möglich sein müssen, aber leider, wir haben nur einen Punkt und nehmen den am Ende auch."
Die Hamburger brauchten im engen Aufstiegsrennen der 2. Liga dringend einen Sieg. Den bislang letzten gegen Ulm hatten sie vor 25 Jahren erzielt - beim bislang letzten Aufeinandertreffen der beiden Klubs in Ulm, damals noch in der 1. Liga. Aber auch der Aufsteiger, vor der Partie auf dem 17. Tabellenplatz liegend, benötigte jeden Zähler.
Mutige Ulmer bestimmen die Anfangsphase
Nach dem Heimremis gegen Darmstadt erwartete HSV-Interimstrainer Polzin mehr Energie von seinem Team. Die größere Energie in den Anfangsminuten zeigten aber die "Spatzen", die sehr hoch anliefen. Während sich die Gäste um Spielkontrolle bemühten, tat sich vor den Strafräumen nichts. Erst in der 10. Minute gab es den ersten Abschluss der Partie, aber der Ulmer Freistoß durch Maurice Krattenmacher sauste über die HSV-Querlatte. Nur eine Minute später zielte Dennis Chessa beser, aber nicht gut genug: Sein Schuss zischte ganz knapp am rechten Pfosten vorbei.
Auch in der Folgephase stellten die Ulmer mit ihrem zweikampfstarken, mutigen Auftritt den HSV vor eine anspruchsvolle Aufgabe. Kein Torabschluss für den HSV nach 25 Minuten, auf der Gegenseite hatte Krattenmacher zum zweiten Mal das HSV-Tor knapp verfehlt (23.).
Ulms Keller trifft zur Führung gegen den HSV
Torschüsse nach etwas mehr als einer halben Stunde: Ulm 5, der HSV 0. Und von diesen Torschüssen war inzwischen einer im Hamburger Tor gelandet. Aaron Keller hatte nach Zuspiel von Romario Rösch den Ball aus halblinker Position im Strafraum in die rechte Ecke befördert (34.). Vollkommen verdient zu diesem Zeitpunkt - und auch bis zum Halbzeitpfiff, bis zu dem die Hamburger keinen einzigen Schuss aufs Ulmer Tor abgegeben hatten.
Ulms Ortag greift am Ball vorbei
Das änderte sich blitzartig nach dem Wiederanpfiff: Der eingewechselte Emir Sahiti bediente Davie Selke mit einer Flanke von der linken Seite. In der Mitte griff SSV-Schlussmann Christian Ortag am Ball vorbei und Selke köpfte aus vier Metern ein (49.). Nur kurze Zeit später später klatschte ein Schuss von Jean-Luc Dompé an den rechten Pfosten. Der HSV war aufgewacht.
Es dauerte gut zehn Minuten, bis sich die Ulmer von dem Blitzausgleich erholt hatten. Und die Hamburger halfen kräftig mit: Der schon verwarnte Daniel Elfadli sah in der 68. Minute wegen Foulspiels Gelb-Rot - der HSV damit in den letzten gut 20 Minuten in Unterzahl.
Hamburgs Heuer Fernandes rettet Remis, Selke an den Pfosten
Eine Klasseparade von HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandez verhinderte den erneuten Rückstand. Rösch hatte aus elf Metern halbrechts vor dem Tor abgeschlossen. Der abgefälschte Ball senkte sich gefährlich, Heuer Fernandes lenkte ihn aber über die Querlatte (75.). Auf der Gegenseite vergab Selke die Riesenchance auf die HSV-Führung. Im Eins-gegen-eins mit Ortag setzte er den Ball an den rechten Pfosten (85.).
Ulm in Münster, Hamburg gegen Fürth
Ulm hat als nächsten Gegner Preußen Münster vor der Brust (21.12., 13.00 Uhr). Gleichzeitig muss Hamburg zu Hause gegen Fürth ran.