Mainz gibt Spiel ab Zwischen Nebel und Wind - Spektakel in Wolfsburg
Ein Doppelpack von Halbzeit-Joker Jonas Wind beschert dem VfL Wolfsburg gegen den 1. FSV Mainz 05 nach dreimaligem Rückstand einen glücklichen Sieg in der Fußball-Bundesliga. In der Schlussphase sicherte Wind mit zwei Treffern den 4:3 (1:2)-Erfolg.
Knapp 80 Minuten sprach am Sonntag eigentlich nicht viel für den zweiten Heimsieg des VfL Wolfsburg in der laufenden Saison der Fußball-Bundesliga. Aber dann war eben Wind zur Stelle.
Erst nutzte der zur Pause eingewechselte Stürmer ein Missverständnis in der Abwehr von Mainz 05 zum 3:3 (84. Minute). Und dann war er in der Nachspielzeit tatsächlich noch zum umjubelten 4:3-Siegtreffer zur Stelle (90.+4).
Joker Wind bringt den Sieg für Wolfsburg
Sieg-Torschütze Wind war einfach glücklich: "Ein sehr gutes Gefühl, ein sehr wichtiger Sieg. Das war geil."
Nebel-Doppelpack reicht Mainz nicht
Den zuvor dreimal siegreichen Mainzern stand dagegen die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben. Eigentlich hatte das Team von Bo Henriksen eine Menge richtig gemacht. Wach, forsch und mutig hatten die Gäste immer wieder die Führung erzielt.
Paul Nebel (11., 66.) mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack und Nationalspieler Jonathan Burkardt (39.) mit seinem bereits zehnten Saisontor hatten zunächst die Ausgleichstreffer durch Mohamed Amoura (20.) und ein Eigentor von Andreas Hanche-Olsen (57.) vergessen lassen.
Ärger bei Mainz über verschenkte Führungen
Aber dann kam eben der starke Wind - und Wolfsburg bejubelte die drei Punkte, die den VfL (21 Zähler) auf Platz fünf und an die Champions-League-Plätze heranrücken lassen. Mainz 05 (19 Punkte) rutschte nach der ersten Auswärtsniederlage der Saison auf Rang neun ab.
"Für uns ist das ärgerlich, normal muss man Spiele wie diese gewinnen. Wir waren die bessere Mannschaft", sagte Mainz-Trainer Bo Henriksen. Das sei eben Fußball, Zufall, ein bisschen Pech, ein bisschen Qualität.
Wolfsburgs Amoura staubt zum 1:1 ab
In Wolfsburg setzten die Mainzer ihre Linie unter Bo Henriksen konsequent fort. Nach einer Balleroberung schalteten die Gäste schnell um. Nebel entwischte über halbrechts und schoss präzise zum 1:0 ins lange Eck ab. Die Gastgeber taten sich schwer, kamen kaum einmal vor das Tor und benötigten beim Ausgleich auch ein bisschen Hilfe.
Amoura staubte zum 1:1 ab, nachdem 05-Keeper Robin Zentner einer Tomas-Hereingabe von außen nach vorne hatte abklatschen lassen. Mainz störte das wenig. Mit viel Selbstvertrauen spielten die Gäste ihr Spiel, attackierten gut und spielten dann schnell nach vorne.
So auch beim Treffer zum 2:1. Über rechts kam der Ball in den Strafraum, wo Stefan Bell verlängerte und Burkardt mit der Brust ins Tor vollendete.
Burkardt jetzt Mainzer Rekordschütze
Für den 24-Jährigen war es das 33. Bundesliga-Tor. Damit ist Burkardt mit Karim Onisiwo Rekordschütze bei Mainz 05. Bis zur Pause behielt Mainz (54 Prozent Ballbesitz, 9:3 Torschüsse) die Oberhand und kam auch gut in die zweite Halbzeit.
Aber Wolfsburg fand nun Stück für Stück in die Partie. Ralph Hasenhüttl hatte mit Wind (46.) einen Stürmer fürs Zentrum gebracht, um den herum die quirligen Tiago Tomas und Amoura wuselten, was dann auch zum Ausgleich führte. Amoura düpierte auf außen Dominik Kohr. Den Rückpass schoss Tomas direkt Richtung Tor. Hanche-Olsson fälschte unglücklich zum 2:2 ins eigene Netz ab.
Caci verpasst Vorentscheidung für Mainz
Wolfsburg machte jetzt mit, aber auch Mainz blieb in Fahrt und so entwickelte sich eine offene Partie.
Burkardt verlängerte eine Flanke mit dem Schienbein Richtung Tor. Grabara konnte nur abklatschen. Burkardt legte gedankenschnell in die Mitte und Nebel musste nur zur 3:2-Führung einschieben.
Wind + Wind = Sieg für Wolfsburg
Die Niedersachen waren gefordert, die Mainzer verpassten die Vorentscheidung. Dafür halfen die Gäste Wolfsburg auch beim dritten Ausgleich. Im Strafraum waren sich Bell und Hanche-Olsen uneins. Joakim Maehle reagierte und drückte die Kugel zu Wind, der das Geschenk zum 3:3 ins Netz jagte.
Auf einmal knickte Mainz ein, Wolfsburg witterte seine Chance und belohnte sich tatsächlich. Wind drückte den letzten langen Arnold-Freistoß mit dem Kopf zum 4:3 ins Netz. Der sechste Schuss aufs Tor brachte den glücklichen Niedersachsen tatsächlich den sechsten Saisonsieg.
Wolfsburg in Freiburg, Mainz gegen die Bayern
Wolfsburg, das jetzt seit acht Pflichtspielen ohne Niederlage ist, reist am 14. Spieltag zum SC Freiburg (Freitag, 13.12.2024., 20.30 Uhr). Auf Mainz wartet im Heimspiel gegen Spitzenreiter Bayern München einen Tag später der ultimative Test (Samstag, 15.30 Uhr). Im DFB-Pokal hatten die Mainzer Ende Oktober mit 0:4 noch klar den Kürzeren gezogen.