Derrick Köhn jubelt über seinen Treffer

Sieg in Unterzahl Debütant Köhn trifft - Bremen gewinnt in Mainz

Stand: 16.09.2024 00:01 Uhr

Werder Bremen hat in der Fußball-Bundesliga beim 1. FSV Mainz 05 am Sonntag (15.09.2024) eine halbe Stunde in Unterzahl gespielt und doch gewonnen. Das lag an einem Neuzugang, der beim Debüt direkt für die Entscheidung sorgte.

Derrick Köhn war noch keine zwei Minuten auf dem Platz, als er in der 69. Minute nach einem Konter vor dem Mainzer Tor auftauchte und den 2:1 (1:1)-Siegtreffer erzielte. Köhn, 25, war Ende August von Galatasaray istanbul nach Bremen gewechselt. Für ihn war es das erste Bundesligaspiel und direkt das erste Tor - kann man so machen als Linksverteidiger.

Zuvor hatte Marvin Ducksch Werder Bremen mit einem Elfmeter in Führung gebracht (8.), ehe Jae-sung Lee für Mainz ausglich (27.). Als Köhn das Spiel entschied, spielte Bremen nach der Roten Karte gegen Marco Friedl in Unterzahl. Am Ende durfte sich der Trainer Ole Werner trotzdem über den ersten Saisonsieg freuen.

"Wir haben gut gespielt und sind als Mannschaft geschlossen aufgetreten und haben verdient drei Punkte geholt", erklärte er am Sportschau-Mikrofon.

Sein Mainzer Kollege Bo Henriksen dagegen erklärte am Sportschau-Mikrofon: "Wenn wir mit elf gegen zehn spielen, müssen wir natürlich gewinnen. Da waren wir nicht klug genug mit dem Ball."

Bremens Ducksch trifft mit Glück vom Punkt

In der Tabelle klettert Bremen auf Rang acht, für die Mainzer geht es runter auf Platz 15. Für sie war es die erste Heimniederlage in der Liga seit Anfang Februar - auch da hieß der Gegner Werder Bremen.

Auf der Tribüne saß diesmal Jürgen Klopp. Er hat seine Trainerkarriere vor vielen Jahren in Mainz begonnen. Das Ergebnis wird ihm nicht gefallen haben. Wahrscheinlich hat ihm schon der Beginn des Spiels nicht gefallen. Nach einem Foul von Dominik Kohr an Justin Njinmah gab es Strafstoß für die Gäste aus Bremen.

Eine Sache für Ducksch, er ist bei Werder der Mann für die ruhenden Bälle. Diesmal traf er den Ball nicht voll, so war Robin Zentner noch mit einer Hand dran - doch den Rückstand konnte der Mainzer Torhüter nicht verhindern.

Daniel Günther, Sportschau Bundesliga Highlights, 15.09.2024 19:28 Uhr

Für Njinmah war die Partie wenige Minuten später vorbei. Er hatte sich in der Szene, die zum Strafstoß führte, verletzt.

Der Mainzer Amiri trifft nur die Latte

Vom frühen Rückstand erholten sich die Mainzer allerdings rasch. Es lief die 12. Minute, als Nadiem Amiri aus der Distanz schoss. Vom Tor war Amiri sicher mehr als 20 Meter entfernt, doch für einen wie ihn ist das kein Problem. Er traf den Ball satt, so schoss er wuchtig und mit Effet. Michael Zetterer im Tor von Werder Bremen machte sich ganz lang - und wäre doch ohne Abwehrchance gewesen. Nur landete Amiris Schuss nicht im Tor. Er prallte von der Latte ab ins Aus.

Zetterer und Stark sind sich nicht einig - Ausgleich für Mainz

Eine Viertelstunde später fiel dann der Ausgleich. Und in dieser Szene sah Zetterer im Werder-Tor nicht gut aus: Nach einer Hereingabe von Anthony Caci verließ er sein Tor, nur kollidierte er mit seinem Mitspieler Niklas Stark und ließ deshalb den Ball fallen. Davon profitierte Lee - er stand völlig frei und musste nur noch vollenden.

Erst der Patzer, dann die Paraden - Wechselbad der Gefühle für Bremens Zetterer

In dieser Szene sah der Torhüter Zetterer nicht gut aus. Kurz nach Wiederanpfiff hielt er allerdings mehrfach stark und verhinderte so einen Rückstand. Nach einer Ecke von Amiri köpfte Hyunseok Hong auf die kurze Ecke, doch Zetterer parierte (49.).

Keine Minute später kam erneut Hong zum Abschluss, diesmal nahm er aus kurzer Distanz den Fuß. Nur scheiterte er noch einmal an Zetterer. Und in der 58. Minute prüfte Caci den Werder-Schlussmann mit einem Kopfball. Das war gefährlich, aber Zetterer rettete mit den Fingerspitzen.

Friedl sieht Rot - doch Bremen trifft in Unterzahl

In dieser Phase drängte Mainz auf die Führung, doch die Führung fiel nicht. Auch nicht in der 60. Minute, als Lee auf Jonathan Burkardt durchsteckte. Bremens Marco Friedl setzte zur Grätsche an. Es war eine knifflige Szene: Friedl berührte mit der Fußsohle wohl auch den Ball. Er brachte aber ganz sicher Burkardt zu Fall. Schiedsrichter Benjamin Brandt entschied auf Notbremse und Rot. Es folgte ein Amiri-Freistoß, den ein Bremer über das Tor lenkte.

Als dann doch noch ein Tor fiel, jubelte aber nicht Mainz. Den Treffer erzielten die Gäste aus Bremen. Einen Konter spielte Werder gut aus, am Ende tauchte Köhn im Strafraum auf und zirkelte unten links ins Eck. So sorgte er für die Entscheidung.

Mainz gegen Augsburg, Bremen gegen Bayern

Mainz 05 empfängt am kommenden Spieltag den FC Augsburg (20.09., 20.30 Uhr), Werder Bremen spielt einen Tag später gegen Bayern München (21.09., 15.30 Uhr).